Kapitel 23

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Dilara's Sicht:

Ich wachte auf und merkte, dass ich nicht mehr bei Mert war. Ich war in einer anderen Wohnung. Hier gab es im Zimmer einen kleinen Tisch und eine Matratze auf dem Boden. Ich saß auf der Matratze und mir fiel plötzlich alles wieder ein. Mir kamen die Tränen. Ich weinte leise. Ich dachte die ganze Zeit an Mert.

Was wohl mit ihm passiert ist?
Geht es ihm gut?
Wo bin ich hier und was wollen die von mir?
Scheiss drauf! Mert ist wichtiger.
Allah bitte lass nicht zu, dass Mert etwas passiert.

Ich verdrängte meine Gedanken und wollte mich auf die jetzige Situation konzentrieren.
Ich wurde entführt, aber meine Hände, meine Augen oder mein Mund sind nicht verbunden.
Ich stand auf und sah aus dem Fenster. Es war ziemlich dunkel, aber ich sah nur Bäume um uns rum.
Wir waren anscheinen in einem Wald in einer Hütte.
Eine Holzhütte, weil die Wände aus Holz sind.
Es brannte nur eine Kerze. Ich ging zur Tür und überlegte ob ich schreien soll oder nicht.
Würde ich um Hilfe schreien, würde es nichts bringen, weil um das Haus nichts und Niemand ist.
Ich überlegte mir, dass ich einfach versuchen sollte die Tür zu öffnen.
Falls sie offen ist und im Haus meine Entführer sind, dann würde ich ruhig mit denen reden, damit sie mir nichts antun.

Ich ging zur Tür und öffnete sie leise.
Ich lief raus aus dem Zimmer und war in einem Flur. Hier war anscheinend Niemand.
Ich sah mich in den anderen Zimmern um, doch es war alles leer.
Das Haus war ganz normal eingerichtet. Als würde hier wirklich jemand leben.

Ich wollte raus um sofort wieder zu Mert zu gehen und öffnete die Tür.
Doch ich wusste, dass hier irgendwas faul ist.
Dardan stand plötzlich vor mir mit seinem Handy in der Hand.
Dardan: „Und Dilara? Wie hast du geschlafen?"
Ich: „Dardan sag mir bitte was ich hier mache und wieso mich diese Männer hier her gebracht haben."
Dardan: „Einer von den Männern war ich und der andere mein Cousin. Wir haben dich weg von ihm gebracht. Ich habe schon gemerkt, dass du unglücklich mit ihm bist."
Ich: „Was hast du ihm angetan?!"
Dardan: „Nichts, er hat nur geschlafen. Ich hab ihm Schlaftabletten in seine Fanta gemischt als ich mit dir in der Shishabar gequatscht habe. Ich habe gesehen wie unglücklich du warst und wollte dich retten."
Ich: „Wie kommst du auf so einen Scheiss? Ich liebe Mert. Ich liebe ihn mehr als alles andere auf dieser Welt. Er ist mein Lieblingsmensch. Ich bin immer mit ihm Glücklich. Du sollst dich nicht einmischen. Ich gehe jetzt wieder zu ihm."
Er stellte sich vor mich hin und schubste mich wieder rein in die Wohnung.
Ich: „Lass mich gehen! Ich will zu Mert!"
Dardan: „Du kannst nicht mehr zu ihm. Er wird dich hassen, wenn er wieder morgen aufwacht."
Ich: „Was hast du getan du Psycho?!"
Dardan: „Wir haben all deine Sachen aus der Wohnung mitgenommen. Und du hast ihm noch einen Zettel geschrieben."
Ich: „Was für ein Zettel? Was redest du?"
Dardan: „Ein Zettel, wo du ihm gestehst, dass du ihn nicht liebst und dass du deswegen weg bist."
Ich: „Lass mich gehen du Bastard."

Auf einmal spürte ich seine Hand auf meinem Gesicht und das pochen an meiner Wange.
Er hatte mich geklatscht.
Ich fing an zu weinen.

Dardan: „Wenn du dich benimmst, wird es dir hier sehr gut gehen und es wird dir an nichts fehlen. Wenn nicht, dann nehme ich mit Gewalt, was ich von dir möchte."

„Was willst du denn von mir?", fragte ich währen ich heulend auf den Boden sah.
„Ich will dich. Ich liebe dich Dilara. Seit dem ersten mal als ich dich sah, bin ich in dich verliebt und bekomme dich nicht mehr aus dem Kopf.", sagte er.

Er hielt mich am Kinn und zog mein Gesicht hoch. Langsam näherte er sich und ich spürte nur noch seine Lippen auf meinen.

Ich schubste ihn weg und weinte noch mehr.
Er kam mir näher und packte mich an meinen Haaren und küsste mich mit Gewalt.
„Ich habe dir gesagt, ich nehme mir was ich will.", sagte er und küsste mich weiter.

Ich konnte mich nicht wehren, weil er einfach zu stark war. Ich schloss meine Augen und war wie gelähmt.

Er ließ mich endlich los.
„Heute will ich dich nicht mehr sehen. Du wirst in dem kleinen Zimmer auf der Matratze schlafen. Ich überlege es mir morgen, ob du danach noch in mein großes Bett darfst."

Er packte mich an meinem Arm und zog mich in das Zimmer, in dem ich aufgewacht bin und schloss hinter mir die Tür zu.

Nun war ich wieder hier. Alleine. Dardan hatte mir alles mit Mert vermasselt. Er wird morgen nichtmal wissen, dass ich entführt wurde. Er wird sich denken, dass ich Schluss gemacht hätte. Hoffentlich fällt er nicht darauf rein und sucht mich.

Ich dachte an alles mögliche und weinte mich in den Schlaf.

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