Ich spazierte ganz gemütlich den Bach entlang und bewunderte die Landschaft. Nur das beruhigende Plätschern des Baches und die vielen Vögel waren zu hören. Es war sehr ruhig hier und besänftigend, ein wirklich guter Platz um sich mal von dem ständigen Alltagstrott eine Auszeit zu genehmigen.
Voller Begeisterung für diesen Teil des Waldes nahm ich kaum wahr, was um mich geschah. Plötzlich schlugen mein Sicherheitssystem Alarm und noch bevor ich mich umdrehen konnte, wurde mir plötzlich eine Hand auf den Mund gepresst. Ich wurde mit einem Ruck aufgehoben und spürte nur mehr die kräftigen Arme eines Mannes. Ich versuchte mich zu wehren doch ich hatte keine Chance diesem eisernen Griff zu entfliehen. Er packte mich nicht gerade feinfühlig und zerrte mich mit sich. "Scheiße!" dachte ich mir nur. Aber dann bemerkte ich, dass er weder eine Rüstung trug, noch in irgend einer Form, außer seiner Kleidung, geschützt war. Das, was ich im Moment vor hatte, hatte ich noch nie getan und hatte auch keinerlei Ahnung wie es sich anfühlen würde doch dies war mir im Moment egal. Ich meine er war doch ein Mann und auch ich hatte schon mitbekommen, wo sie am empfindlichsten waren. Ich nahm all meinen Mut zusammen und versuchte so gut es mir diese Position ermöglichte zwischen seine Beine zu zielen. Ich holte tief aus und stieß kräftig nach oben. Ich spürte wie meine Ferse genau zwischen seinen Beinen landete. „Volltreffer!“ dachte ich mir. Danach folgte ein ohrenbetäubender Schrei und er ging zu Boden. "Verdammt! Du kleines Miststück!" brachte er noch gerade so heraus. Ich konnte nicht anders als zu grinsen und hatte ein siegreiches, freches Schmunzeln im Gesicht. Es war ein gutes Gefühl ihm eine so richtig verpasst zu haben. Vor Schmerzen hielt er sich seine Hände zwischen den Beinen. Ich war nur froh, dass ich dieses Gefühl nie erleben würde, denn wie er sich im Moment krümmte, musste es wirklich sehr, sehr weh tun. Ich wollte nicht, doch ich konnte dieses triumphierende Grinsen einfach nicht aus meinen Gesicht verbannen. Er sah auf und erst dann konnte ich ihn richtig erkennen. Er war wirklich ein hübscher Kerl. Er hatte pechschwarzes Haar und strahlend blaue Augen. Er war sehr muskulös und gut gebräunt. Er erinnerte mich an irgend etwas doch ich wusste nicht an was oder an wen. Er sah zu mir hoch, immer noch kniehend. Er sah mir direkt in die Augen. Plötzlich übermannte mich wieder dieses Gefühl der Sehnsucht. Schreckliche Sehnsucht. Ich erkannte auch einen Schmerz in seinen Augen. Nein, nicht weil ich ihn voll in seine Weichteile getreten hatte (...und schon wieder grinste ich, was aber dann sofort wieder einem sehnsüchtigen, ängstlichen und dennoch neugierigem Blick Platz machte), sondern wegen etwas anderem. Er sah mich an, als ob ich eine Außerirdische wäre. Es lag so viel Schmerz, Sehnsucht und Angst in seinem Blick. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Ich konnte meinen Blick einfach nicht von dem seien abwenden. "Was geschieht hier nur?" fragte ich mich. Mein inneres Alarmsystem schrie mir zu, ich sollte so schnell wie möglich weglaufen, doch ich war immer noch von seinen wunderschönen Augen gefangen und konnte meinen Blick einfach nicht abwenden. Es kam mir vor wie etliche Stunden, in denen wir einfach nur dastanden und uns ansahen. Die ganze Welt flog an mir vorbei und meine Gedanken widmeten sich nur mehr diesem Jungen zu. Fast hätte ich mich vollständig seinem fesselnden Blick zugewannt doch plötzlich hörte ich ein leises Knacken hinter mir und drehte mich schnell um. Es standen ca. 5 Männer, alle ziemlich jung und in meinem Alter, hinter mir. Mit einer schnellen Bewegung drehte ich wieder um und rannte was das Zeug hielt. Ich wusste nicht wohin ich lief doch ich hörte, dass ich nicht alleine war. Sie verfolgten mich. „Scheiße!! Was mach ich denn jetzt nur?“ dachte ich mir panisch. Ich wich geschickt den Bäumen aus und war sogar etwas begeistert von mir, da ich noch nie wirklich gut in Sport war. Ich fegte durch den Wald und lief immer weiter in den Wald. Mittlerweile hatte ich gar keine Orientierung mehr doch das war mir egal, da ich wahrscheinlich gerade um mein Leben rannte. Ich wagte es gar nicht zurückzuschauen, einerseits da ich wusste, dass sie noch hinter mir her waren und andererseits hatte ich gar keine Zeit dazu. Ich schlug Haken und tat alles um sie abzuhängen, doch anscheinend kannten sie sich hier wesentlich besser aus als ich. Plötzlich sah ich ein Licht und hoffte dort Zuflucht zu finden. Hoffentlich war ich dort geschützt vor diesen Männern und musste nicht mehr um mein Leben kämpfen. Ich spürte wie allmählich meine Füße anfingen zu schmerzen und ich immer langsamer wurde. „Gleich hab ich´s geschafft!“ beglückwünschte ich mich. Die letzten paar Meter schleppte ich mich in Richtung Licht und als ich ankam, blieb ich vor Schreck plötzlich stehen.
„Fuuuuuc...“ fluchte ich, doch viel weiter kam ich gar nicht und wurde von den Männern gepackt. Ich schlug wild um mich und versuchte mich aus dem festen Griff eines anderen Mannes zu befreien. Vergebens. Ich hatte keine Chance. Immerhin standen ca. 30 Männer um mich und alle waren bereit mich erneut zu packen. Ich hatte Angst, schreckliche Angst. Was geschieht jetzt mit mir? Da ich keinen Ausweg sah, konnte ich nicht anders als aufzugeben und mit meinen Schlägen aufzuhören. Ich hatte furchtbare Angst und dann bemerkte ich, dass hier weit und breit keine einzige Frau zu sehen war. Ich sah mich um. Es ging alles in Zeitlupe neben mir vorbei. Einige Männer schrien anderen etwas zu, doch ich konnte nichts verstehen. Mich hatten ca. 2 Männer, jeweils einer an jeder Seite meiner Arme gepackt und zerrten mich irgendwo hin. Ich konnte nichts anderes tun, als alles nur mitanzusehen. Als ich mich endlich von meiner Starre lösen konnte, fing ich an zu schreien. Ich schrie so laut ich nur konnte doch dann kam ein dritter Mann und hielt mir die Hand vor dem Mund. Wo brachten sie mich hin? Was passiert jetzt mit mir? Wollen die mich fressen? Mein Kopf platzte vor Fragen. Ich hatte Panik, schreckliche Angst. Wenn mich diese Männer nicht hielten, wäre ich vermutlich schon längst in Ohnmacht gefallen. Sie zerrten mich über den ganzen Platz und ich schätzte sie bringen mich zu dem Häuptling oder so. Mit aller Kraft versuchte ich mich gegen sie zu stämmen, um irgendwie aus dieser beschissenen Situation zu kommen. Ich hatte keine Ahnung und hatte auch nie mit irgendwelchen angriffslustigen Indianer- Affen zu tun. Die sollen sich verziehen und mich in Ruhe lassen! Was wollen die eigentlich und was bilden sie sich eigentlich ein? Ich versuchte mich gerade aufzuregen doch es kam nicht sehr viel aus meinem Mund, da die Hand des Mannes immer noch auf meinem Mund verweilte. Nachdem sie mich über den Platz gezerrt hatten, brachten sie mich in eine Art Unterschlupf, der einer Höhle glich. Wenn es eine Höhle war, dann war sie riiiesig. So etwas hatte ich noch nie gesehen. Es war so was wie ein sehr großer Unterschlupf wo schon allein im Eingang ca. 500 Lastwagen platz finden würden. Alles war aus Stein und die Höhle verlief sicherlich meilenweit in einen Berg hinein. Sie brachten mich zu einem riesigen Gebäude, das sich in dieser Höhle befand. Als wir es betraten, stand ein großer Tisch in der Mitte des Zimmers. Plötzlich sprach jemand: „Saladrin, wir haben einen Eindringling gesichtet und ihn sofort hier her gebracht.“ Einen kurzen Augenblick später antwortete eine sehr tiefe Stimme: „Geht hinaus und lässt sie alleine hier, ich werde gleich bei ihr sein. Bewacht die Tür von draußen, falls sie auf die Idee käme zu fliehen.“ Die Männer neben mir nickten, ließen mich los und verließen das Haus. Ich hatte immer noch schreckliche Angst und spürte wie sich mit der Zeit Schweißtropfen auf meiner Stirn bildeten. Ich konnte nichts tun. Wenn ich weglaufen versuchen würde, würde ich sofort von den anderen Männern, die diese Tür bewachten, wieder eingefangt, und zurückgebracht werden. Ich hatte einen Kloß ein meinem Hals und meine Knie zitterten. Ich hatte keine Ahnung was jetzt auf mich zukommen würde. Plötzlich rührte sich etwas in der Dunkelheit und ich spürte wie jemand immer näher auf mich zutrat. Ich gab einen kleinen, winselnden und erstickten Laut von mir. Ich hatte furchtbare Angst. Eine dunkle Gestalt trat aus der Dunkelheit hervor und baute sich vor mir auf. Als es aus der Dunkelheit trat, erkannte ich ihn. Es war ein Mann, doch dieser war viel größer und stärker als die anderen. Er hatte dunkelbraune Haare und strahlend blaue Augen. Sie sahen denen des Mannes, der mich zuerst gepackt, ich jedoch meine Ferse in seinen Unterleib gerammt hatte, von der Farbe her, sehr ähnlich.
Und doch waren sie kein Vergleich zu denen, die der Mann mit den pechschwarzen Haaren und im Moment wahrscheinlich mit einem Eisbeutel zwischen den Beinen ausgestattet, hatte. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Sollte ich mich jetzt gewaltig aufregen, was das alles soll und woher sie sich die Frechheit nahmen, mich einfach mitzunehmen? Oder sollte ich einfach die Klappe halten und nichts tun? Ich entschied mich für die zweite Variante, da ich eine Begabung darin hatte, die falschen Worte zu finden und die Situation zu verschlechtern.
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Die Feneseijs
Teen Fiction17 Jahre und noch immer ungeküsst... Amelia, ein wunderhübsches Mädchen, und doch so von der Sozialenwelt ausgeschlossen. Mit einer tragischen Familiengeschichte beginnt sie ein neues Leben, hat jedoch keine Ahnung was auf sie zukommen würde. Bestim...