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Jungkook wurde als erster Sohn einer armen Familie geboren und lebte in Kathmandu, Nepals Hauptstadt. Oft wurden die eigenen Kinder schon in jungen Jahren verkauft, oder von den Eltern zur Prostitution gezwungen, um Geld zu verdienen. Jungkooks Mutter starb während der Geburt seiner Schwester Jiyoons und sein Vater arbeitete 14 Stunden pro Tag in einer Fabrik und verdiente fast nichts. Aus Verzweiflung probierte er seinen ältesten Sohn zu verkaufen, um mit seinen weiteren zwei Kindern überleben zu können.

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Pov Jungkook 


"Jeonhyun ich will schlafen, sei leise!"


Genervt drückte ich mich an die Wand, um noch weiter weg von Jeonhyun zu liegen.


"Ich hab aber hunger und mir ist kalt. Du kuschelst gar nicht mit mir."


"Kuschle doch mit Jiyoon."


"Die schläft schon und außerdem ist sie noch so klein. Du bist viel besser."


"Warte bis Papa wiederkommt und kuschle mit dem."


"Aber die Sonne ist gerade erst untergegangen. Das heißt, dass er erst in zwei Stunden kommen wird."


"Dann warte diese zwei Stunden ab."


"Ab-..."


"Nichts 'Aber'. Wenn du weiter so laut bist, weckst du Jiyoon auf."


Einigen Sekunden kam nicht, aber dann vernahm ich ein leises Schluchzen. Ein kurzer Blick nach rechts verriet mir, dass Jeonhyun zu Weinen begonnen hatte. Er hatte sich zu einer Kugel zusammengerollt, da ihm kalt war und er so wahrscheinlich Wärme sparen wollte. Irgendwann tat er mir dann doch leid, weswegen ich ihn mit meinem Fuß berührte. 

Weinend drehte er sich zu mir und sah mich aus geröteten Augen an. Mitfühlend breitete ich meine Arme aus, um ihm zu signalisieren, dass er zu mir kommen konnte. Trotz der Dunkelheit konnte man sein Lächeln sehen, welches mein Herz erwärmte. 

Ich war vielleicht manchmal nicht ganz so nett zu ihm, jedoch liegt das nur an dem täglichen Hungergefühl in meinen Magen, durch welches ich meinen Frust an meine Mitmenschen auslasse. Das war nicht richtig, aber dieses Gefühl hungern zu müssen, kennen halt nicht alle. 


"Ich hab dich lieb, Jungkook."


"Ich dich auch. Bitte behalte das immer im Hinterkopf."


"Ich hab es nicht nur im Hinterkopf. Ich hab es auch immer da vorne."


Lachend tippe er sich auf die Stirn, um sich dann wieder an mich zu drücken. Grinsend legte ich einen Arm um ihn, da ich merkte, dass er zitterte. Wir beide hatten im Gegensatz zu unserer kleinen Schwester keine Decke. Als ich an Jiyoon denken musste, setzte ich mich leicht auf. Da sich meine Augen an die Dunkelheit gewohnt haben, konnte ich ihre Umrisse erkennen.


"Jeonhyun?"


"Ja?"


"Willst du Jiyoon auch noch zu uns holen. Sie hat zwar eine Decke, aber sie braucht auch Nähe."


Zustimmend nickte er und holte seine kleine Schwester, die ich vor einer Stunde in der Decke eingewickelt habe. Jeonhyun legte das kleine Mädchen zwischen uns, damit sie die meiste Wärme bekam. Mein Arm war aber noch lang genug, um meinen Bruder zu umfassen. Irgendwann vernahm ich dann nur noch sein ruhiges Atmen, welches mich müder machte. Ich konzentrierte mir nur noch darauf und wurde noch schläfriger. Kurze Zeit später fiel schließlich auch ich ins Land der Träume. 

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Willkommen zu meiner 3ten FanFiction. Da ich Straßenkind bald beenden werde, beginne ich schon mal mit der nächsten. Wie findet ihr das erste Kapitel? 





sold {vkook}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt