Die Stimme...

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P.o.v  Maudado

klitschnass standen ich und mein, von heute an, Freund im Regen und küssten uns leidenschaftlich doch zärtlich zugleich.

lange kannten wir uns nicht, aber das war auch egal. denn von Anfang an waren wir auf eine eigenartige Art miteinander verbunden.

es war wunderschön...

ihm so nah zu sein.

ihn berühren dürfen.

ihn lieben zu dürfen.

einfach alles....

als wir uns aus Luftmangel lösten umarmte ich den größeren und krallte mich in den nassen Stoff seiner Jacke.

"danke.." murmelte ich kaum hörbar. 

"dank mir nicht...für nichts. lieb mich einfach nur. okay?" flüsterte er leise während er mir durch meine nassen uns zerzausten Haare fuhr.

"nichts lieber als das." kicherte ich und vergrub meinen Kopf in seinem Nacken, damit er nicht sah wie rot ich war.

den Regen, der auf uns hinab prasselte, ignorierten wir. dieser Moment war zu magisch.

seitdem mein Leben den Bach herunter gegangen war, dachte ich, ich würde nie wieder Glück fühlen.

nie wieder Geborgenheit fühlen.

nie wieder Liebe fühlen.

doch Micha hatte mir gezeigt, dass ich falsch lag. das auch für mich, diese Gefühle noch frei waren.

"hey, Maudado..."

"ja?"

"geh nie wieder weg. bleib für immer bei mir..ja?"

"natürlich..." antwortete ich und ohne einen Grund rollten mir auf einmal die Tränen hinunter.

ich war nicht traurig...im Gegenteil. ich war glücklicher als je zuvor!

"Dado? Dado! wein nicht!" sagte Zombey leicht panisch als er meine jämmerlichen Schluchzer hörte.

"was ist denn? hab ich was falsch gema-"

"nein! nein...im Gegenteil...ich bin so froh. alles stimmt. ich glaube, das sind einfach nur Freudenstränen...ich bin halt einfach eine Heulsuse..." lachte ich.

"Quatsch...aber lass uns nach Hause..sonst erkälten wir uns noch."

ich löste meinen Klammergriff und Zombey ergriff meine Hand. so liefen wir also Hand-in-Hand nach Hause.

es dauerte nicht lange, als wir vor der großen Villa standen, an dessen Tür sich ein kleiner Zettel befand.

"tut uns Leid, Schatz. wir waren jetzt gerade mal einen nachmittag zu Hause, aber es gibt einen Notfall. lieben dich, habt Spaß." stand darauf.

und auch wenn es mir für Zombey Leid tat, schmunzelte dieser nur.

"typisch...naja, besser als wie das sie ein "ernstes Gespräch" mit uns führen müssten." lachte er und ich stimmte ein.  

Micha schloss die Tür auf, innen zogen wir Jacken und Schuhe aus und liefen in sein Zimmer.

"wir sollten uns so schnell wie möglich trocken machen. ansonsten liegen wir die nächste Woche mit ner fiesen Erkältung im Bett."

"klingt doch gar nicht so schlecht." kicherte ich.

"es geht zur Schule. keine Wiederrede. soll ich ins Bad od-"

"bleib hier! bei mir...ich liebe dich." sagte ich leicht schüchtern. es war mir echt mega peinlich. aber Zombey lächelte nur sanft und nickte.

"okay. ich liebe dich auch, mein Dado. ich bin froh, dass alles so gelaufen ist."

"ich auch aber...bitte bring dich meinetwegen nicht in Gefahr. ich weiß, das sich dich schon mal darum gebeten habe, aber ich würde es nicht verkraften dich verletzt zu sehen oder sogar...zu verlieren...du weißt nicht, wozu mein Vater im stande ist. also tue bitte nicht unüberlegtes...ja?" flehte ich ihn schon halbwegs an.

er war mir zu wichtig, als wie das ich ihn verlieren könnte.

wenn du so Angst hast, ihn zu verlieren, warum bist du dann jetzt mit ihm zusammen?

warum machst ihm Hoffnungen du würdest für immer bleiben, wenn du dich bei der nächsten Schwierigkeit eh wieder umbringen willst?

und warum hintergehst du Manu?

du hast ihm zuerst versprochen für immer bei ihm zu bleiben, und sieh was passiert ist!

du machst auch noch das letzte Licht kaputt...

wie ich diese Stimme hasse....wie sie immer wieder auftauchen muss!

"warum?!" 

"was warum?" fragte mich Zombey besorgt. schien so als hätte ich das nicht in meinen Gedanken gesagt...

"ach nichts...nur eine-"

"keine Lügen Maudado...was ist los?"

"....kennst du das...wenn da so eine Stimme ist, die dir immer wieder versucht Sachen einzureden und du sie einfach nicht los wirst? oh man....ich muss echt verrückt geworden sein..." seufzte ich. es laut auszusprechen klang noch erbärmlicher als es schon in meinen Gedanken klang.

"ja...das kenne..und egal was du versuchst, sie kommt einfach immer und immer wieder...doch, und das verspreche ich dir, irgendwann, wenn wirklich alles stimmt, wird sie verschwinden...und sobald wir alles ins Lod bekommen haben, wird auch deine Stimme verschwinden und dich in Ruhe lassen...aber jetzt ziehen wir uns erst mal um, und danach erzählst du mir, was sie zu dir gesagt hat. ja?" 

"ja..." sagte ich erleichtert. ich dachte, er würde mich auch für verrückt erklären, aber das er es selbst hatte, ließ mich staunen. er schien immer so...perfekt. und das war er auch...er war es für mich.

wir zogen und also um, wobei es mir immer noch unangenehm war, ihm meine Narben zu zeigen. doch ich war froh, dass ich es konnte. ich zog mir einen schwarzen Pulli und eine hellgraue Jogginghose an und setzte mich zu meinen Freund aufs Bett.

"also...was hat sie gesagt?" fragte er vorsichtig. ich sah ihm an, dass er mich nicht verletzen wollte.

"sie versucht mir immer alles Schöne kaputt zu machen. wie das wir jetzt zusammen sind, sie sagt das ich bei der nächsten Schwierigkeit eh wieder aufgeben werde, und sie macht mir ein schlechtes Gewissen mit Manu...immerhin habe ich ihm früher auch versprochen, für immer bei ihm zu bleiben, und dann war ich einfach für mehrere Jahre weg. ich bin echt-"

"gut, Maudado. lass die Stimme nicht gewinnen. Manu will mit dir einen Neuanfang machen. und ich bin mir sicher, dass das zwischen euch wieder alles ganz normal wird. und ich verspreche dir, dass du nicht aufgeben wirst. egal was passiert. denn jetzt bin ich ja da....willst du vielleicht schlafen? es ist noch nicht spät aber-"

"ja..." antwortete ich schnell, und so kuschelten ich mich an den Körper meines Freundes und schlief schnell an seiner Seite ein.

er hatte Recht...ich würde nicht aufgeben...

unter Schmerzen lieben oder allem ein Ende setzten? - eine ZomDado FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt