Teil 9

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Der nächste Tag verlief ähnlich wie der Tag davor. Ich ging wieder zu Leo, der sich heute freute mich zu sehen. Ich wurde von einer netten Kollegin direkt an die Arbeit gestellt, was mir aber auch ganz recht war. Lieber arbeitete ich die ganze Zeit, als mich wie Ende letzte Woche die ganze Zeit zu langweilen. Es machte mir sogar erstaunlich viel Spaß meine Arbeit abzuarbeiten.

Irgendwann kam dann auch Wincent an mir vorbei. "Hi Elena", meinte er und ging direkt weiter. Ich fragte mich, ob alles okay war. Er betonte die zwei Wörter irgendwie so komisch. Vielleicht hatte er aber auch einfach nur ein bisschen Stress mit der Arbeit.

Und so ging der Tag relativ unspektakulär zuende. Von Wincent hörte ich nichts mehr.

Der nächste Morgen war etwas anders als die restlichen. Ich sollte nämlich wieder in eine neue Abteilung, blöd nur dass die in einem ganz anderen Gebäude lag. Nichtsahnend ging ich doch wieder in das alte Gebäude und wollte Wincent fragen, wo dieses Gebäude war, ich hatte nämlich keine Ahnung. Blöd nur, dass Wincent überhaupt nicht da war. Komisch, dass er mir davon gar nichts erzählt hatte. Generell hatten wir in den letzten Tagen gar nicht mehr miteinander geredet, was mich echt traurig machte. Ich wusste nicht was los war, ich hatte eigentlich gedacht, dass wir uns gut verstehen, dass er auch mich mag. Ob das wirklich nur daran lag, dass Wincent so viel zu tun hatte? Ich wusste es nicht.

Doch ich musste weitermachen und so fragte ich einfach einen anderen Kollegen wo das Gebäude ist. Als ich es dann aber zum Verrecken nicht fand bekam ich Panik. All meine Gefühle schwappten auf einmal über und mir stiegen Tränen in die Augen. Das konnte doch einfach nicht wahr sein, dass ich diesen verdammten Eingang nicht finden konnte. Der sollte gar nicht so weit weg sein, hatte der Kollege von eben gesagt.

Als ich ihn dann endlich gefunden hatte, schämte ich mich schon ein bisschen für meinen Gefühlsausbruch, doch dass Wincent nicht da war, machte mir irgendwie zu schaffen. Vielleicht war ihm auch etwas passiert. Ich versuchte mir keine zu starken Sorgen darum zu machen, es ging ihm schon gut, und war froh darüber heute morgen wasserfeste Mascara aufgetragen zu haben.

Mein Tag plätscherte so dahin ohne dass ich Wincent auch nur einmal zu Gesicht bekam. Es war genau wie letzte Woche, ich langweilte mich zu Tode. Nur dass meine Mitarbeiter dafür cooler drauf waren.

Der Regen, der auf mich herunterprasselte als ich nach Hause ging, spiegelte meine Laune wider.

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