Kapitel 8

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Verschlafen reibe ich meine Augen und blicke um mich. Verwirrt ziehe ich meine Augenbrauen zusammen, bis mir plötzlich einfällt, dass ich ja noch bei Thomas bin.

Ich muss wohl vorhin eingeschlafen sein. Apropos Thomas, wo ist er überhaupt?

Schnell strample ich mich von der Decke, die wahrscheinlich Thomas über mich gelegt hat, frei und stehe auf, um ihn zu suchen.

Ein bisschen desorientiert stolpere ich aus dem Raum, um dann weiteren Türen vor mir zu sehen.

Welche nehme ich denn jetzt?

Nach kurzem überlegen, entscheide ich mich für die Tür rechts von mir. Vorsichtig drücke ich die Klinke nach unten, als sie plötzlich abrupt aufgerissen wird und ein großes, schlankes Mädchen in den Türrahmen tritt.

Überrascht stolpere ich einige Schritte zurück.

,,Hey, du musst Alice sein. Thomas hat schon so viel von dir erzählt", erzählt das Mädchen, was mich schon zu kennen scheint, euphorisch und schließt mich in eine feste Umarmung.

Etwas überfordert erwidere ich die Umarmung nur zögerlich, immer noch nicht wissend wer sie überhaupt ist.

Das Mädchen scheint meinen verwirrte Blick zu bemerken, weswegen sie leicht Lächelt.

,,Ach übrigens, ich bin Ava. Freut mich dich kennenzulernen", offenbart  sie mir endlich ihren Namen.

,,Ich-ich freu mich auch", entgegne ich stockend.

Ok, jetzt weiß ich ihren Namen. Doch was macht sie in Thomas Wohnung und wo zum Teufel bleibt er bloß?

Wie aufs Wort öffnet sich eine weitere Tür und Thomas kommt zum Vorschein. Kurz schaut er zwischen uns beiden hin und her, bis sich sein überraschter Gesichtsausdruck in ein breites Lächeln verwandelt.

,,Na du Schlafmütze", begrüßt mich Thomas und tippt mir sanft auf die Nasenspitze, woraufhin Ava ein leises 'Aww' beisteuert. ,,Wie es aussieht hast du meine Schwester Ava schon kennengelernt?"

Achso, seine Schwester also!

Mein Blick wandert zu Ava hinüber die mich fröhlich anlächelt.

,,Ja das hat sie", entgegnet Ava für mich, bevor ich überhaupt antworten kann.

,,Ich denke wir führen unser Gespräch im Wohnzimmer weiter. Ein bisschen ungemütlich hier so rumzustehen", schlägt sie vor, woraufhin Thomas und ich in Zustimmung nicken.

Zusammen setzen wir uns auf die Couch. Ich neben Thomas und Ava gegenüber von mir.

,,Du hattest Recht Thomas. Sie ist wirklich so schön wie du behauptest hast", sagt sie plötzlich und ich lächle verlegen.

,,Das ist sie", befürwortet Thomas und legt seinen Arm um mich.

,,Du musst wissen Alice, Thomas reden pausenlos von dir, sodass ich schon das Gefühl habe selbst mit dir zusammen zu sein", lacht sie und erntet daraufhin ein finsteren Blick von Thomas. Seine Wangen sind dabei vor Verlegenheit gerötet.

Ich beuge mich langsam in Thomas Richtung um ihm einen leichten Kuss auf die Wange zu hauchen.

,,Ich find's süß", flüstere ich ihm unauffällig ins Ohr, darauf bedacht, dass nur er es hören kann.

Nun bildet sie auch auf seinen Lippen Lächeln und er drückt mich noch fester an sich.

,,Und Thomas du hast noch gar nicht erzählt wie dein Rückflug so war", bringt Ava ein und lehnt sich an die Lehne der Couch zurück.

,,Abgesehen davon, dass es kurzzeitig hieß, dass mein Gepäck verloren gegangen wäre und es letztendlich doch schon am Flughafen war, eigentlich gut", erklärt Thomas schmunzelnd. Währenddessen nehme ich mir die Zeit um Ava noch etwas genauer zu mustern.

Sie hat lange braune Haare und braune Augen, genau wie Thomas. Ihr Lippen sind voll und die kleine Stupsnase lässt ihr Gesicht irgendwie besonderes wirken. Eigentlich kann man sagen, dass sie Thomas total ähnlich sieht. Sie ist lediglich ein paar Jahre jünger. Vielleicht so in meinem Alter?

,,Und Alice du wohnst auch alleine?", fragt mich Ava, woraufhin ich den Kopf schüttel.

,,Nein, ich wohne zusammen mit meinem Bruder Ethan und meiner Mum in einer Wohnung ziemlich in der Mitte von London", sage ich lächelnd.

,,Ah, dein Bruder. Wie alt ist er?", will sie wissen und stütz interessiert ihr Kinn auf die Hände.

,,Ava!!",sagt Thomas alarmierend und lacht kopfschüttelnd.

,,Was denn ich bin halt neugierig", rechtfertigt sie sich und hält die Hände abwehrend in die Höhe.

Jetzt beginne auch ich zu lachen.

,,Mein Bruder ist 19", beantworte ich ihr die Frage, die sie zuvor gestellt hat, woraufhin sie mit einem Grinsen im Gesicht nickt.

Thomas neben mir schüttelt immer noch lachend und seine Schwester betrachtend den Kopf.

,,Ich kann ihn dir ja vielleicht mal vorstellen", schlage ich ihr vor und Ava nickt hastig.

Sie fragt mich noch einige weiter Sachen, bis ihr nichts mehr anfällt und sich seufzend nach hinten fallen lässt.

,,Mir ist langweilig!", jammert sie und ich muss über ihr plötzlich kindischen Verhalten schmunzeln.

,,Dann geh nach Hause", schlägt Thomas vor und ich stoße im leicht in die Seite, um ihm dann einen finsteren Blick zu zu werfen.

Ava setzt sich wieder auf und schaut genervt zu Thomas.

,,Na Danke auch. Mein eigener Bruder will mich loswerden", sagt sie empört. ,,Ok, wie du willst, aber dann nehme ich Alice mit."

Sie springt von ihre Platz auf und greift nach meinem Arm, um mich ebenfalls hochzuziehen.

,,Das wirst du nicht tun", sagt Thomas und hält mich an meiner Taille fest.

,,Tja Thommyboy, das hättest du dir vorher überlegen sollen", entgegnet sie und schafft es, wie auch immer, mich aus Thomas Griff zu lösen.

Überfordert und verwirrt zu gleich stolpere ich ihr hinterher, dicht gefolgt von Thomas.

Wie bei einer Verfolgungsjagd laufen wir durch die ganze Wohnung.

Schwer atmend  müssen wir letztendlich doch anhalten und ich stütze meine Hände auf meine Knie, um mein Atem wieder zu regulieren. Wir schauen uns alle gleichzeitig an und brechen daraufhin in schallendes Gelächter aus.

Thomas will gerade in meine Richtung kommen, da ergreift Ava erneut meine Hand.

,,Sorry Thomas. So sehr das auch Spaß gemacht hast, ich nehme sie trotzdem mit."

Mit diesen Worten zieht sie mich bis zur Eingangstür.

,,Hey, das ist meine Freundin!", ruft Thomas lachend und empört zugleich.

,,Keine Sorge Ich bring sie dir schon zurück!", ruft Ava und ich werfe ihm noch ein letztes schiefes Lächeln zu, ehe seine Schwester mit mir die Wohnung verlässt.

Im Freien angekommen dreht sie sich  zu mir.

,,Und was machen wir jetzt?", frage ich sichtlich verwirrt und kratze mir am Hinterkopf.

Ein breites Grinsen bildet sich auf ihrem Gesicht und sie holt einen Schlüssel aus ihrer Tasche hervor.

Ohne auf meine Frage einzugehen läuft sie zu einem Auto, dass nur wenige Meter entfernt parkt.

Auf einmal dreht sie sich erneut zu mir um und sagt lächelnd:

,,Wir gehen Shoppen!"

The boy who stole my heart... (Thomas Brodie-Sangster FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt