5. ~Kein Bock mehr~

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Und schon wieder sitze ich unbeweglich mit einem Knebel im Mund auf einem Stuhl und in einen Raum, wo es mehr als nur stinkt.
Wieso musste so eine scheiße immer mir passieren? Wieso hätte ich nicht auf einer Blumenwiese aufwachen können? Dann hätte das alles viel schöner angefangen.

,,Ich weiß genau was du gerade denkst meine Hübsche.", erklang Alastairs Stimme vom anderen Ende des Raumes.

Achso wusste er das ja? Das bezweifelte ich stark.

,,Du glaubst ich wüsste nicht wovon ich rede," sagte er, ,,aber ich weiß genau, was alles bei dir im Köpfchen herum geistert." Er tippte sich gegen die Stirn, als müsste er einem kleinen Kind signalisieren, was es zu bedeuten hatte.

Er starrte mich ungeniert an, als hätte er sein Lieblings Spielzeug zurückbekommen, welches man ihm vor langer Zeit weggenommen hatte.

Ich erschauderte, als er plötzlich mit einer Hand meine Haare nahm und sie streichelte. Ich hatte nicht bemerkt, dass er mir näher gekommen war, geschweige denn hatte ich ihn gehört.

Ich zitterte unkontrolliert. Er berührte mich. Dabei hatte ich mir geschworen, dass ich das niemals mehr zuließ. Da hatte ich mich wohl oder übel stark geirrt.

Ich spürte, wie er versuchte sich in meinen Kopf hinein zu fressen. Mit seinen kranken Psycho Tricks, mit denen ich ziemlich gut vertraut war. Nur damals war ich stärker gewesen als jetzt. Ich wusste nicht wie lange ich ihm diesmal standhalten konnte, ohne komplett zu zerbrechen.

Er packte meinen Kopf und ich konnte mir denken, was er nun tun würde. Ich hatte es tausendmal miterlebt.
Alastair schloss die Augen und ließ seinen Kopf nach vorne sinken, damit er auf meinem zum liegen kam.

Ich verkrampfte mich wieder einmal und kniff meine Augen zusammen.
Bitte lass es schnell vorbei sein.
Ich betete um mein Leben, dennoch wusste, dieses Mal würde es schlimmer sein. Dieses Mal hatte ich keinen Schutzschild, der mich wenigstens ein Stück weit vor dem schützen würde, was mich nun erwartete.

Und genau aufs Stichwort setzte der Schmerz ein. Es war ein anderer als der, der Crowley mich hat fühlen lassen. Crowley hat sich alle Mühe gegeben mich durch körperlichen Schmerz brechen zu können. Doch Alastair...
Oh nein, Alastair würde sich niemals zu so etwas herunterlassen. Alastair quälte lieber jemanden, indem er in seinen Kopf hineinkroch und Stück für Stück alles zerstörte, was einem Lieb war.

Ich fing an zu schreien. Ich schrie und schrie, bis meine Kehle ganz trocken war. Er sollte aufhören sich durch meine Erinnerungen, meine Wünsche, meine Hoffnungen und Träume zu wühlen, bis nichts mehr von mir übrig war, bis auf diesen unendlich lang andauernde Schmerz. Die Tränen kamen unkontrolliert und rollten ohne halt über meine Wangen.

Alastair ließ mich erinnern. Er schenkte mir Erinnerungen an vergangene Zeit. Er schickte mir Bilder von dem, was er anderen und auch mir schon damals angetan hatte. Seine Emotionen vermischten sich mit meinen und irgendwann hatte ich keinen Überblick mehr, wo seine nicht vorhandene Seele anfing und meine aufhörte.

Alles was ich spürte war Wut, Hass und eine unmenschliche Freude darüber, was er da tat.

Ich hasste ihn. Und ich wollte ihn nun umso mehr Leiden sehen.
Ich verabscheute ihn so sehr.

Er ließ mich weiterhin all dieses Leiden spüren und er tat es nur, um seinen Spaß zu haben. Er hatte nichtmal einen Grund und das war für mich das schlimmste an all dem.

Ab einem bestimmten Punkt wusste ich nicht mehr wo oben, unten, links oder rechts war, ich sah die Kammer in der wir waren nur noch durch einen Tränenschleier, denn ich erkannte nun, dass ich das hier mit großer Sicherheit nicht überleben würde.

Meine Schutzschilder waren heruntergefahren und ich merkte erst jetzt, wie sehr ich sie doch brauchte und vermisste.

No Grace  (*Supernatural FF*)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt