Kapitel 15 - An unexpected Meeting (3/3)

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„Hermine, ich kann dir das erklären", sagte Draco noch immer mit sanfter Stimme und lief um den Schreibtisch herum auf sie zu.

„Bleib mir vom Leib!", rief Hermine und wich rückwärts auf die andere Seite des Schreibtisches zurück. „Fass mich nicht an!"

Draco blieb stehen und ließ die Arme sinken, die er nach ihr ausgestreckt hatte. „Ich kann dir das wirklich erklären", sagte er erneut und blickte sie traurig an. „Wenn du mir nur zuhören würdest."

Hermine schüttelte heftig den Kopf. Sie wollte nicht hören, was er zu sagen hatte. Sie wollte den Schmerz nicht fühlen, der sich in ihrer Brust breitmachte. Wenn sie geglaubt hatte, dass der Schmerz in den letzten zwei Jahren schlimm gewesen war, wann immer sie an Draco gedacht hatte, dann hatte sie sich heftig geirrt. Denn er war nichts im Gegensatz zu dem Schmerz, den sie jetzt fühlte. Es war nicht zu vergleichen. Es war, als bräche Draco ihr aufs Neue das Herz. Ihn zu sehen, seine Stimme zu hören und diese silbernen Augen ... Das alles war zu viel für sie.

„Ich will dich nicht sehen, ich will dir nicht zuhören, ich will dich nicht in meinem Büro haben", sagte Hermine atemlos und wich weiter zurück. Mit dem Arm stieß sie an die goldene Stange, auf der Snowflake saß und die Eule ließ einen lauten Schrei hören. Mit heftigem Flügelschlagen flog sie in die Luft und ließ sich auf Dracos Schulter nieder. Er jedoch beachtete den Vogel nicht.

„Bitte, Hermine. Ich schwöre dir, alles wird sich ändern, wenn ich es dir nur erkläre", sagte Draco weiterhin eindringlich und kam ihr wieder näher.

„Nein, ich will das nicht", sagte Hermine und drückte sich gegen das Fenster. Sie konnte nicht weiter zurück und Draco kam ihr noch immer näher. „Bleib zurück! Geh weg! Lass mich in Frieden!", schrie sie ihn an, doch er hörte nicht auf sie. Als er nur noch einen Schritt entfernt war, schnappte Hermine über und sie drehte sich instinktiv auf der Stelle.

Mit wirbelnden Haaren erschien sie zwei Stockwerke höher in der Aurorenzentrale und sah sich hektisch nach einem bekannten Gesicht um. Schnell fand sie auch Harry, der auf sie zugelaufen kam.

„Harry", entfuhr ihr ein Schluchzer und er war sofort bei ihr.

„Hermine!", rief er besorgt und zog sie sofort in eine tröstende Umarmung. „Was ist denn passiert?", fragte er und betrachtete ihr Gesicht genau.

„D-D-Draco", stieß sie hervor und begann erneut zu schluchzen. Harry wurde bleich.

„Er ist draußen?", fragte er und Hermine konnte sehen, wie in ihm die Wut aufkeimte. Hermine nickte nur und das Brodeln hinter den grünen Augen wurde stärker. „Wo ist er?"

„In ... in meinem Büro."

„Dieses Arschloch", knurrte Harry und ließ Hermine los. Er lief auf den Ausgang der Aurorenzentrale zu und zog unterwegs seinen Zauberstab.

„Nein", rief Hermine und lief Harry hinterher. Sie zog an seinem Umhang und Harry blieb gezwungenermaßen stehen. „Er ... er hat seine Strafe abgesessen. Wenn du ihn jetzt angreifst, machst du dich strafbar."

„Das ist mir egal. Er hat es verdient", sagte Harry wütend und wollte sich erneut losreisen. Dabei fiel sein Blick jedoch auf ihre Augen, die ihn flehentlich ansahen. Bei dem Anblick ihrer glitzernden Tränen verrauchte seine Wut jedoch so schnell, wie sie gekommen war. Erneut zog er sie in eine Umarmung und hielt sie fest umschlossen. „Es tut mir leid", flüsterte er in ihre Haare. „Was kann ich für dich tun?"

„Ich ... ich muss gehen", sagte Hermine und Harry nickte bestätigend. „Ich kann ihn nicht noch einmal sehen. Ich ... ich brauch Zeit."

„Alles klar. Soll ich unten Bescheid geben, dass du krank bist?", fragte Harry, doch Hermine schüttelte den Kopf.

Hermine Granger und die Feder des Wissens * ABGEBROCHEN *Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt