Wie du die Welt siehst

151 16 2
                                    

Lou's POV

Ich hatte Angst. In der Nacht hatte ich wenig Schlaf gehabt. Schließlich wusste ich immer noch nicht, wieso ich beim letzten Mal draußen umgekippt war und ich wusste auch, dass wenn so was nochmal vorkam Louis ein echt großes Problem bekommen würde.

Eingereiht hinter den anderen Vampiren lief ich nach draußen. Keinem fiel auf wer ich wirklich war. Louis hatte mir eingebläut heute niemanden zu beißen. Womit ich kein Problem habe wenn ich ehrlich bin.

Nicht lange und schon trennten wir uns alle auf. Ich lief eine dunkle Gasse entlang. An einer Stelle der Gasse musste ich auf einmal wie unter Zwang an Louis denken. Erst wusste ich nicht warum, aber dann begann mein Herz wie wild zu klopfen. Hatte er hier den Unbekannten getroffen? Ich konnte es nicht sicher sagen, aber ich vermutete es.

"Hallo?" Ich erstarrte. Wer war das? Langsam ging ich weiter, bis ich etwas weiter mehr im Licht stand. Wer auch immer hinter mir war kam auf mich zu.

"Hey warte!", rief die Person. Nach der Stimme zu urteilen auf jeden Fall männlich und hielt mich dann am Arm fest.

Intuitiv wusste ich, dass das Louis unbekannter Schönling war. Panisch suchte ich nach einer Fluchtmöglichkeit. Er würde mich für Louis halten. Das war nicht gut.

"Hey. Du kennst mich doch bestimmt noch von ge...", er unterbrach sich selbst und sah mich genauer an. Dann ließ er meinen Arm los.

Irgendwas schien ihm an mir nicht zu gefallen.

"Warte...", er musterte mich von Kopf bis Fuß, "Das gibts nicht. Du bist nicht der den ich gestern getroffen habe... Bist du sein Zwilling?"

Der Kerl war klug. Ziemlich klug. Niemand hatte unser kleines Spielchen durchschaut, aber er hatte es sofort bemerkt.

"J-.. Ja also wir sind so etwas wie Zwillinge.", stotterte ich. Ich hatte mich noch nie mit einem Menschen, außer mit Eleanor unterhalten.

"Ich bin Harry.", sagte der Junge mit den Locken.

"Lou."

Interessiert sah er mich an.

"Wie heißt dein Zwillingsbruder?", erkundigte er sich. Man konnte seine Neugierde förmlich riechen. Er schien Louis zu mögen.

Nach einer kurzen Pause antwortete ich: "Sein Name ist Louis."

"Lou und Louis.", murmelte er belustigt. Louis ahnte zuhause sicher schon, dass ich ihn getroffen hatte. Trotzdem freute ich mich darauf ihm das heute Abend zu erzählen.

"Magst du ihn?"

"Ich habe ihn gestern den halben Tag verfolgt. Was denkst du denn?"

Ich mochte ihn. Nicht so wie Louis ihn wahrscheinlich mochte, aber ich mochte ihn.

"Kannst du ihm was von mir ausrichten?", meinte er verlegen. Ich nickte.

"Also kannst du ihm sagen, dass falls er mich kennen lernen will, er morgen wieder herkommen soll. Ich werde da sein. Sag ihm das bitte."

"Klar ich mach das."

(Einige Stunden später)

Zusammen mit den anderen Herzlosen war ich gerade wieder angekommen, als Louis auf mich zustürmte.

"Mein Zimmer. SOFORT!", zischte er leise durch seine Zähne. Mit festem Griff zog er mich hinter sich her.

Erst in seinem Zimmer entspannte er sich wieder etwas.

"Also?", forderte er mich auf. Ach ja er liest ja meine Gedanken. Der nervigste Teil des Vampirlebens.

"Sein Name ist Harry." Es war irgendwie süß wie er begann zu lächeln, als ich diesen kleinen Satz sagte.

"Süß?", brummte er verärgert. Wie gesagt nervig.

"Willst du jetzt wissen, was er gesagt hat oder nicht?"

"Louuuuu! Bitte rede endlich."

Sehr Lustig. Wenn er etwas unbedingt wissen wollte, verhielt er sich genauso wie ich, wenn ich etwas unbedingt wissen wollte. Aber ich wollte ihn noch etwas warten lassen.

Also legte ich eine Kunstpause ein. Eine ziemlich lange Kunstpause. Na ja eigentlich war es langweilig, weil Louis ja wusste dass ich ihn hinhielt.

Er sah mich mit hochgezogener Augenbraue an.

Jetzt konnte ich nicht mehr warten: "Er will dass du morgen wieder da hin kommst, wo ihr euch getroffen habt und er hat gesagt er wird da sein."

Louis strahlte wie ein Honigkuchenpferd. Für ihn war dieses Verhalten so ungewöhnlich, dass ich ihn entgeistert ansah. Was er aufgrund seiner Freude nicht bemerkte.

"Louis? Ist alles in Ordnung?"

"Hmm? Was!?", fragte er verwirrt.

Okay. Nicht. Gut. "Irgendwas ist komisch mit dir Louis." Aufmerksam musterte ich ihn.

Alles war wie immer. Er sah aus wie ich. Er dachte wie er immer dachte.

Nur eins war anders. Er dachte oft zwischen seinen normalen Gedanken an Harry.

Es wirkte wie ein Gefühl. Aber er hatte keine.

Meine und seine Welt war die selbe. Aber die Sicht, die wir von ihr hatten war komplett unterschiedlich. Gleich und doch nicht so wirklich gleich. "Du sagst es Kleiner.... hast du Eleanor nochmal getroffen?"

Traurig schüttelte ich den Kopf. Ich hatte erst Harry getroffen, danach war ich direkt auf einen anderen Vampir getroffen und hatte ihm vorgegaukelt ich hätte schon jemanden zum Beißen gefunden. Woraufhin sich herausstellte, dass er auch schon jemanden gebissen hatte. Er war verdammt scharf darauf gewesen mir oder eigentlich Louis seime Lebensgeschichte, die nebenbei sehr langweilig wae, auf zu drücken.

"Das war Patzy. Er redet sehr viel und sehr gerne von sich selbst.", klärte mich Louis auf.

"Ist sein Gegenstück Patt???"

Louis nickte gelangweilt.

"Wieso ist diese Welt so unfair?", warf er in den Raum.

"Das frage ich mich auch. Manchmal denke ich, es wäre besser, wenn man als Mensch geboren wird."

"In dem Fall gäbe es aber nur einen von uns.", stellte er bitter fest.

Von dieser Seite hatte ich das noch gar nicht betrachtet. Wir sahen die Welt einfach beide komplett anders an.

Two Faces in One - A Vampire Story (Louis Tomlinson FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt