April, April

7.6K 187 12
                                    

Am nächsten Tag wachte ich schon sehr früh auf. Unter meiner Jeans zog ich mir meine roten (Hollister) Shorts heraus. Es würde warm in der Arena werden, und ich wollte mich nicht zu Tode schwitzen. Obenrum trug ich ein süßes, elastisches, weißes Bustier-Top, das am Ende in Rüschen endete. In der Mitte war ein dunkelblaues Band, das ich vorne zu einer Schleife band, darüber trug ich eine kurze marineblaue Strickjacke und meine Übergangs-Flauschjacke. Meine langen dunklen Haare band ich zu einem hohen strengen Dutt zusammen, und ich schminkte mich leicht. Ich packte meine Tasche, schnappte mein Ticket und holte Sophie zum Frühstück ab. Sie trug wie zu oft ein graues Oberteil und einen Kapuzenpulli darüber.

               

„Sophie… Komm schon, ein bisschen mehr Farbe würde dir echt nicht schaden“, meinte ich kopfschüttelnd. Viel bekamen wir beide nicht runter, und so waren wir schnell auf dem Weg. Wir nahmen die U-Bahn um zur O2 Arena zu gelangen, wo heute Abend, das Konzert stattfinden würde.

Auf dem Platz vor dem Gebäude tummelten sich schon viele kreischende Mädchen mit Plakaten, manche weinten sogar schon. Bei dem Anblick konnte ich mir ein Lachen nicht verkneifen, Sophie ging es genauso.

                „Was machen, die denn schon alle hier, haben sie denn keine Schule?“, fragte Sophie überrascht.

                „Ich vermute, sie machen das gleiche wie wir: schwänzen“, antwortete ich gelassen. Auf der Uni war es, zum Glück, allen egal ob du kamst oder nicht.

Sofort nahmen wir die Umgebung unter die Lupe. Wir würden garantiert nicht den ganzen Tag lang dort stehen und auf die Jungs warten. So versessen waren wir auch wieder nicht. Wir endeckten einen Nando‘s, aber um sieben Uhr früh, war er noch zu. Ergeben setzten wir uns auf eine Bank.

                „Und was machen wir jetzt in den nächsten Stunden?“, fragte ich Sophie. Diese zuckte bloß mit den Schultern.

                „Schlafen?“

Bei ihrer Antwort musste ich lachen.

                „Schlaf ruhig, ich pass auf unsere Sachen auf, ich werde dann mal in der Zwischenzeit etwas an meiner Hausaufgabe arbeiten.“

Dankbar machte sie es sich auf der Bank gemütlich. Ich kramte unterdessen in meiner Tasche nach meinem Notizbuch, das ich immer dabei hatte. Verwirrt zog ich die Augenbrauen zusammen. Ich hatte das Notizbuch gestern noch, und seitdem nicht herausgenommen. Immer hektischer durchsuchte ich meine Tasche.

                „Was ist denn?“, fragte Sophie.

                „Mein Notizbuch, es ist nicht mehr da!“, rief ich panisch. „Ich hatte da meine Hausaufgabe drinnen!“

Verzweiflung machte sich in mir breit, wenn ich sie nicht abgab, musste ich mein Semester wiederholen.

                „Wann ist Abgabetermin?“

                „Nächsten Montag…“

Mir wurde schlecht als ich an alles dachte was sonst noch drin war: meine Ideen für Geschichten, mein Terminkalender, …

                „MEINE FLUGTICKETS!“, rief ich plötzlich aus. Shit die waren auch drin gewesen. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen und stöhnte auf.

                „Wieso muss so was immer mir passieren!“

                „Julia, beruhige dich du wirst schon sehen es wird all – Hey, wart mal… Du hast ein Tattoo?“, fragte mich Sophie überrascht.

You've got that One ThingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt