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Ich streubte mich, aus meinem Auto zu steigen. Gleichzeitig konnte ich es aber auch kaum erwarten.

Schließlich doch im Lehrerzimmer angekommen, erblickte ich zuerst Simon. Er saß ruhig auf seinem Platz und verbesserte irgendwelche Hefte. Er schaute nicht auf. Seine Konzentration galt voll und ganz seiner Arbeit.

Nun fiel mir auch Martin ins Auge. Er saß vor dem Computer und suchte Bilder aus dem Internet.
Als ob er gespürt hätte, dass ich den Raum betreten hatte, drehte er sich um und lächelte mir zu.
Es war ein aufmunterndes Lächeln, das es mir warm ums Herz werden ließ.
Martin stand auf und kam auf mich zu. "Ist alles in Ordnung?", fragte er besorgt. Ich nickte. "Schon okay, reden wir bei unserem Essen." Er schaute mich glücklich an. "Also am Samstag? 18:00 Uhr?" Ich nickte. Mir war bewusst, dass ich nicht sehr verführerisch wirkte, aber im Moment hatte ich echt keinen Kopf für's Flirten.

Ich setzte mich und begann mit den Vorbereitungen für die nächste Stunde.
Da fiel mein Blick auf eines der, vor mir liegenden, Blätter. Es waren Informationen zu einer Ansammlung von Aufgaben. Ich beschloss, den Schülern diese Aufgaben heute vorzusetzen. Ich suchte in meinen Sachen, konnte jedoch diese Arbeitsblätter nicht finden. Ich stieß die, neben mir sitzende Kollegin leicht an und fragte sie, ob sie wisse, wo sich diese verdammten Aufgaben befanden.
"Im Lehrmittelzimmer", antwortete sie. Ich nickte.
Das Lehrmittelzimmer war im Prinzip nichts anderes als ein Abstellraum.

Ich stand auf und machte mich  auf den Weg dort hin. Einige und kaputte Computer füllten, den ohnehin schon kleinen Raum aus. Ich nahm eine Box aus einem der Fächer und späte hinein. Zu meinem Glück waren es die Arbeitsblätter, die ich brauchte.

Gerade als ich den Raum wieder verlassen wollte, hörte ich wie die Tür ins Schloss fiel.
Ich trat hinter dem Regal hervor und blickte in wunderschöne, dunkelbraune Augen.

Simon.

Diese Augen würde ich zweifellos zu jeder Tages- und Nachtzeit erkennen.

"Es tut mir leid", sagte er ruhig.
"Nein, mir tut es leid", warf ich ein.
Er nahm meine Hand, "Elisa, es tut mir leid, dass ich so überreagiert habe. Natürlich ist es dein Leben und natürlich sollte ich mich nicht einmischen. Was ich gesagt habe, bereue ich wirklich. Ich will, dass du glücklich bist und wenn er es ist, der dich glücklich macht, dann sei es so." Er blickte wieder zu Boden. "Deswegen werde ich versuchen, mich in Zukunft aus deinem Privatleben rauszuhalten." Er blickte mir in die Augen. Dann drehte er sich um. Er wollte gehen, doch ich hielt ihn fest. "Mir tut es auch leid", hauchte ich. "Das muss es nicht. Du hattest ja Recht."

Nun ließ er meine Hand los und verließ endgültig den Raum. Ich schaute ihm nach.
Wie gerne würde ich ihm hinterher rennen, ihn küssen... Nein!

Was war mit mir los?
Meine Verwirrung müsste wirklich groß sein.

Nach einigen Minuten fing ich mich schließlich wieder. Schnell schnappte ich die Blätter und lief zurück ins Lehrerzimmer.

Die Woche war vergangen, der Samstag gekommen. Ich saß in meinem Auto und fuhr zu meinem Treffen mit Martin. Währenddessen dachte ich über die  vergangenen Tage nach. Was war so viel passiert.
Ich erinnerte mich an Simons Worte. Wollte er sich wirklich aus meinem Leben zurückziehen? Ich brauchte doch einen besten Freund an meiner Seite. Ich brauchte aber nicht irgendeinen besten Freund. Ich brauchte Simon!

Bei unserem Treffpunkt angekommen, erblickte ich schon Martin. Er lehnte lässig an der Fassade des Restaurants und wartete auf mich. Er trug eine blaue Jeans und ein rotes Shirt dazu braune Schuhe. Ganz akzeptabel. Ich hatte ein schwarzes Kleid mit schwarzen Stöckelschuhen an, trotz der warmen Sommerluft hatte ich noch zusätzlich eine dünne Weste über meine Schultern geworfen, da ein Kälteempfinden sehr hoch angesetzt war.

"Du siehst wunderschön aus", lächelte Martin und legte seinen Arm um meine Taille. "Danke", erwiderte ich leise.
Wir beraten das Restaurant.

"Heute darf ich aber selbst aussuchen, was ich trinken möchte, oder?", fragte ich spaßhalber, als wir uns hinsetzen. Martin nickte lachend.

"Du siehst wirklich hübsch aus", sagte er nach einiger Zeit. "Das sagtest du schon", erinnerte ich ihn. "Aber wenn es nun mal so ist."
Ich musste lächeln. Er war so charmant.

"Kommst du noch mit zu mir?", fragte Martin mich nach dem, diesmal recht gut verlaufernem, Essen.
Ich überlegte einen Moment. Dann antwortete ich:"Es tut mir leid. Ich kann nicht."

Er war sichtlich ein wenig enttäuscht von dieser Antwort, doch er sagte nur:"Aber dann darf ich dich wenigstens küssen."

Ich nickte. Genau das hatte ich auch gerade im Sinn gehabt.

Er trat einen Schritt näher, legte seinen Arm um mich und drückte seine Lippen fest auf meine. Ich umschlang seinen Körper mit meinen Armen. Unsere Lippen bewegten sich im gleichen Takt.

Plötzlich ließ Martin von mir ab. "Darf ich dich auch meine Freundin nennen?"

Ich überlegte kurz. Doch wie heißt es so schön?
No risk no fun

"Ja", antworte ich, "darfst du."

Hey, wie findet ihr die Story eigentlich so? Ausgenommen dieses Kapitel, ich finde es wirklich nicht besonders gut.
Aber schreibt es doch mal in die Kommentare, es würde mich echt interessieren.

Out SchoolWo Geschichten leben. Entdecke jetzt