Sieben Uhr dreißig. Eddies Wecker klingelt, das Licht springt an und die Rolläden fahren hoch. Wie ein Orchester. Etwa genauso laut aber deutlich weniger wohlklingend. Die Sonne kitzelt seine Augenlider während Eddie sich den Staub aus den Augen reibt. Sein Blick schweift aus dem Fenster, über den perfekt manikürten Rasen, die hohen Ahornbäume und den nierenförmigen Pool, fast schon ein kleiner See bei der Größe. Prunkvoll, beeindruckend, fast schon eitel. Es ist eine unbezahlbare Aussicht, wortwörtlich. Wobei Geld wohl die kleinste Sorge der Roockerts - Eddies Pflegefamilie - ist. Verschlafen hievt Eddie sich aus dem Bett und räkelt sich, bevor er den waghalsigen Weg zur Küche auf sich nimmt. Nunja, waghalsig in dem Sinne, dass seine Koordination zu dieser frühen Stunde eher zu wünschen übrig lässt. Mom (seine Pflegemutter Kate) und seine Schwester Penny sitzen bereits am Küchentisch und lassen sich von der Hausfrau der Roockerts, Martha, mit Rührei bedienen. Martha ist schon lang vor ihm hier, so lang tatsächlich, dass er manchmal glaubt Sie sei ein fester Bestandteil des Inventars. Manchmal zu seinem Leidwesen, wenn Sie ihn nach Mitternacht beim Lesen erwischt und Kate davon unterrichtet. Wenngleich sie wirklich nervig sein kann, so kann Eddie sich das Haus nicht ohne Sie vorstellen. Gleiches gilt nicht für Eddies Pflegevater, Clark, der die Unausstehlichkeit als Kind wohl mit Löffeln gegessen haben muss. Wenn Eddies Leben die Titanic wäre, dann wäre Clark wohl der Eisberg. Ein Eisberg aus C4 wohlgesagt. Nie kann Eddie es ihm recht machen, ganz gleich was er tut. Mal ist er zu laut, dann redet er nicht genug. Er soll mehr lernen, aber warum trainiert er nicht draußen für den Ruderverein? Selbst wenn Eddie aufhören würde zu existieren hätte Clark wahrscheinlich immer noch etwas zu meckern. Warum Clark ihn überhaupt aufgenommen hat ist ihm oft ein Rätsel. Eins, mit dem Eddie sich später beschäftigen kann, denn die Pancakes rufen, nein, schreien praktisch schon nach ihm.Er schnappt sich einen Teller und will sich schon auf den Hocker neben Penny schwingen als Kate ihn aufhält. Als er sich zu ihr wendet blickt er in eine ernste Miene die mit verspielt strengem Ton verlauten lässt: „Na na junger Mann, seit wann Grüßen wir den nicht mehr zum Morgen? Hast du die Etikette des Hauses vergessen?" Bevor Eddie widersprechen kann setzt sie ein verschmitztes Lächeln auf und wuschelt ihm durch die Haare. „Ich scherze nur, vergiss den Honig nicht, sonst schmecken die Pancakes doch nur halb so gut mein Schatz". Eddie verdreht die Augen bevor er sich den Honig von der Arbeitsplatte schnappt. „Versprochen Mom". Penny rutscht etwas zur Seite als Eddie sich neben sie setzt. Sie piekst ihm mit ihrer Gabel ganz leicht in die Schulter und schmunzelt. „Morgen du Schlafmütze, wie war der Schönheitsschlaf?" Eddie verteilt den Honig auf dem Pfannkuchen bevor er sich die Zuckerkanne von Penny klaut. „Mäßig, aber deiner augenscheinlich ja auch". Den Ellbogen in seiner Seite den er für den Spruch kassiert nimmt Eddie grinsend in Kauf. Penny weiß natürlich, dass er nur scherzt. Nach ihrem geschwisterlichen Gezanke und etwas Smalltalk widmen sich beide wieder ihrem Frühstück. Penny ist Kate und Clarks leibliche Tochter und fast drei Jahre älter als er. Zwar sind Sie somit keine „richtigen" Geschwister, trotzdem würden Sie füreinander wohl durch die Hölle gehen. Die beiden werden von Zuhause unterrichtet. Ihr Kontakt zu anderen Kindern ist somit quasi non-existent. Die Spaßbremse Clark erlaubt nur selten die Anwesenheit anderer Kinder im Haus, besonders zu Penny's Leidwesen, die nun fast schon 18 und deutlich abenteuerlustiger als er ist. Penny ist also nicht nur seine Schwester, sondern auch seine beste und einzige Freundin.
Nachdem Eddie die Pancakes erfolgreich vernichtet verabschiedet er sich kurz bei Mom und Penny, die gemeinsam mit Martha zum Schneider am Rand der nahegelegenen Kleinstadt wollen. Durch sein Frühstück gestärkt begibt er sich zurück in sein Zimmer, um sich seine Sportsachen anzuziehen. Es ist Mittwoch, also steht Tennis auf dem hauseigenen Platz auf dem Plan. Eddie ist nicht gerade der Inbegriff von Sportlichkeit. Lesen und Schreiben findet er - trotz seiner leichten Legasthenie - wesentlich interessanter. Aber wie Clark immer sagt: „Lesen gewinnt keine Turniere". Nunja, zumindest keine die für Clark Relevanz hätten. Neben seinem eher mäßigen Talent im Tennis ist Fechten der einzige Sport in dem er überraschend gut ist. Er konnte sogar bereits einige nationale Turniere gewinnen. Traurigerweise die wohl einzigen erwähnenswerten Errungenschaften in seinem sonst eher unbeeindruckenden Dasein.
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Prince of Arcadia - A Percy Jackson Story
FantasyEddie ist eigentlich nur ein ganz normaler 15-Jähriger. Lesen, Pancakes, und das gewöhnliche Drama, dass das Leben bei seiner steinreichen Pflegefamilie, den Roockerts mit sich bringt. Als jedoch plötzlich mythische Monster auftauchen, die ihn Tod s...