Kapitel 23 - Who is at fault? (1/3)

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Kapitel 23
Who is at fault?


Bereits als sie vom Aufzug ausstieg sah Hermine Draco am Ende des Flurs stehen und mit Mr. Decastelli reden. Sie musste sofort an die Szene vom Abend zuvor denken. Er hatte sie einfach so geküsst. Als wäre es selbstverständlich. Und sie hatte es zugelassen. Es war als wäre sie an Ort und Stelle festgefroren gewesen. Sie hatte nichts dagegen tun können. Doch im Nachhinein war sie sich nicht einmal mehr sicher, ob sie wirklich nichts hätte tun können. Vielleicht hatte sie doch gewollt, dass er sie küsste? Sie wusste, dass sie noch Gefühle für ihn hatte und dass er jetzt wieder so >nett< war, wie vor der Entführung half nicht wirklich dabei, ihn aus ihrem Herzen zu verbannen.

Doch war es nicht möglich ihn wieder an sich ranzulassen. Er hat sie viel zu sehr verletzt. Das konnte sie nicht verzeihen. Deshalb ist sie auch davongelaufen. Gestern und vor vier Monaten. Draco war der Grund weshalb sie sich in die Arbeit überhaupt gestürzt hatte, aber er war auch der Grund, weshalb sie ihre Kollegen im Stich gelassen hatte. Er war der Anfang und das Ende für ihre Arbeit im Ministerium gewesen.

Sie hatte gehofft, dass sie ihn nie wieder sehen müsste. Doch damit war sie naiv gewesen. Draco hatte schon am Abschlussball mit ihr reden wollen. Nachdem das Urteil gefällt war und fest stand, dass er irgendwann wieder auf freien Fuß sein würde, hätte sie sich bewusst sein müssen, dass er sie aufsuchen würde. Dass er mit ihr reden wollen würde.

Doch Hermine wollte das nicht. Und doch hat sie gestern einen Deal mit ihm gemacht. Wenn er dafür sorgte, dass das Ministerium noch nichts von Joannes Wissen erfuhr und an ihr kein Gedächtniszauber angewendet würde, würde sie sich seine Story anhören. Sie hatte sich gestern versprochen, dass sie das aber nur zulassen würde, wenn er ihr wirklich half einen Weg zu finden, wie Joanne ihr Wissen behalten durfte.

Hermine lief langsam den Flur entlang zu Joannes Krankenzimmer. Draco und Mr. Decastelli standen direkt davor und Hermine konnte erkennen, dass sie eine Diskussion führten.

„... auf meine Verantwortung!", bestand Draco auf etwas und Decastelli knickte ein. Er schüttelte den Kopf und war offensichtlich nicht einverstanden. Er ließ es jedoch gut sein, da er wusste, dass man mit einem sturen Draco Malfoy nicht diskutieren brauchte.

„Schön. Aber wenn irgendetwas passiert, werde ich nicht den Kopf für dich hinhalten!", versprach er noch, bevor er Draco stehen ließ. Er lief Hermine entgegen, nickte ihr zum Gruße zu und verschwand in einen anderen Flur, der zu weiteren Krankenzimmern führte.

Hermine hingegen ging weiter zu Draco, der sich gerade mit den Fingern durch die Haare fuhr.

„Was war das denn?", fragte Hermine und Draco drehte sich erschrocken um. Er sah ihr in die Augen, doch sein Blick ging sofort für einen Moment zu ihren Lippen, bevor er wieder zu ihren braunen Augen führte. Hermine verschränkte die Arme und hob eine Augenbraue. Sie wusste genau woran Draco dachte.

„Lorenzo ist nicht begeistert davon, dass Rowling mit Erinnerungen das St. Mungos verlassen wird", antwortete Draco.

„Aber er wird nichts dagegen tun?", fragte Hermine nach.

„Nein. Er wird auch dem Ministerium nichts melden."

„Gut", sagte Hermine nur und klopfte an der Tür des Krankenzimmers, bevor sie eintrat.

Joanne war bereits auf den Beinen und über eine Tasche gebeugt, in der sie ihre wenigen Habseligkeiten einpackte, die Hermine mit ins Krankenhaus gebracht hatte. Sie wühlte in der Tasche herum und verschiedene Klamotten lagen auf dem Bett verstreut.

„Guten Morgen", begrüßte Hermine die Patientin, die sie jedoch nicht weiter beachtete. „Suchen Sie etwas?"

„Ich kann meine Kette nicht finden", sagte Joanne zerstreut und schüttelte die Tasche über ihrem Bett noch einmal aus. Dann blickte sie auf. „Sie haben sie nicht zufällig gesehen?"

Hermine Granger und die Feder des Wissens * ABGEBROCHEN *Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt