Kapitel 04 - Second Days (2/2)

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Hermine apparierte in einer Seitengasse einer Muggelwohngegend. Sie sah sich kurz um, ob sie jemand gesehen hatte, und schritt dann auf die Straße hinaus. Sie ging den Gehweg entlang und suchte ein bestimmtes Haus. Schnell fand sie es auch und lief den Fußweg zur einladenden Eingangstür. Vor der Tür lag eine Fußmatte mit dem Wort >Willkommen< auf dem Boden. Hermine musste lächeln. Dann setzte sie jedoch wieder ihre strenge Miene auf und klingelte. Sie war überrascht, dass das Wohnhaus von Roger Morton in einer Muggelsiedlung war und sich so gut einfügte. Sie hatte etwas Anderes erwartet.

Eine Frau öffnete Hermine die Tür und blickte sie neugierig an. „Ja, bitte?“, fragte sie.

„Guten Morgen, Mrs. Morton. Mein Name ist Hermine Granger, ich bin auf der Suche nach Ihrem Mann“, stellte sich Hermine vor und streckte der Frau ihre Hand entgegen. Mrs. Morton nahm diese entgegen und lächelte sie an.
„Miss Granger, was für eine Ehre, Sie kennen zu lernen“, sagte sie und öffnete Hermine die Tür. „Mein Mann ist im Wohnzimmer. Darf ich erfahren, was Sie von ihm möchten?“ Mrs. Morton führte Hermine ins Haus und in ein Wohnzimmer, das in blauer Farbe gehalten war. Ein grauer bequem aussehender Teppichboden, blaue Sitzgarnitur, helle Holzmöbel und eine helle Tapete gestalteten den Raum. Auf einem der Sessel saß ihr Kollege Morton und las den Tagespropheten.

„Es geht um die Arbeit“, sagte Hermine kurz angebunden.

„Schatz, du hast Besuch“, sagte Mrs. Morton und bedeutete Hermine, sich zu setzen. „Darf ich Ihnen etwas anbieten, Miss Granger?“

„Nein danke, ich bleibe nicht lange“, sagte Hermine und blieb hinter dem Sofa stehen. Morton blickte indessen von seiner Zeitung auf und sah Hermine verächtlich an.

„Was willst du?“, fragte er unhöflich und legte den Propheten auf den Wohnzimmertisch.

„Sie sind nicht zur Arbeit erschienen.“ Hermine  ignorierte seine Unhöflichkeit.

„Es gibt ja auch nichts zu arbeiten“, sagte Morton und verschränkte seine Arme vor der Brust.

„Natürlich gibt es mehr als genug zu arbeiten, Mr. Morton“, antwortete Hermine und hielt den Ordner mit den Verdächtigen hoch. „Wir haben einige Hausbesuche zu erledigen.“

Morton schnaubte einmal verächtlich. „Welche Hausbesuche?“

„Bei Lycantropen.“

Kaum hatte Hermine das Wort ausgesprochen verfiel Morton in schallendes, kaltes Gelächter. „Lycantropen? So einen Scheiß kann sich doch auch nur ein Schulmädchen ausdenken. Du hast doch keine Ahnung! Diese Biester gehören gefangen und eingesperrt! Und nicht unterstützt.“

„Mr. Morton, Sie haben einen ganz falschen Blick auf diese Menschen“, sagte Hermine geduldig, „und ich werde Ihnen beweisen, dass nicht alle Lycantropen solche Monster sind, wie zum Beispiel Fenrir Greyback.“

„Das glaubst du doch selbst nicht!“, wies Morton sie zurecht. „Ich weiß, dass du vor ein paar Monaten vom Malfoy-Spross entführt worden bist. Du kannst mir nicht weiß machen, dass du selbst daran glaubst, was du sagst.“

Hermine funkelte Morton aus zusammen gezwickten Augen an. „Die Entführung hatte nichts mit der Tatsache zu tun, dass Malfoy ein Lycantrop ist. Das hatte ganz andere Gründe.“

„Bild dir das ruhig ein, Mädel. Ich seh‘ aber deine Wut auf den Jungen. Mir kannst du nichts vormachen.“

„Das hat nichts damit zu tun, dass er ein Lycantrop ist“, wiederholte sie mit ruhiger Stimme. Morton sah sie nur weiter an, abwartend, was sie wohl tun würde. „Also, machen Sie sich fertig. Wir haben einiges zu tun, heute.“

Hermine Granger und die Feder des Wissens * ABGEBROCHEN *Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt