C H A P T E R 2 7

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//Sexy real life Part//

Nana's Sicht

"Okay, nun da Gruppe eins sich etwas entspannen konnte, ist jetzt Gruppe zwei dran. Bitte stellt euch auf die Startlinie. Euer Partner muss dann wieder eure Runden zählen. Und es wird ja nicht gemogelt. Ich rede mit dir, Herr Aloe Vera!", schrie unsere Sportlehrerin. Und wie erwartet, bekam sie auch eine Antwort, da der genannte Junge ein komplettes Arschloch war und nichts Besseres im Kopf besaß, als heiße Luft: "Ugh, eigentlich heißt es Herr 'Awloer'. Haben Sie das verstanden. 'Awloer'." Der Pubertierende seufzte genervt, laut auf und starrte die junge Lehrerin mit einem Blick, der wahrscheinlich töten sollte, jedoch sah dieser Gesichtsausdruck auf ihm so aus, als hätte er starke Verstopfungen und explosives Durchfall zu gleich. Das Schlimmste war, dass er es so ungewöhnlich auffällig tat, um ihr ja mitzuteilen, dass er unglaublich erzürnt war. Doch immer sah Herr Aloe Vera verdammt dämlich dabei aus, dass ich Unmenge an Mitleid für ihn verspürte. Es war traurig. 

Fiona zog mich in eine kurze Umarmung, bei der sie mir schnell ins Ohr flüsterte, dass ich ihr viel Glück wünschen sollte, was einen angenehmen, kalten Schauer über meinen vom Schweiß befeuchteten Rücken jagen ließ und rannte so schnell wie sie mich in ihre Arme geschlossen hatte, war auch schon wieder zur Startlinie verschwunden. Wie ein Magnet richtete sich meine Sicht wieder auf das hübsche, blonde Mädchen nachdem ich meine Augen für einen Moment während unserer Umarmung leicht zugedrückt hatte, um mich dem bedauerlicherweise kurzen, jedoch überaus wundervollem Moment vollkommen hinzugeben. Ihr weißes Shirt und ihre knappen, pastell-pinken Sport-Shorts waren weiterhin ein wenig nass von ihrem 'Unfall' mit der Sprinkleranlage unserer Schule, was bei genauerem Hinsehen eine freie Aussicht auf ihre pinke Unterwäsche bot. Beim Laufen schwang sie ihre weiten Hüften wie ein professionelles Model, was ihre weibliche Körperform nur noch mehr zu betonen schien. Kein Wunder, dass jeder Mensch, der ihr das erste Mal in die leuchtend blauen Augen blickte, sie sofort in sein Herz schließen muss, dachte ich, sie ist verdammt nochmal die Perfektion in Person

Ein Klos bildete sich in meinem Hals. Tränen bahnten sich einen Weg über meine Wangen hinunter zu meinem Mund und weiter. Deswegen würde nie etwas aus uns werden. Wir beide lebten in verschiedenen Welten. Sie war das hübsche, erfolgreiche Mädchen, das jeder anhimmelte und ich... Ich war ein Niemand. Keiner kannte mich; oder zumindest nur meinen Namen. Ich war nur ein nutzloses Stützrad am Wagen, das noch nicht einmal benötigt wurde. Einfach nur hier. Ich existierte, ohne etwas im Leben zu erfüllen. Es war doch schon ein Wunder gewesen, dass mich Fiona überhaupt beachtete. Doch sie hatte keinen Grund dafür. Jederzeit könnte sie mich wie einen leeren Filzstift wegschmeißen und keinen würde es gar interessieren. Witzig, nicht?

"Tackle!"

Ein dumpfer Schmerz pochte auf einmal in meinem Steißbein auf. 

Überall war Matsch.

"Ich weiß, was du denkst. Hör auf damit! Ich rieche es aus deinen Ohren dampfen und lass mich dir eines sagen: Nein! Es ist so klar, dass Fiona dich auch mag. Vielleicht hatte sie... Du weißt schon... Diese Erleuchtung noch nicht, aber ich bin mir ganz sicher, dass es ziemlich bald geschehen wird", brabbelte Jessi in einem Redeschwall vor sich hin. Ian und J hatten meine Beine mit ihren zusammengeklebten Händen von hinten weggefegt. Nun lag ich im nassen Dreck auf dem Boden und meine beste Freundin saß auf mir drauf und hielt meine Schultern fest in ihren Händen. Ian hockte neben uns, seine Hand ebenfalls auf meiner Schulter. Er sah mich entschuldigend an und meinte: "Sie hat seit ein paar Tagen nicht mehr geschlafen." Darauf folgte ein hohes, verrücktes Lachen von Jessi. "Ich kann deine Gedanken riechen." Ich starrte sie entsetzt an und wollte etwas auf ihren Unsinn erwidern, doch wurde sofort davon abgehalten, da J nun ihre Hände von meinen Schultern auf meinen Kopf wandern ließ und verwuschelte meine brünetten Korkenzieherlocken. Was zur Hölle... 

Ein Moment der puren Verstörung verging. J befand sich weiterhin auf mir drauf; ihre Hände in meinen Haaren. Ihr Gesicht wurde von ihren langen blonden Strähnen verdeckt und sie hörte einfach nicht auf, zu lachen. Ich sah sie noch immer verstört an. Ich konnte mich nicht bewegen; nicht nur weil sie auf mir saß - ich hätte sie jeder Zeit von mir runter werfen können - nein, der Grund war etwas Anderes. Zum Beispiel: Ich hatte eine leichte Arachnophobie und jedes Mal, wenn ich eine Spinne sah, konnte ich einfach nicht anders, als sie wie ein vollkommener Idiot anzustarren. So fühlte ich mich in diesem Moment. Doch zum Glück wurde ich aus meiner Trance gerettet.

"Noch zehn Sekunden!", schrie meine Sportlehrerin.

Ich blinzelte wiederholt und schüttelte meinen Kopf - nicht nur, um mich wieder in die Realität zu bringen, sondern auch, um J's Hände abzuschütteln. Kurz danach setzte ich mich ein wenig auf, um meine beste Freundin leichter von mir zu schmeißen und warf mich ruckzuck auf die Seite. "Geh runter von mir, du verrücktes, thicces Schnitzel!" 

Just Let Me Love YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt