Kapitel 17 - Kidnapped (2/2)

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Es war tatsächlich erst zwei Tage später, dass Hermine Harry aufsuchte. Es fühlte sich komisch an für sie durch die Hallen und Flure des Ministeriums zu laufen, nachdem sie so lange Zeit nicht hier gewesen war. Sie konnte Kingsleys Entscheidung verstehen und sie hätte auch nicht anders entschieden, an seiner Stelle, doch bereute sie ihre Entscheidung vor vier Monaten zutiefst. Sie vermisste ihre Arbeit.

Vielleicht war auch das der Grund, weshalb sie nicht schon am Samstag zu Harry nach Hause gegangen war. Nachdem sie gehört hatte, dass er die Sonntagschicht hatte, hatte sie entschieden ihn im Ministerium aufzusuchen. Vielleicht wollte sie auch nur Ginny aus dem Weg gehen, die ihr sicherlich eine Predigt darüber halten würde, weshalb sie sich so lange nicht gemeldet hatte.

Hermine seufzte tief, als sich die Aufzugtüren zur zweiten Etage öffneten und sie hinaus trat. Sie hatte das Gefühl, dass sie in letzter Zeit öfter seufzte und vermutete, dass sie sich wohl daran gewöhnen sollte. Im Moment war sie nicht wirklich mit ihrem Leben zufrieden.

Sie hat gestern wieder Joanne besucht, doch ihr Zustand war noch immer unverändert. Mr. Decastelli und Draco wurden mit jedem Tag ungeduldiger und beunruhigter. Sie hatten noch immer kein Gegengift gefunden, geschweige denn, dass sie wussten, was sie vergiftet hatte. Langsam bezweifelte Hermine, dass Draco der passende Experte für den Fall war und die Sache nur hinauszögerte. Wieso sollte er auch plötzlich helfen wollen? Sie konnte ja sowieso nicht daran glauben, dass er hier aus reiner Herzensgüte arbeitete.

Hermine überlegte daher eine Probe von Joannes Blut nach Hogwarts zu Professor Slughorn zu bringen, doch das hatte sie noch nicht vollständig durchdacht. Zuerst brauchte sie eine Probe, dafür müsste sie aber Draco um eine bitten. Und auf ein Gespräch mit ihm hatte sie nicht wirklich große Lust. Um Joannes Willen, würde sie aber bald tätig werden, dass versprach sie sich selbst.

Hermine schreckte aus ihren Gedanken, als sie durch die geöffneten Türen der Aurorenzentrale trat. Es herrschte Chaos. Überall liefen Auroren umher, die Sekretärinnen und Sekretäre liefen mit Stapel voller Akten hinterher und lasen Memos in einer Lautstärke vor, dass Hermine sich wunderte, dass überhaupt jemand über den Lärm etwas verstand. Einige der Auroren und Teamleiter standen um den großen Tisch herum und Hermine konnte darauf mehrere Lichter blinken sehen. Gerade schoss ein rotes Memo an ihrem Kopf vorbei vor zu den Aufzügen und stürzte sich gerade noch so hinein, bevor sich die Türen schlossen.

Hermine wandte sich wieder dem Großraumbüro zu und suchte nach Harry. Der jedoch stand in Mitten des Gewühls und gab Befehle und Anweisungen an seine Mitarbeiter. Es schien um eine wichtige Sache zu gehen, denn viele der Auroren sahen gestresst und mitgenommen aus. Hermine stellte sich deshalb an den Rand des Geschehens und lehnte sich an Harrys Schreibtisch an, während sie die Besprechung beobachtete. Aufgrund der Gesamtlautstärke im Raum jedoch, konnte sie kein Wort von dem verstehen, was Harry sagte.

Irgendwann erhaschte Harry einen Blick auf Hermine und sie hob grüßend die Hand. Harry nickte ihr zu und nachdem die Besprechung vorbei war, ging er direkt auf sie zu.

„Du siehst sehr beschäftigt aus", sagte Hermine und umarmte ihren Freund.

„Das bin ich", nickte Harry. „Was willst du hier?"

„Das ist nicht so wichtig", entschied Hermine. „Was ist hier los?"

„Wir hatten in den letzten Tagen einige Entführungen. Heute war wieder eine, Isaac ist gerade im St. Mungos um das Opfer zu befragen."

„Entführungen?", fragte Hermine überrascht. „Wen denn?"

„Zauberer und Hexen. Ich verstehe das nicht, dass mal ab und an etwas passiert, ja ... aber so viele in wenigen Tagen?"

Hermine Granger und die Feder des Wissens * ABGEBROCHEN *Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt