Kapitel 41

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Am nächsten Tag wachte ich durch das ständige klingeln meines Handys auf.

Ich: „Hallooo?!"
Ali: „Hol mich ab ich werde gleich entlassen."
Ich: „Ja. Gehe gleich los."
Ali: „Bring Cola mit."
Ich: „Ja ja. Du und deine Cola."
Ali: „Hayde yallah!"

Ich stand sofort auf, zog mir nen Jogginganzug an und schnappte mir Snickers und Cola aus der Minibar.

Ich fuhr ins Krankenhaus und war geschockt als ich das Zimmer betrat.
Mert saß neben Ali's Bett und beide lachten.

Bin ich gerade im Falschfilm?

Sie sahen beide zu mir und ich stand nur geschockt da.

Mert: „Endlich hab ich deinen Bruder kennengelernt. Er ist doch nicht so schlimm wie ich dachte."
Ali: „Ah Bruder. DU bist nicht so schlimm wie ICH immer dachte."

„Das freut mich aber, dass ihr euch jetzt endlich versteht. Hat sich Mert auch bei dir entschuldigt?", fragte ich Ali und setzte mich zu ihnen.

Ali: „Ja klar. Die Sache ist schon gegessen. Aber steh wieder auf ich werde gleich entlassen. Wir können endlich heim."
Mert: „Bruder bleibt doch noch hier in Dortmund. Ihr seid meine Gäste ihr könnt bei mir in der Wohnung bleiben. Ich kann euch die Stadt zeigen."
Ali: „Von mir aus können wir bleiben. Dilara was hälst du von der Idee?"

Ich: „Eine Scheiss Idee. Ich hasse Dortmund. Ich will zurück nach Hause."
Ali: „Bruder du hörst."

Mert sah mich enttäuscht an.
„Also hasst du gleich die ganze Stadt wegen mir?", fragte er.
„Eh... Nein. Ich muss arbeiten. Morgen Montag du weisst. Normale Menschen müssen in die Arbeit.", sagte ich nervös.

Bevor er noch was sagen konnte, kam ein Arzt rein. Perfektes Timing.

Arzt: „So die Werte sind alle in Ordnung. Sie werden entlassen Herr Rihilati. Sie dürfen jetzt gehen."
Ali: „Ok Ich danke ihnen."

Der Arzt ging. Ich packte noch schnell Ali's Tasche und wir liefen raus.

In der Tiefgarage standen wir nun vor Ali's Auto und verabschiedeten uns von Mert.

Mert: „Und wann sehen wir uns wieder Dilara?"
Ich: „Auf der Hochzeit."
Mert: „Oha. Das kannst du mir nicht antun. Die ist erst in 2 Monaten."
Ich: „Doch... Ich habe dir gesagt, dass ich Zeit brauche."
Mert: „Und du brauchst wirklich 2 Monate Zeit, dass wir uns wieder sehen können? Und nach der Hochzeit? Wirst du dann wieder 2 Monate brauchen für das nächste treffen?"

Ich: „Nein. Lass mir doch einfach Zeit. Ich hab doch deine Nummer. Wenn was ist schreib ich dir. Wir können in Kontakt bleiben. Das heisst aber nicht dass wir jeden Tag schreiben müssen..."

Nun mischte sich auch Ali ein.
Ali: „Bruder lass ihr Zeit. Ich weiss, wie sehr sie dich liebt. Sie wird eh nicht ohne dich können."
Ich: „Ali! Sei du mal leise bitte."
Ich kniff ihm dabei unauffällig in den Rücken.

Mert: „Wie du willst Prinzessin. Du bekommst deine Zeit."

Ich umarmte ihn zum Abschied und er küsste dabei mein Hals.
„Ich liebe dich Askim.", sagte er und ich zog mich wieder zurück.

Er gab Ali noch einen Handschlag und sie umarmten sich auch brüderlich.

Wir stiegen ein und ich fuhr los, während Mert uns hinterher sah.

„Meinst du nicht, dass du zu streng zu ihm warst?", fragte mich Ali.

„Dein Ernst? Bist du auf einmal zu Team Mert gewechselt oder was?", fragte ich ihn schockiert.

„Nein, ich bin immer auf deiner Seite, aber ich hab mich lange mit ihm unterhalten und er ist doch nicht so böse wie ich immer dachte.", sagte er.

„Halt's Maul Ali. Ich kann dich eh nicht ernst nehmen mit deinem Verband an der Nase.", sagte ich und lachte auf.

Er zog eine Grimasse so gut es ging, aber musste dann auch selber lachen.

—————

Die Fahrt verging ziemlich langweilig. Wir hörten die ganze Zeit türkische und arabische Depri Musik (Damar) und sangen laut mit.

Wir sind endlich in Ulm angekommen und ich zog Ali noch mit hoch in mein Zimmer.

Die Mädels waren noch auf dem Weg, also war niemand da.

Ali wollte wieder zurück nach Stuttgart, aber ich ließ ihn nicht.

Ich: „Bleib hier. Du siehst nur die Hälfte wegen deinem Verband. Wie willst du da noch Auto fahren?"
Ali: „Ich hab auch noch zu Hause Sachen zu erledigen. Ich schaff das schon."
Ich: „Ja wow. Deine Texte kannst du auch hier schreiben."

Ali: „Uff Dilara. Du machst mir das Leben schwer."
Ich: „Ja ja... Jetzt komm ich mach uns essen."

Ich kochte und wir aßen gemeinsam.
Später räumte ich alles auf und wir gingen in mein Zimmer.
Für Ali hatte ich eine große Luftmatratze vorbereitet, auf der er immer schläft, wenn er bei mir zu besuch ist.

Wir legten uns hin aßen Snacks und ich machte noch einen Film auf Netflix an.

Während dem Film bekam ich einen Anruf von Leyla, meiner einzigen und besten Freundin aus München.

Ich: „Hey Schatz."
Leyla: „Hey süße. Was hast du die Woche vor?"
Ich: „Nichts besonderes. Ich hab diese Woche Schule und Ali ist bei mir die ganze Woche."
Leyla: „Hmm. Wenn dein Kumpel da ist, dann hat sich die Sache erledigt."
Ich: „Hä was denn? Sag schon!"
Leyla: „Ich hab mir gedacht ich komm morgen zu dir, weil ich die Woche frei habe. Aber hat sich jetzt erledigt."
Ich: „Ahwas nein. Komm einfach. Wir haben platz. Ali schläft auf der Luftmatratze und ich hab ja ein Kingsize Bett. Du kannst mit mir schlafen. Dann könntest du endlich Ali kennenlernen. Du weisst er ist wie mein Bruder und du meine Schwester. Und das ist blöd, dass ihr euch immer noch nicht kennt."
Leyla: „Aber ist doch voll blöd zu dritt in einem Zimmer. Wird das nicht zu eng?"
Ich: „Ahwas wir sind Kanacken. Und wahre Kanacken schlafen doch auch im Dorf zu zehnt im Zimmer. Komm einfach, wir warten."
Leyla: „Okay ich fahre Morgen zu euch."
Ich: „Ok hadi by."

Ali hörte natürlich das ganze Gespräch mit.

Ali: „Wer kommt morgen? Vallah kein Bock zu dritt in einem Zimmer. Ich geh dann morgen."
Ich: „Nein, spinn nicht rum. Leyla kommt. Du weisst, ich hatte dir von ihr erzählt. Sie ist meine beste Freundin in München. Sie ist wie meine eigene Schwester. Sie ist meine Familie genau so wie du. Also wird es mal Zeit, dass du sie auch mal kennenlernst. Sie war auch schon ein paar mal hier zu besuch. Die Mädels kennen sie auch schon."

Ali: „Aber was soll ich eigentlich mit ihr alleine, wenn du jeden Tag in der Schule bist?"
Ich: „Ich bin nur bis 13 Uhr in der Schule. Also wenn ihr aufwacht, werde ich schon da sein. Ihr seid beide voll die langschläfer."
Ali: „Ja ist oke."
Ich: „Ich freu mich schon. Eine ganze Woche mit meinem Bruder und meiner Schwester unter einem Dach."
Ich war ziemlich Glücklich darüber, bis mich Ali unterbrach.
„Ok! Hab's verstanden. Jetzt halt deine Fresse, will noch den Film anschauen."

Ich schmiss ein Kissen auf seine vorlaute Fresse und wir sahen den Film weiter.

Bis wir dann endlich einschliefen.

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