Teil 10

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Völlig unmotiviert ging ich am nächsten Tag zur Arbeit. Dass ich Wincent heute wieder nicht sehen würde stand jetzt schon fest schließlich war ich ja in einem ganz anderen Gebäude. Dementsprechend wurde meine Laune auch nicht wirklich viel besser und ich war sehr froh, als der Tag endlich vorbei war.

Dann war auch schon Freitag. Mein letzter Tag. Die zwei Wochen waren heute vorbei. Mit meinen Blumen in der Hand, die ich für die Bekannte der Familie gekauft hatte, die mir das Praktikum überhaupt erst ermöglicht hatte, ging ich hoch ins Büro. Ich war erstaunlich gut gelaunt. Vielleicht weil ich wusste, dass ich nachher Wincent sehen würde.

Und das war gegen Mittag der Fall. Ich ging wieder zurück in mein anfängliches Gebäude, da ursprünglich noch ein Abschlussgespräch mit Sarah geplant war, welches dann allerdings nicht zu Stande kam, weil sie zu viel zu tun hatte. Stattdessen half ich Leo noch ein bisschen, weil ich sonst nichts zu tun hatte.

Doch irgendwann hatte ich auch das erledigt sodass ich wieder etwas gelangweilt rum saß. Und dann kam Wincent zu mir, worüber ich mich sehr freute. "Hey", sagte er. "Hi." "Na alles gut? Du siehst so gelangweilt aus", sagte er und setzte sich auf den Tisch. "Ach geht schon", antwortete ich nicht ganz wahrheitsgemäß. "Ja?" "Ja." "Okay, aber wenn du dich zu sehr langweilst, du weißt, du kannst rüberkommen, nh?", bot er wieder an. "Ja danke." Es war einfach zu süß, wie er das immer wieder anbot. Ich war so froh wieder mit ihm reden zu können. Das letzte Mal, dass wir mehr als nur zwei Wörter miteinander ausgetauscht hatten war jetzt fast eine ganze Woche her. Doch dass er jetzt wieder mit mir redete zeigte, dass er einfach nur viel um die Ohren hatte, nichts weiter.

"Also wenn du magst, kannst du gleich noch ein bisschen länger bleiben. Du hast ja bestimmt schon gehört, dass wir gleich eine kleine Weihnachtsfeier hier haben, oder?" Ich nickte, da ich tatsächlich schon von vielen angeboten bekommen hatte länger zu bleiben. "Ja okay, dann wie gesagt, bleib gerne länger, es gibt auch ganz viel zu essen und so." Ich grinste während er das so sagte. "Ja, mach ich." "Okay das ist gut, dann bleibst du ja noch ein bisschen. Ich gehe dann mal wieder rüber, wie gesagt wenn dir langweilig ist, kannst du gerne kommen."

Ich wollte. Ich wollte so gerne zu ihm rüber kommen. Doch ich wollte ihm auch auf gar keinen Fall auf die Nerven gehen, deswegen entschied ich mich dagegen.

"Danke nochmal für die Blumen", bedankte sich die Familienbekannte jetzt ein zweites Mal bei mir. "Gerne", lachte ich. "Ja ja jetzt sind die zwei Wochen auch schon vorbei", sagte sie. "Krass wie schnell die Zeit vergeht oder?" Ich nickte zustimmend. Mir kam es irgendwie noch gar nicht so vor, als wäre das hier mein letzter Tag. Ich hatte so viel erlebt, ich wollte noch gar nicht gehen. Doch noch war auch gar nicht Zeit dafür, denn jetzt wurde erst mal das Büffet der Weihnachtsfeier eröffnet.

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