C H A P T E R 2 2

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// Sexy real life Part //

Fiona's Sicht

Lächelnd schmiss ich mein rosé-goldenes Handy in meine Tasche und wartete darauf, dass der Lehrer endlich die Stunde mit einem müden 'Ich grüße euch. Nehmt bitte Platz!' die wie immer kaum interessante Geografie-Stunde eröffnete. Ich stützte meinen Kopf auf meine Hände ab; darauf bedacht, ja nicht mein Make-Up zu verschmieren. Allein die Grundierung hatte mich fast eine halbe Stunde gebraucht. 

Was wohl Nana gerade tat? Hatte sie eine Freistunde? Musst sie genauso wie ich in einem stickigen Klassenzimmer voll mit schwitzenden, hormongesteuerten Pubertierenden auf ihren Leher warten? Hoffentlich nicht...

"Hab ich was verpasst?", riss mich eine allzu bekannte Stimme aus meinen Gedanken. Langsam drehte ich mich zu der Person um, die es wagte, mich anzusprechen und seufzte genervt: "Zuerst einmal, schrei' bitte nicht so rum! Es gibt schon so viele in diesem Raum, die es als notwendig empfinden, laut irgendwelchen Blödsinn rufen, um ihren paarungsbereiten Partner zu finden, da musst du das nicht auch noch tun. Außerdem hast du nicht das Geringste versäumt; das kannst du doch sehen! Und jetzt entschuldige mich bitte; ich muss mich wieder meinen Gedanken widmen, um dieses Chaos hier zu entkommen." Schnell setzte ich mich wieder gerade auf meinem Platz und nahm wieder die Sitz-Position von vorhin ein. Neben mir hörte ich, wie sich Ian auf seinen Stuhl hinschmiss, doch im Augenwinkel sah ich etwas äußerst Ungewöhnliches. "Was macht sie denn hier? Muss sie jetzt nicht in ihrer Klasse sein?", fragte ich verwirrt und sah wieder meinen besten Freund an. Er hob seine mit Jessis verschränkten Hand, damit ich das Problem von selbst erkennen konnte. Naja, das war aber auch wirklich Erklärung genug... Geschockt stand ich von meinem Stuhl auf und rief halblaut: "Eure Hände sind noch immer zusammengeklebt? Wieso habt ihr noch keine Lösung dafür gefunden? Ich weiß, dass ihr echte Couchpotatos seid, aber so faul könnt noch nicht einmal ihr sein!" Ian packte meine Schultern und versuchte mich zu beruhigen, indem er mich kurz kräftig schüttelte. Was für ein Idiot! Ich bekomme noch Kopfschmerzen! "Komm runter! Wir haben gestern ein Lösungsmittel im Internet bestellt, aber es wird erst morgen geliefert. Wir versuchen, so wenig Stunden zu verpassen wie möglich, jedoch können wir immer nur in einer Klasse sein. Zum Glück haben wir heute zusammen Sport...", meinte er und ließ mich langsam wieder los. Ich sah sie mit aufgerissenen Augen an. "Ich verstehe, dass das die beste Lösung ist, die ihr gefunden habt, aber ihr wollt doch nicht wirklich so zum Turnunterricht erscheinen?", fragte ich ungläubig. Mein Gegenüber zuckte nur unbeeindruckt die Schultern und blickte seiner Freundin in die Augen. Dann sah er mich wieder an. "Was Anderes können wir sowieso nicht tun und die Stunden zu schwänzen können wir uns nicht mehr leisten. Außerdem würden wir wieder förmlich aneinanderkleben; da macht das auch keinen Unterschied." Für einen kurzen Moment lang sah ich das Paar abwechselnd an, doch dann wand ich seufzend den Blick ab und ließ mich ein weiteres Mal auf meinen Sessel nieder. Ich hatte echt keine Energie mehr für diese Spasten... Leise murmelte ich ein 'Was auch immer', riss ein leeres Blatt Papier aus einem Notiz-Block und zeichnete irgendwas wild darauf los. Immer, wenn ich aufgebracht oder das Gefühl hatte, endgültig durchzudrehen, musste ich wie besessen etwas skizzieren. Es war meine Art, mit Stress um zu gehen. Für manche mag es vielleicht ungesund erscheinen, doch es war eine große Hilfe für mich.

Nach einer gefühlten Ewigkeit ließ ich von dem Blatt ab und legte meinen Bleistift zu Seite. Vor mir lag eine Zeichnung von einem wunderschönen Mädchen. Ihre wilden Locken kringelten sich bis zu ihren Schultern. Einzelne Strähnen standen von ihrem Kopf ab und gaben der Person einen chaotischen Look, jedoch nicht im negativen Sinne. Die großen, dunklen Augen blickten dir förmlich in die Seele und brachten nur das Positive eines jeden Menschen zum Vorschein. In ihrer Gegenwart konnte man nicht anders, als wie blöd zu grinsen. Ihre schmalen, zarten Lippen formten ein dezentes Lächeln, das ein Gefühl von Sympatie auslöst. Eine kleine Narbe bildete sich von ihrer Oberlippe bis kurz vor ihrem linken Nasenloch ab. Alles an ihr war nahezu vollkommen. Doch das Mädchen kam mir bekannt vor. Nana...

Plötzlich wurde die Tür unseres Klassenzimmers zugeschlagen und ein lauter Knall erklang. Die überaus lauten Gespräche aller Schüler und Schülerinnen verstummten und nur das Nachhintenschieben ihrer Stühle war zu hören. Jeder stand auf. Was zum Teufel? War das schon wieder einer dieser Flashmobs? Die Jugend von heute immer... "Fräulein Hohenbichler, wollen sie uns nicht auch die Ehre erweisen?", wollte eine bekannte Stimme wissen. Was...? Oh nein! Rasch erhob ich mich und entschuldigte ich mich wiederholt bei meinem Lehrer. Er sah mich für einen Moment ohne etwas zu sagen an. Langsam spürte ich wie mir die Röte in den Kopf schießt und sofort versteckte ich meine Wangen hinter einem Vorhang aus meinen blonden Haaren. Wieso musste sowas auch immer mir passieren? Eine Ewigkeit später gab er uns endlich das Okay, uns hinzusetzten und neben mir vernahm ich ein leises Lachen. Dieses sadistisches A...!

Just Let Me Love YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt