,, Danke für den Orangensaft. Er war unglaublich erfrischend. Genau das, was ich gebraucht hatte.''
***
,,Hei warte! Das war nicht böse gemeint. Jetzt warte doch.'', hörte ich Rover hinter mir her brüllen. Mit einem Grinsen auf dem Gesicht lief ich schneller. Mir war absolut klar, dass Rover hinter mir herkommen würde. Das war ja auch die Absicht hinter der ganzen Aktion. Kurz darauf packte er mein Handgelenkt und blieb wie ein trotziges Kind stehen, was mich dazu veranlasste auch stehen zu bleiben. Mit einem hochgezogenen Augenbraue sah ich ihn abwartend an.
,,Tut mir leid. Das war blöd von mir. Ich dachte nicht, dass du gleich so reagieren würdest.'', murmelte er und richtete dabei seinen Blick auf den Boden.
Ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen. Leise lachend verstrubelte ich seine Haare und sagte: ,,Ich bin dir auch nicht böse. Das war einfach die Rückzahlung.''
Daraufhin grinste er mich breit an. ,,Wollen wir ein Stückchen laufen?''
Ein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass ich immer noch eine halbe Stunde Zeit hatte, bevor ich zu meiner nächsten Vorlesung musste. Also gab ich ihm ein Nicken als Antwort. So liefen wir eine Weile im Stillen neben einander her. Dabei hatte ich genügend Zeit ihn zu betrachten. Er hatte eine schwarze Hose mit einem hellgrauen T-Shirt und dazu passend eine Lederjacke an, die er offen trug. Das T-Shirt spannte sich an seiner Brust an und liess keinen Raum für Fantasien. Man konnte schon auf dem ersten Blick sagen, dass er ein sehr gut durchtrainierter Mann ist. Seine dunkelbraunen Haare und die gleichfarbigen warme Augen sahen in Kombination mit seinem Körper sehr gut aus. Kurz gesagt, jede andere Frau läge ihm jetzt wahrscheinlich sabbernd vor den Füssen.
,,Bist du neu hier? Ich hab dich noch nie zuvor hier gesehen.'', fragte er mich und sah mich dabei interessiert an.
,,Ja, ich bin vor einigen Tagen hergezogen, weil ich ehm mir meine alte Schule nicht mehr so gut gefiel.''. Verdammt, ich muss vorsichtiger sein. Fast hätte ich ihm den wahren Grund gesagt, wieso ich hier bin. Das ist mir noch nie zuvor passiert, dass ich so unachtsam bin. Liegt das etwa an Rover? Das kann nicht möglich sein. Ich kenne ihn doch gar nicht so lange, dass er einen solchen Einfluss auf mich haben kann. Normalerweise bin ich immun gegen solche typischen Badboys wie Rover. Aber etwas an ihm lässt mich reden. Lässt mich mein ganzes Vorhaben überdenken. Ist es wirklich das Richtige?
Um mich von meinen Gedanken abzulenken fragte ich ihn: ,,Aber nur so nebenbei, du kennst sicher nicht alle hier an der Schule, damit du weisst, dass ich neu hier bin oder?.''
,,Nein, natürlich kenne ich hier nicht alle persönlich. Eine solche Schönheit wie dich würde ich aber ganz sicher kennen.'', dabei zwinkerte er mir mit den Augen zu.
Augenverdrehend antwortete ich ihm: ,,Soll das eine Anmache sein? Wenn ja, dann muss ich dich leider informieren, dass er bei mir nicht funktioniert. Versuch es doch bei jemanden anderen.''
,,Traurig, die meisten Frauen stehen auf sowas. Dann muss ich mir bei dir wohl mehr Mühe geben.''
,,Ich gehöre nicht zu der Kategorie 'die meisten Frauen'. Ach und danke für die Verallgemeinerung. Jetzt bist du bei mir wirklich unten durch gegangen.''
,,Das war Spass. Schön bist du aber trotzdem.''
,,Du gibst nicht auf oder?'', fragte ich ihn lachend.
,,Niemals, aufgeben ist was für Versager!'', rief er aus.
,,Ist ja gut. Kein Grund zu schreien.''
,,Ich habe doch gar nicht geschrien. Ausserdem schreien Männer nicht. Wir brüllen.''
,,Jeder Mensch schreit. Auch Männer.'', kicherte ich. Halt stopp. Ich glaube, ich bin im falschen Film gelandet. Seit wann kichere ich? Und seit wann kichere ich vor einem nahezu fremden Mann? Vielleicht habe ich heute zu viel Sonne abbekommen, weswegen mein Gehirn jetzt etwas geschmolzen ist und nicht mehr richtig funktioniert. Ja genau, das ist es. Das muss es wohl sein. Eine andere logische Erklärung kann ich nämlich nicht finden. Als ich meinen Blick wieder auf die Uhr richtete, erschrak ich mich.
,,Scheisse, ich komme noch zu spät zu meiner nächsten Vorlesung. Wir sehen uns vielleicht ein anderes Mal. Mach's gut Rover.'', rief ich und rannte in die entgegengesetzte Richtung.
Um ehrlich zu sein, hatte ich eigentlich noch 20 Minuten bevor die nächste Vorlesung anfängt. Aber das ganz war viel schwieriger, als ich anfangs gedacht hatte. Wenn der Typ so weiter macht, bedeutet das mein Ende. So ein Schleimer. Noch weitere 20 Minuten halte ich es mit ihm definitiv nicht mehr aus, wenn sein Charakter wirklich so ist. Bhää wie mich das anekelt.
Wie erwartet, war die Vorlesung tot langweilig. Wer ist den auch so blöd und wählt moderne Sprachen aus, wenn er die eigentlich schon sehr gut beherrscht? Ja genau, ich. Ein Applaus für meine Dummheit bitte. Ach ihr seit zu gütig. Danke schön. Nein aber im Ernst, dass nächste Mal würde ich gerne Physik nehmen. Wenn es überhaupt ein nächstes Mal gibt.
Zuhause angekommen, schnappte ich mir etwas kleines zu Essen und ging gleich aus dem Haus. Ich vermisse meine vier Wirbelwinde. Auch wenn sie mich manchmal, oder besser gesagt oft, auf die Nerven gehen, liebe ich sie aus ganzem Herzen. Auf sie ist immer verlass. Sie werden mich niemals hintergehen und auch nicht bewusst verletzten. Darauf würde ich meine Hand ins Feuer legen.
Eine kleine Klingel an der Tür kündigte meine Ankunft in der Day Care an. Mit zielstrebigen Schritten lief ich auf die Rezeption zu. Gerade wo ich meinen Mund öffnete, um zu sagen, dass ich gekommen bin meine Hunde abzuholen, hörte ich aufgeregtes Bellen von draussen. Dieses Bellen kenne ich doch. Mit einem Lächeln auf den Lippen drehte ich mich zu der Glasscheibe um, die meine Hunde und mich voneinander trennten und musste bei dem Anblick, der sich mir da bot, laut los lachen. Ach meine Sunny. Sie ist doch allem Ernsten in die Glasscheibe reingerannt. Immer noch leicht lachend, öffnete ich die Glastür und lies meine Babys rein. Vor lauter Freude mich zu sehen, stürmten die vier auf mich zu und warfen mich dabei von meinen Füssen. Mit vereinten Kräften schaffte ich es, sie von mir zu schieben und stand auf. Während ich den Staub von meiner Kleidung abklopfte, sah ich jedem einzelnen in die Augen und meinte, sie sollen beim nächsten Zusammentreffen etwas sanfter mit mir umgehen. Als Antwort bekam ich ein vereintes Bellen.
---
Hallo meine lieben Leser und Leserinnen. Ich weiss, ich habe ein paar (grosse) Veränderungen durchgenommen. Aber keine Angst. Die Grundlage der Geschichte hat sich dabei nicht verändert. Das Buch heisst nicht umsonst ''I am a Bad Girl'' ;).
Ich hoffe, ihr habt immer schon Spass am Lesen :D
DU LIEST GERADE
I am a Bad Girl!
RomanceVon 6 Schulen geschmissen. Warum? Wegen Kleinigkeiten. Wenn die blöden Schuldirektoren denken, dass Sachbeschädigung, Körperverletzung u.s.w so schlimme Sachen sind, dann haben sie sich gewaltig getäuscht. Ich bin noch zu mehr fähig. In Bearbeitung...