Kapitel 16

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Liebes Tagebuch,

ich muss es zugeben, ich kann es nicht länger leugnen. Wenn ich ihn sehe, fühle ich mich anders, lebendiger, stärker. Wenn ich in seine blauen Augen blicke, fühle ich mich geborgen. Ich... ich liebe ihn, ich liebe Damon Salvatore. Nur... ich liebe auch Stefan, aber er hat sich auch verändert. Auf jeden Fall muss ich mit ihm reden.

Die Wölfe sahen sich tief in die Augen und Violet dachte: „Wir müssen diese Vampire töten, einer nach dem anderen. Aber mit wem beginnen wir?“

Sie wusste  ihr Partner würde sie hören.

„Fangen wir mit diesem Mädchen an.“

„Sie ist auch die jüngste Vampirin, abgesehen von der ganz Neuen, aber da der Urvampir dran hängt... Ihr Name ist Elena Gilbert.“

Damon fuhr sich müde durch die Haare und betrachtete sich im Spiegel. Er sah gut aus, wie immer. Seine tiefschwarzen Haare waren verführerisch verwuschelt und seine blauen Augen stachen sofort heraus. Er setzte ein leichtes, spöttisches Grinsen auf und wandte sich dann ab. Als er ein Klopfen hörte, begab er sich zu der Stelle, woher diese gekommen war. Langsam öffnete er die Tür und sah sich einem Mädchen mit braunen Haaren gegenüber. Er seufzte und fragte dann: „ Was willst du schon wieder hier?“

„Stefan hat mir eine Whatsapp geschrieben, beziehungsweise so eine Lexi. Sie meinte, sie kümmere sich um Stefan und ich solle mir keine Sorgen mehr machen.“

Der Vampir zog eine Augenbraue nach oben und durchbohrte Elena mit seinen Blicken, als wolle er sagen: „Was geht mich das an?“

Elena schüttelte kurz den Kopf und murmelte dann: „Ich dachte, dass dich das vielleicht interessieren würde...“

Damon lachte kurz auf und warf dann einen Blick auf seine Rolex am linken Handgelenk: „Musst du nicht zur Schule?“

„Ich...“ Da hatte Damon die Tür schon vor ihr zugeschlagen und Elena starrte auf das braune Holz.

Das tat weh, so zurückgewiesen zu werden, zudem fühlte sie sich sowieso schon alleine, da Bonnie zur Zeit ziemlich viel mit ihrem kleinen Bruder machte und Caroline sich auch nicht mehr meldete.

Wütend wischte sich Elena eine Träne aus dem Gesicht, die sich aus ihrem Auge gestohlen hatte. Sie war nicht schwach und sie würde sicherlich nicht weinen. Da fiel ihr etwas ein und sie schnappte sich ihr Handy und tippte eine Nummer, während sie zurück zu ihrem Auto lief, um zur Schule zu fahren.

„Hey, schön dich mal wieder zu sehen!“, rief Matt und lächelte sie warm an. Das tat der Doppelgängerin von Katherine gut, endlich war sie mal willkommen und auch sie schenkte ihrem ehemaligen Freund ein Lächeln.

Sie umarmten sich kurz und schlenderten gemeinsam zur Klasse.

In der Mittagspause spürte Elena wie sich ein unangenehmes Brennen in ihrem Hals breit machte und legte kurz ihre Hand an ihre Kehle und keuchte auf, da es so unerwartet kam.

„Was ist?“, fragte Matt besorgt und schaute sie durchdringend an.

„Es ist nichts nur...“

„Nur?“

Elena keuchte wieder auf und sprang dann auf und rannte aus der Schulcafeteria.

Sie blieb erst in der Kifferecke stehen, wo zum Glück gerade niemand war.

Tränen kullerten ihr aus den Augen und verzweifelt fuhr sie sich durch die Haare, sie wusste selbst nicht was los mit ihr war. Da berührte sie jemand sanft an der Schulter und sie zuckte zusammen und fuhr herum. Sie blickte in Matts Gesicht, das einen besorgten Ausdruck angenommen hatte und er umarmte sie.

„Danke.“, schluchzte sie und drückte ihn. In diesem Moment nahm sie das Pochen war, das Pochen an seiner Halsschlagader, welches das Blut hindurchpumpte. Hart stieß sie ihn von sich und flüsterte: „Ich kann nicht, Matt.“

Er lächelte leicht und wisperte: „Es ist okay.“ Anschließend hielt er ihr sein Handgelenk hin, was sie zögernd nahm und sich vorbeugte.

Elena spürte wie sich ihre Zähne schmerzhaft verlängerten und schließlich sogar gegen ihre Unterlippe stießen, also öffnete sie den Mund und biss zu. Das Blut sprudelte in ihren Mund und stärkte sie. Früher hatte sie gedacht, dass Blut nach Salz und Eisen schmeckte, aber nun dachte sie anders. Es schmeckte köstlich und sie fühlte sich stärker und besser dadurch. Vollkommen in ihrem Rausch nach Blut gefangen, bemerkte sie nicht, dass Matt versuchte ihr seinen Arm zu entziehen und wie er rief: „Elena, ich glaube das ist genug Blut.“

In diesem Moment wurde Elena grob von ihm weggerissen und sie knallte gegen die Wand. Sofort richtete sie sich auf und knurrte den anderen Vampir an. Matt sah nur seinen Rücken und seine Haare, aber er wusste, dass es Damon war.

Matt wollte etwas sagen, doch Damon fuhr ihn an: „Du hältst dich da raus und jetzt verschwinde von hier!“

Vollkommen verwirrt kam der Arbeiter aus dem Grill Damons Forderung nach.

„Und jetzt zu dir!“, knurrte Damon Elena an.

Sie sah wirklich wild aus, ihre Haare waren wild verwurschtelt, längst nicht mehr so glatt wie heute morgen, ihr Mund war Blut verschmiert und ihre Fangzähne stachen ihr in die Unterlippe. Die Augen waren so rot, das jegliches weiß verschwunden war und die Adern stachen heraus.

Damon lachte nur spöttisch und packte ihre Kehle.

„Vergiss nicht, dass ich älter bin als du.“

Dann brach er ihr eiskalt das Genick.

Elena wachte in vollkommener Dunkelheit auf und fand sich in einem harten, schmalen Bett wieder. Ihr Kopf dröhnte und ihre Unterlippe tat weh. Sie wunderte sich, warum sie in diesem Raum war, den sie als Kellerraum im Boarding Haus der Salvatores wieder erkannte, bis ihr einfiel, was zuvor passiert war. Sie hatte von Matt getrunken, es genossen und nicht aufhören wollen.

Sie stand auf und hieb gegen die verschlossene Tür.

„Damon! Damon!“

Sie spürte einen Luftzug und sah in seine blauen Augen.

„Was?“

„Was ist mit Matt los? Ist er verletzt? Warum bin ich hier?“

„Matt geht es gut, klar ist er verletzt, aber nicht schlimm, denk ich mal.  Du bist hier, weil du dich kein bisschen beherrschen kannst. Ich habe dich gewarnt, pass auf deinen Hunger auf, aber du wolltest ja nicht auf mich hören. Sei froh, dass Matt dein Freund ist und kein Eisenkraut trinkt. Bei anderen Leuten hätten wir vielleicht ein Problem.“

„Aber bist du denn nicht glücklich, dass ich deinen Rat befolgt habe und von einem Menschen getrunken hab?“, fragte Elena auf einmal und ihre Stimme hatte etwas kindliches angenommen.

Damon zuckte mit den Schultern und murmelte: „Ich lass dich jetzt erst mal hier drinnen.“

Er stellte ihr ein Glas Blut in das kleine Fenster und wandte sich dann ab.

Between light and dark (german version)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt