//Sexy real life Part//
Nana' Sicht
Ich stand alleine in meinem Zimmer und starrte in den Spiegel. Die Reflektion zeigte ein halbwegs großes, dünnes Mädchen. Ihre schulterlangen, brünetten Locken kringelten sich wild um sich selbst. Große grau-grüne Augen blickten wie riese Kugeln zurück und ihr zartes, blasses Gesicht wies eine dezente Schicht von einfachem Make-Up auf. Heute trug sie einmal keine Brille und musste andauernd blinzeln, da sie ihre neuen Kontaktlinsen nicht gewohnt war. Mein Blick schweifte etwas nach unten. Das zierliche Mädchen hatte ein blutrotes Ballkleid an. Der Stoff war eine bezaubernd weiche Seide und es hatte keine richtigen Träger, nur ein Streifen, der um ihre Oberarme lag. Um ihre Taille befand sich ein dünner Gürtel aus demselben Material wie das Kleid und wurde auf der Vorderseite von einer kleine Schleife geschmückt. Der Rock war ziemlich lang und verbarg fast komplett ihre hohen, schwarzen High-Heels.
Ich sehe wirklich gut aus, gab ich zu und öffnete, offensichtlich glücklich über mein Aussehen, meine Zimmertür und blieb vor einer erstaunten Fiona stehen. Ihr Blick zeigte deutlich, dass es ihr auch sehr gefiel. Sie biss sich mit einem kleinen Grinsen auf die blutroten Lippen und überprüfte mich von oben nach unten, wie einer dieser unhöflichen Jungen, jedes Mädchen, das an denen vorbeiging, cat-callten. Jedoch war es mir bei ihr überhaupt nicht unangenehm. Ich mochte es sogar sehr.
Mit roten Wangen drehte ich mich um meine eigene Achse und ließ den roten Stoff meines Kleides flattern. "Wie findest du es?", fragte ich und versuchte meine Verlegenheit zu ignorieren. Ich hatte jetzt keine Zeit, unsicher zu sein.
Rasch zog Fiona mich näher zu sich, sodass sich unsere Oberkörper gegeneinanderpressten. Ihre linke Hand hatte einen sicheren Griff auf meiner Hüfte, während ihre andere mir eine Haarsträhne hinter mein Ohr strich. Die plötzliche Nähe zu ihr schickte einen angenehmen Schauer über meinen Rücken und sofort wurde ich rot. Ihre süße, kleine Nase berührte fast meine und ich konnte nicht anders als wie blöd zu grinsen, während wir uns gegenseitig tief in die Augen sahen. Wie strahlend blaue Zirkone blickten sie mir entgegen und hätte sie mich nicht in ihrem Halt, wäre ich auf dieser Stelle dahingeschmolzen.
"Du siehst atemberaubend aus!", flüsterte sie mir verführerisch in mein Ohr. Gänsehaut breitete sich überall auf meinem Körper aus und sie wusste ganz genau, dass sie diesen Effekt auf mich hatte. Ich war ihr vollkommen ausgeliefert. Es machte mir Angst. Fiona hatte mein Herz nun komplett in ihrer Hand und das Schlimmste war, dass sie es jeder Zeit vor meinen Augen zerquetschen konnte. Jedoch erlag ich ihr so sehr, dass es mir fast schon egal war. Ich wollte nur sie. Niemanden sonst.
Ist das, wie sich Liebe anfühlte? Wenn ja, war es das Schönste auf dieser verkorksten Welt. Es klang so klischeehaft, dass ich kurz vorm Kotzen war, doch sie alle hatten Recht. Alles, was sie über Liebe erzählten war wahr. Du konntest nur noch an die eine Person denken. Tag und Nacht. Du träumtest von ihr. Konntest nur noch von ihr sprechen. Sie tauchte überall auf, egal ob du es wolltest oder nicht. Sie war dein Leben. Dein einziger Wunsch war es, bei ihr zu sein. Mit ihr zu reden, oder sie einfach nur anstarren. Sie hatte sich in meinem Verstand eingenistet, wie ein Parasit und kontrollierte all deine Bewegungen. Ohne sie, warst du ein Chaos.
"Die Röte auf deinen Wangen passt zu dem Kleid", schnurrte Fiona und streichte mir sanft von meinen Lippen zu meiner Wange. Zum Glück hatte ich nur durchsichtigen Lipgloss aufgetragen. Hitze stieg mir wieder in mein Gesicht und verstärkten die Farbe. Das Mädchen vor mir lächelte, als hätte sie eine blöde Wette gewonnen, bevor sie sich einen Schritt von mir abwendete. Der Abstand ließ mir endlich wieder Luft zum atmen. Ich hatte die ganze Zeit über das Gefühl, ich hätte die Luft angehalten. Doch auch eine leichte Traurigkeit breitete sich in mir aus und ich wollte sie wieder in meinen Armen wissen. Ich konnte aber nicht.
"Es ist schon kurz vor 19 Uhr. Wir sollten langsam aufbrechen und Jay mit ihrem Idioten von einem Lover finden, bevor die zwei wieder etwas Blödes machen", meinte das blonde Mädchen und ging die Stiegen hinunter zum Vorzimmer. Ich folgte ihr mit schnellen Schritten und währe zwei Mal fast ausgerutscht. Ich konnte echt nicht mit diesen Schuhen umgehen. Fiona sollte mir vor dem Ball noch schnell zeigen, wie man richtig mit Stöckelschuhen ging.
Doch dann traf es mich. "S-sagtest du gerade Jay finden?", stotterte ich ungläubig. Ich musste es ihr sagen. Fiona blickte mich besorgt an und legte ihre Hand auf meine Schulter: "Ja, wieso? Ist etwas passiert?" Mein Blick wanderte auf den Boden. Wie sollte ich ihr das am besten mitteilen? "Ähm... Also... Jay und Ian sind einfach verschwunden und niemand konnte sie bis jetzt finden." Sie starrte mich ungläubig an. Mein Herz fing an, zu rasen und mein ganzer Körper zitterte. "Sie sind was? Diese Kinder, echt!", Fiona legte sich ihre Hand auf ihre Stirn, während ihre andere auf ihrer Hüfte ruhte und ging frustriert auf und ab. Ich wollte nicht, dass sie sich so hineinsteigerte und sich Sorgen um sie machte. Zwar tat ich genau dasselbe, jedoch wollte ich Fiona davon bewahren. Außerdem war das Pärchen schon erwachsen und konnten, hoffentlich, schon auf sich selbst aufpassen. Und nach einigen Tagen würden sie sowieso wiederkommen. Es war ja nicht das erste Mal, dass sie sowas gemacht hatten.
"Glaubst du Simi, die Schwester von Ian weiß, wo sie sind?", fragte sie mich nachdem sie sich halbwegs wieder beruhigt hatte. Mit groß aufgerissenen Augen blickte ich sie an und schlug mir auf die Stirn: "Natürlich! Simi weiß alles! Ich bin so dumm."
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Just Let Me Love You
RomanceAls Natalie Mayer eines Tages in ihrer Schultasche eine unbekannte Nummer zugesteckt bekommt, zögert sie keines Wegs und schreibt diese sofort an, um zu erfahren, wer diese Person sein könnte. Jedoch hat sie nicht gedacht, dass ihr Leben dadurch kom...