Kapitel 13.1

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Emmas Sicht:

Traurig beobachtete ich meine Klassenkameraden, die zusammen auf dem Schulhof spielten und wirklich Spaß hatten, während ich alleine da saß und verzweifelt nach meinen Brüdern und Cousins Ausschau hielt.

Vielleicht würde ja einer von ihnen mit mir spielen, auch wenn sie bestimmt keine Lust hatte, mit ihrer kleinen Schwester beziehungsweise Cousine zu spielen, die gerade erst vor ein paar Wochen eingeschult worden war.

Ich hatte mir die Schule immer wunderschön vorgestellt, schließlich hatten meine Brüder so viel tolles erzählt, doch wirklich wohl fühlen tat ich mich hier nicht.

Ich wusste ehrlich gesagt nicht, ob es an mir oder den anderen Kindern lag, dass niemand mit mir spielen wollte und vor allem die Mädchen mich immer ausschlossen, aber gefallen taten mir beide Möglichkeiten nicht.

Als es schließlich wieder zum Unterricht klingelte, flüchtete ich als erste direkt in den Klassenraum und setzte mich auf meinem Platz nieder.

Die nächsten zwei Schulstunden, in denen wir schreiben übten, vergingen Gott sei Dank schnell und so verließ ich mit den anderen pünktlich zum Klingeln den Klassenraum.

Glücklich, dass ich jetzt endlich hier weg konnte, stolperte ich die Treppen hinunter, ignorierte dabei das Gekichere der Mädchen aus meiner Klasse und das sie offensichtlich über mich lachten und sah mich dann auf dem Schulhof suchend nach meinen Brüdern oder meinem Papa um.

Meinen Papa entdeckte ich auch zuerst und zwar am Schultor und freudig rannte ich los.

,,Papa'' schrie ich von weitem dann auch schon und ließ ihn gleich zu mir sehen.

,,Prinzessin'' Mein Papa ging in die Hocke, so dass ich meine Arme um seinen Hals schlingen konnte und hob mich dann hoch.

,,Na wie war die Schule Prinzessin?'' Mein Papa strich mir lächelnd eine Haarsträhne aus dem Gesicht und gab mir einen leichten Kuss auf die Stirn.

Als Antwort zuckte ich nur mit den Schultern und erzählte dann kurz, dass ich jetzt auch meinen Nachnamen schreiben konnte und sogar die Namen meiner Brüder.

Mein Vater lächelte mich sanft und stolz an und sah sich dann suchend nach meinen Brüdern um. Schnell entdeckte er sie auch und lief mit mir auf dem Arm zum Klettergerüst, wo sie mit meinen Cousins rum turnten.

,,Jungs, kommt ihr? Mama wartet zu Hause schon auf uns'' Die Jungs sahen gleich zu uns und grinsten uns alle an.

,,Papa, können Mason, Levin und Linus mit zu uns?'' fragte Erik auch direkt und sah unseren Vater gemeinsam mit Emil flehend an.

,,Und darf Noah auch mit? Wir machen auch was für die Schule, versprochen'' fing jetzt auch Elias an und rutschte schnell die Rutsche runter.

,,Also von mir aus geht das, nur wir müssten noch kurz eure Eltern anrufen'' sofort nickten meine Cousins und Brüder strahlend und kurz ließ mich mein Vater runter, um zu telefonieren.

Kurz sah ich ihm hinter her und drehte mich dann wieder zu den anderen, die mich alle grinsend ansahen. Misstrauisch sah ich sie an und war meinem Papa dann echt dankbar als er wieder kam.

,,Eure Eltern sind einverstanden'' Die Jungs fingen an zu jubeln und kurz darauf liefen wir zusammen auch schon zu uns nach Hause.

Während meine Brüder und Cousins vor liefen, lief ich neben meinem Papa an der Hand und sah ihnen schweigend zu.

,,Papa?'' Mein Papa sah kurz zu mir runter und nickte dann lächelnd.

,,Wann kommt Oma das nächste mal zu Besuch?'' neugierig sah ich meinen Papa an, der kurz die Augenbrauen zusammen zog und mir dann sanft über den Kopf strich.

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