Teil 4

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Wir machten weiter mit unserer Arbeit, als hätte ich gerade nicht den Sänger von Unter Meiner Haut neben mir sitzen. Wincent erklärte mir Dinge, die mich im Moment eigentlich überhaupt nicht interessierten. Ich schwelgte in Gedanken, was überhaupt nicht gut war, da Wincent mir gerade wichtige Dinge erklärte, die ich gleich selber machen sollte. Deswegen freute ich mich umso mehr, dass er noch länger neben mir sitzen blieb und über meine Schulter schaute.

Selbst nach der Mittagspause war ich noch immer etwas geschockt, dass ich gerade eben Wincent Weiss kennengelernt hatte und es mir nicht einmal aufgefallen ist. "Sag mal Wincent, was machst du eigentlich hier, wenn ich fragen darf? Ich meine, du bist 22 Jahre alt, dein Lied ist in den Top 10 der deutschen Charts, du hast doch sicherlich was anderes zu tun, als hier zu arbeiten", fragte ich verwirrt. "Naja ich bin schon etwas länger hier. Nach dem Abitur bin ich sofort hier hingekommen, um ein bisschen Taschengeld dazuzuverdienen. Schließlich musste ich meine eigene Wohnung und all das ja auch irgendwie finanzieren. Auf studieren hatte ich eh keine Lust, ich wollte lieber weiter Musik machen. Und genauso mache ich das ja heute auch noch. Ich gehe arbeiten und mache in meiner Freizeit Musik, mehr nicht", antwortete Wincent mir. "Und das kriegst du immer alles unter einen Hut?", fragte ich neugierig. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er neben der Arbeit noch genug Zeit hatte um Songs zu produzieren. Mir fiel es ja schon schwer neben der Schule auch nur ein paar Songs zu covern. "Naja, da muss halt mal bis nachts gearbeitet werden", lachte er. "Aber ich mache das ja gerne. Das ist mein Hobby, das macht mir Spaß. Und ich hoffe, dass ich irgendwann mal nur von meiner Musik leben kann."

"Hey, gefällt's dir hier etwa nicht mehr, oder was?", meldete sich Sarah beleidigt von hinten zu Wort. "Aber doch natürlich", lachte Wincent. Ich war fasziniert, was er alles auf die Reihe bekam. Ich würde zu gerne noch weiter mit ihm quatschen, doch leider mussten wir etwas weiterarbeiten.

Und dann war der Tag irgendwie auch schon vorbei. Ich hatte meinen ersten Tag geschafft. Und das ganz anders als ich ihn mir vorgestellt hatte. Schließlich hatte ich Wincent Weiss persönlich kennenlernen und mit ihm arbeiten dürfen. Trotzdem war ich dann doch irgendwie froh in meinem Bus nach Hause zu sitzen, denn anstrengend war der Tag so oder so. Ich hatte so viele neue Dinge kennengelernt, die ich jetzt erst einmal verarbeiten musste. Doch ich freute mich schon auf morgen.

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