No Grace (*Supernatural FF*)

19. ~Kamptraining~

Stöhnend erhob ich mich vom Boden. Man oh man. Er konnte echt zuschlagen. Mit breitem Grinsen stand Dean da und beobachtete, wie ich mich hoch stemmte.

Nachdem Castiel und ich gestern noch die ganze Nacht geredet hatten, oder eher er hatte geredet und ich geschrieben, war am Morgen Dean spontan auf die Idee gekommen, doch mal meine kämpferischen Fähigkeiten auf die Probe zu stellen.

Zum gefühlt tausendsten Mal landete ich auf dem harten Boden. Man sollte meinen, ich könnte kämpfen, was ich ja eigentlich auch tat, doch anscheinend war ich mehr als nur ein bisschen eingerostet. Rowan hatte mit alles beigebracht was ich wusste und konnte. Okay von können konnte jetzt gerade nicht wirklich die Rede sein.

Dean sagte er hole was zu trinken und machte sich auf den Weg ins Haus. Castiel beugte sich direkt über mich und sah mich streng an.

,,So wird das nichts, Lia. Wenn Crowley wirklich nach dir sucht, dann musst du wieder in deiner alten Form sein. Du hast doch gesagt du könntest kämpfen."
Castiel wirkte angespannt. Ich war es ja nicht weniger. Ich hätte auch nicht erwartet, dass ich das meiste verlernen würde.

Ich guckte ihn verzweifelt an und er stieß einen Seufzer aus.
Castiel ruckte mit einem Mal in eine gerade Position und sah mich von oben herab an. Ja, ich hatte immer noch nicht die Kraft gehabt aufzustehen.

,,Ich habe eine Idee."
Er verschwand plötzlich und als er wieder auftauchte, stand er 7 Meter entfernt von mir auf der Rasenfläche. Aber er war nicht mehr allein, sondern harte Rowan am Arm hängen.

Ich sprang auf und trat einen Schritt nach hinten.
Castiel fing an zu erklären:,,Du hast mir gesagt, dass er hier derjenige ist, von dem du alles gelernt hast, also ist es doch die beste Möglichkeit es genau wieder so zu tun."

Wow. Deswegen hatte er ihn aus dem Keller geholt? Aus dem Stuhl befreit und hier her gebracht?

Rowan sagte immer noch kein Wort, sondern starrte mich nur wortlos an, als Dean aus dem Haus spaziert kam, mit drei Flaschen in den Händen. Als er sah, dass Cas Rowan hier hoch gebracht hatte, blieb er abrupt stehen und fluchte irgend etwas vor sich hin.

,,Verdammt Cas was soll der Scheiß?"
Er stellte die Flaschen auf den Boden um kam auf uns zu.

„Ich denke, dass er helfen könnte. Und ich denke das sollten wir ausprobieren. Geh wieder rein Dean." Castiel starrte ihn direkt an und verrückter Weise machte Dean sofort kehrt und zog sich ins Haus zurück.

Mein Blick fokussierte sich wieder auf Cas und Rowan, welche immer noch da standen. Cas schupste ihn in meine Richtung und zog sich ein bisschen zurück.

Rowan fing meinen Blick auf.
„Du brauchst also meine Hilfe?" Spott. Das war es was ich hört.
Ich sah ihn nur genervt an und verschränkte die Arme vor meinem Bauch.

„Cas erwähnte, dass du anscheinend verlernt hast wie man kämpft?"

Wann hatte Cas ihm das bitte erzählt.

„Oder tust du nur so, als könntest du nichts mehr, Lia?" so viele Fragen und ich konnte ihn keine Antworten geben.

Ich zog nur die Augenbrauen hoch.

Rowan's Mund verzog sich zu einem Teuflischen Grinsen. Mir schwante übles und genau dieser Gedanke wurde im gleichen Moment Wirklichkeit.

Er kam mit langen Schritten auf mich zu und griff an. Anders als Dean es getan hatte. Härter und mit einer Geschwindigkeit, die ich nicht vorauskommen sah. Und wieder einmal machte ich mit dem Boden Bekanntschaft.

Ich drehte meinen Kopf in seine Richtung und sah einen angepissten Rowan.
Er griff mich unterm Arm und zog mich grob nach oben. Starrte mich intensiv an und schüttelte dann ungläubig den Kopf.

„Lia...ich hab dir alles beigebracht. Das verlernt man nicht einfach so." Er tippt mir aufs Schlüsselbein.
„Es steckt in dir. Erinnere dich daran."
Damit drehte er sich um, um einen gewissen Abstand zu nehmen. Drehte sich wieder in meine Richtung, nahm eine Breitbeinige Position ein. Ich wusste er hatte recht, doch aus irgendeinem bestimmten Grund konnte mein Gehirn nicht eine einzige Technik erinnern.

Ich konnte nicht weiter darüber nachdenken, denn Rowan kam wieder auf mich zu. Wahrscheinlich mit dem Ziel, nicht aufzugeben, bevor ich mich an alles erinnerte und ich hatte so das Gefühl, dass er mit der ganzen Sache nicht nur das kämpfen meinte.