Wer bist du?

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P.o.v   Zombey

da war ich also.

ein erneutes mal in dieser Klasse, ein weiteres mal mit den ganzen Tussen und Angebern die sich meine "Freunde" nennen.

ich saß auf meinem Platz direkt neben einem Fenster, durch welches die warmen Sommersonnestrahlen wie eine weiche Decke sich über meine Haut erstrecken und meinen ganzen Körper in einer angenehmen und wohlen Wärme eintauchen.

so wunderschön

so perfekt

doch leer

als sei nichts davon Real. nur eine einzige große Lüge

genauso wie ich

diese Typen und bitchigen Mädchen die sich meine "Freunde" nennen, sind meine einzigen "Freunde". auch wenn ich sie verabscheue. ich verabscheue einfach alles an ihnen.

wie diese halben Prostituierten sich gefühlt alle 10 Sekunden durch ihre ach so schönen Haare fahren und mindestens genauso oft ihre viel zu kurzen Tops mit einem viel zu großen Ausschnitt richten. sich immer wieder ihren Busen richten und ihre Enden der Tops an ihrem ach so glatten Bauch zurecht ziehen.

und wie diese ganzen Typen mit den neuesten Nikes, Caps und was weiß ich nicht alles in die Klasse kommen. in Jogginghose und wie sie immer schon am frühen Morgen nach Zigarretten, Alkohol oder was weiß ich was für Droge riechen. und damit soll man sich "cool" fühlen?

diese ganzen Schlägertypen und Prustutuierten hängen eh nur mit mir ab, da meine Familie sehr wohlhabend ist. immerhin sind meine beiden Eltern Ärzte, mein Onkel ist Anwalt, und meine Großeltern waren beide mal als Autoren bekannt, und haben dabei auch nicht sonderlich wenig verdient.

warum ich mich überhaupt mit diesen Typen abgebe, wenn ich sie so hasse? besser diese als gar keine. das war schon immer meine größte Angst. alleine zu sein. vermutlich weil ich schon immer ziemlich alleine in diesem großen Haus von und alleine war. Geschwister habe ich nicht und meine Eltern sind immer auf ihrer Arbeit.

auf einmal riss mich ein schrilles und lautes Klingeln aus meinen Gedanken gängen.

die Schulklingel. ich hatte diesen Typen nicht zugehört, das merkten sie anscheinend auch, aber solange ich nichts gegen sie unternah, war es ihnen wohl egal.

wie bin ich nur in diesen Teufelkreis geraten?

wie?

warum?

warum konnte ich nicht einfach richtige Freunde haben?

warum war ich allein?

wieso musste ich nur zu einer einzigen Lüge werden?

immer wieder gingen diese Gedanken durch meinen Kopf. im Unterricht, wenn all diese langweiligen Lehrer ihre großen Reden schwungen. in meinem Bett, wenn ich doch eigentlich schlafen wollte. in der Pause, wenn diese Leute mal wieder den dümmsten Stuss redeten.

wenigstens hatten wir dieses Jahr mit unserem Klassenlehrer Glück. unser neuer Klassenlehrer war nun Herr Bergmann, einer der coolsten und nettesten Lehrer der Schule. und keiner der einfach nur an seinem Pult saß, und uns die ganze Zeit nur arbeiten ließ. aber er kam auch oft zu spät, was ihn aber fast schon sympthatischer machte.

aber er kam nicht alleine in diese schreckliche Klasse. hinter ihm folgte ein Junge, mit etwas längeren,blonden Haaren, den grünsten Augen die ich je gesehen habe, und einer dürren und kleinen Statur. aber er lächelte. er schien nicht zu wissen was ihn in dieser Klasse erwarten würde. aber irgendetwas in mir sagte, das ich ihn beschützen müsste. es war wie eine Flut, die mich überkam, und es mir immer wieder einflüsterte.

unter Schmerzen lieben oder allem ein Ende setzten? - eine ZomDado FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt