Hermine Granger und die Feder des Wissens * ABGEBROCHEN *

Kapitel 34 - When it is too late (1/2)

Kapitel 34
When it is too late

Es war unmöglich zu sagen, wie viele Menschen bereits angegriffen worden waren. Neville hatte gar nicht erst versucht die Verletzten und Opfer zu zählen. Was er jedoch wusste war, dass er diese Nacht niemals in seinem Leben vergessen würde.

Gerade eben war Neville damit beschäftigt einen weiteren Muggeljungen zu verarzten, als sein Handy klingelte. Er holte es daher hervor und klemmte es zwischen sein Ohr und die Schulter.

„Wohin als nächstes?", fragte er nur in das Gerät. Seit einiger Zeit nun war er nur noch auf dem Schlachtfeld unterwegs und versorgte die Verletzten. Sein Kräuterbestand war dabei schon fast aufgebraucht.

„Komm in die Innenstadt", hörte er aus dem Telefon. Die Stimme gehörte Isaac. „Einige Auroren sind hier verletzt und es kommen wohl noch Muggel dazu. Die Muggelpolizei ist aufgetaucht."

Neville wurde ganz übel bei der Vorstellung, dass Muggel mit Pistolen auf die Wölfe losgingen.

„Haltet sie davon ab, die Wölfe anzugreifen", sagte Neville ins Handy.

„Harry ist gerade dabei. Komm bitte trotzdem. Wir brauchen hier alle Hilfe, die wir bekommen –" Isaac brach abrupt das Gespräch ab. Neville hörte nur noch das Tüt Tüt Tüt, welches ihm bedeutete, dass Isaac aufgelegt hatte.

Besorgt steckte er das Handy sofort wieder ein, holte eine Visitenkarte des St. Mungos hervor und erklärte den Eltern des Jungen noch wo sie ihn hinbringen sollten. Dann disapparierte er an Ort und Stelle in die Innenstadt.

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Isaac beendete sein Telefonat mit Neville sofort, als der Muggelpolizist ihm zurief zu Harry zu eilen. Nur ein Blick reichte ihm aus, um zu wissen, dass die Lage brenzlig war. Er disapparierte daher und kam direkt neben Harry zum Vorschein.

„Hast du eine Idee?", fragte Harry sofort. Isaac überlegte, während er zusammen mit Harry versuchte die Aufmerksamkeit der Wölfe zu erregen. Doch die Zauber zeigten keine Wirkung.

„Ja ...", sagte Isaac langsam und sah Harry an. Der Blick, den sie tauschten war für beide eindeutig und mit einem Nicken verschwanden sie und erschienen in der Mitte der Wölfe wieder.

„Protego", rief Harry und beschwor einen Schild, der ihn und die Polizisten schützen sollte.

Isaac indessen nahm sich die Wölfe vor und schoss einem nach dem anderen einen Zauber ins Gesicht. Wie erhofft, traf Isaac jedem einzelnen genau zwischen die Augen. Dies war die Stelle, wie er herausgefunden hatte, die am empfindlichsten war.

Alle Wölfe hielten in ihren Bewegungen inne und wichen leicht vor Isaac zurück.

Harry nahm dies als Zeichen, hob den Zauber auf und packte sich die zwei Polizisten, die ihm am nächsten standen. Ohne Vorwarnung disapparierte er aus dem Kreis der Wölfe und brachte die Polizisten in sichere Entfernung.

„Sie bringen Ihre Männer sofort in Sicherheit und bringen so viele Zivilisten wie möglich aus der Innenstadt!", befahl Harry Mr. Hintman, der sich soeben vorbeugte und sich auf den dunklen Asphalt übergab. Mr. Hintman hob nur eine Hand um zu bedeuten, dass er Harry verstanden hatte. Ohne Zeit zu verlieren drehte sich Harry um und disapparierte wieder in den Kreis der Wölfe.

Jetzt war Isaac derjenige, der einen Protego verwendete, um die Polizisten zu schützen. Harry lenkte die Wölfe ab, während Isaac mit den Muggeln disapparierte. So versuchten sie die Muggel außer Gefahr zu bringen. Schnell bemerkten die Wölfe jedoch ihre Absicht und griffen an, bevor Harry mit den nächsten zwei Polizisten disapparieren konnte.

Harry handelte daher ohne darüber nachzudenken. Er schubste den Polizisten aus dem Weg und wurde deshalb vom Wolf niedergeworfen.

Mit einer Pfote auf seinem Brustkorb fiel es Harry äußerst schwer einen Zauber zu sprechen, doch irgendwie schafften es die Worte aus seinem Mund und ein lilafarbener Blitz löste sich aus seinem Zauberstab.

Im gleichen Moment traf den Wolf auch ein Zauber direkt zwischen die Augen und er brach über Harry zusammen.

„Harry!", rief Isaac und zog Harry unter dem Wolf hervor.

Harry schnappte nach Luft, doch viel Zeit blieb ihm nicht, um sich zu sammeln. Isaacs Schutzzauber lies nach und sie mussten noch zwei Polizisten retten. Harry glaubte jedoch nicht, dass er schon wieder genug Kraft für Seit-an-Seit-Apparieren hatte.

Er feuerte daher einen weiteren Zauber auf den nächsten Werwolf ab und Isaac packte sich die Muggel und verschwand ins Nichts. Harry folgte ihm nur einen Augenblick später.

Bei den Muggel angekommen schwankte Harry und fiel sogleich zu Boden. Er schloss die Augen, um das Schwindelgefühl loszuwerden. Eine der Personen um ihn herum stürzte sich auf ihn und untersuchte ihn, doch Harry schüttelte die Person ab.

„Ich bin nicht verletzt. Schau nach den Polizisten."

„Von wegen nicht verletzt!", vernahm er die Stimme von Neville und Harry öffnete seine Augen wieder. Ein strenger Geruch stieg Harry in die Nase und er sah wie Neville eine Tiktur auf sein Bein träufelte. Seine Jeans war aufgerissen und voller Blut.

„Ist das ...?", fragte Isaac, brach seine Frage jedoch ab. Geschockt sah er Harry ins Gesicht, der kreidebleich geworden war.

„Ich bin mir nicht sicher ...", antwortete Neville. „Es könnte von einer Kralle sein ... vielleicht aber auch von einem Zahn." Er schloss die Wunde mit den Kräutern und wartete darauf, dass die Blätter mit dem Trank reagierten.

Harry spürte während der ganzen Unterhaltung keinen Schmerz. Das Adrenalin hinderte ihn daran.

Am Rande nahm er wahr, dass die Muggelpolizei um ihren Einsatzleiter stand und weitere Anweisungen erwartete. Dieser sah sich nach den Zauberern um, die um Harry herum standen und besorgte Mienen zeigten.

„Mister", wandte sich der Einsatzleiter an Isaac, der direkt neben ihm stand. „Wir werden die Zivilisten evakuieren."

Isaac reagierte nicht auf ihn. Der Schock saß zu tief. Es war möglich, dass sein Partner und Freund sich mit Lycanthropie angesteckt hat. Isaac hörte den Polizisten nicht einmal. Er hatte vergessen, dass sie auf einem Schlachtfeld waren. Seine Sorgen um Harry, überwogen alles andere.

Harry antwortete Hintman und wollte sich aufrichten. Da spürte er, wie Neville ihm eine Hand auf die Schulter legte.

„Harry, es ist gut möglich, dass diese Verletzung nicht das ist was wir denken." Er sah im bedeutend in die Augen. „Aber selbst, wenn es das ist ... Wir werden einen Weg finden."

„Das ist jetzt egal", sagte Harry und nahm Nevilles Hand von seiner Schulter. Er rappelte sich auf und versuchte sein verletztes Bein zu entlasten. „Darum kümmern wir uns morgen. Heute müssen wir uns auf die Wölfe konzentrieren.

„Die Kräuter lindern den Schmerz. Du solltest also auch nichts spüren, wenn das Adrenalin abklingt", sagte Neville mit Besorgnis in den Augen.

„Danke, Neville", murmelte Harry ihm zu und trat testweise auf sein verletztes Bein. Kein Schmerz.

Er wandte sich Mr. Hintman zu. „Sie bringen die Zivilisten ans Ende der Straße. Wir schicken Zauberer, die Sie von hier wegbringen." Dann wandte er sich Isaac und Neville zu. „Wir müssen wieder zurück und die Wölfe erledigen."

Isaac nickte ihm zu und holte sein Handy aus der Tasche. Kurze Zeit später hatte er schon den ersten Zauberer am Apparat.

„Ron, komm sofort hier her und hilf Muggel zu evakuieren", damit legte er auf und wählte schon die nächste Nummer. So machte er weiter, bis er einige Zauberer und Hexen zusammen hatte, die Muggel aus dem Gefahrenbereich der Innenstadt apparieren konnten.

„Die Polizei treibt Zivilisten zusammen, die ihr in Sicherheit bringt. Den Berichten zufolge gibt es kaum sichere Orte in London, bringt sie daher nach Oxford", erklärte Harry ihnen das weitere Vorgehen.

Sie beobachteten einige Momente wie die Muggel und Zauberer zusammenarbeiteten, entschlossen sich dann jedoch, dass es an der Zeit war ihren Kampf wieder aufzunehmen.

Zusammen mit Neville disapparierten Isaac und Harry daher zurück zu dem Platz, an dem sie die Wölfe zurückgelassen hatten.