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Heute weckte mich zum ersten mal keiner auf, denn ich konnte nach dem Morgengebet nicht mehr schlafen. Meine Gedanken sind leider immer noch bei ihm und ich schaffe das einfach nicht. Ich kann ihn nicht mit einer anderen sehen. Ich möchte an seiner Seite sein und mit ihm eine Familie gründen. Ich habe ihn so sehr vermisst, ihn und seinen Duft. Ich würde ihn so sehr umarmen und nie wieder loslassen.
Ich hatte den Frühstückstisch schon vorbereitet, weshalb ich auch gerade meine Familie runter rief. Alle kamen nach einander runter und wir fingen an zu reden.

Ich: Leute ich möchte gerne meine Adoptiveltern wieder besuchen gehen. Ich habe sie echt vernachlässigt und fühle mich so schlecht.
Baba: Natürlich kannst du. Geh du erstmal die Unterlagen unterschreiben und wir können dir einen Flug in der Zeit buchen.
Ich: Aber ich arbeite doch erst seit einem Tag und wäre das nicht unfair gegen die anderen Arbeitern.
Baba: Wenn es dich glücklich macht, können wir dir die Tage von deinem Lohn abziehen.
Ich: Das ist ein guter Kompromiss.
Anne: Dann geh du mal schön arbeiten.
Ich: Tamam hadi meine Brudis kommt.

Ich räumte mein Teller weg und fuhr mit meinem Auto zur Firma. Dort angekommen, schloss ich meinen Wagen und ging in die Firma rein. In meinem Büro wartete ich auf alle und die kamen auch nach einer halben Stunde. Wir unterschrieben und ich ging auch wieder nach Hause. Zu Hause gab mein Vater mir mein Ticket und mein gepacktes Koffer und ich fuhr mal wieder los. Ich brauchte bis zum Flughafen drei Stunden, weil die drei Stunden entfernt und in der alten Stadt, wo ich mit Emir gelebt habe ist. Hoffentlich sehe ich ihn... Ehm ich meinte hoffentlich sehe ich ihn nicht. An einer Ampel angekommen schaute ich nach rechts, weil mich das Auto umhaute. Es war dasselbe, wie bei mir und was ein Zufall es war Emir. Wohin fährt der denn jetzt? Ela hör auf dir Gedanken über ihn zu machen. Vergiss es nicht, er ist verheiratet. Ich kann doch nichts für meine Gefühle. Doch das kannst du, du musst sie verdrängen. Wenn das so leicht wäre. Ich war endlich am Flughafen angekommen und stieg auch mit meinem Koffer aus. Ich hatte noch zehn Minuten, weshalb ich auch schnell sprintete, um nicht zu spät zu kommen und ich kam genau an, wo die keine mehr rein ließen, aber ich konnte den Typen noch knapp überreden. Ich steuerte auf mein Platz zu und wollte es nicht wahr haben. Wieso sitzt Emir dort mit Canan. Nein nein nein ich werde ganz sicherlich nicht hier sitzen. Ich wollte mich gerade beschweren gehen, bis mich ein Stewardess bat mich hinzusetzen. Als ich mich umsah, war kein anderer Platz mehr frei und deswegen setzte ich mich auch letztendlich dahin. Emir saß leider in der Mitte und schaut mich die ganze Zeit an. Hör auf damit verdammt nochmal, sonst umarme ich dich gleich und lasse dich auch nie wieder mehr los. Ich schnallte mich an und berührte dabei Emirs Arm. Mich überkam eine Gänsehaut. Scheiße geh weg, geh weg, geh weg. Ich legte meine Arme schnell auf meine Beine und guckte die ganze Zeit gerade aus. Emir hatte sich auch mittlerweile wieder Canan gewidmet. Er war nur am lächeln und lachen, aber wenn er mal zu mir schaut, wird sein Blick wieder kalt und ich spüre nur noch ein Schmerz in meinem Herz. Als Canan eingeschlafen war, wenn ihr euch fragt ob ich sie beobachte, nein sie schnarcht und das sehr laut, legte Emir seine Hand auf mein Bein. Ich schlug sie natürlich weg, da ich jetzt auch viel religiöser als früher bin und bevor ich verheiratet bin, darf mich keiner mehr berühren.

Ich: Was soll das?
Emir: Sorry ich dachte, dass das die Lehne ist.
Ich: Pech, dann gucken sie gefälligst besser hin, wo sie ihr Hand hinlegen.
Emir: Hör auf mich zu siezen.
Ich: Ich wüsste nicht wieso ich sie nicht siezen sollte.
Emir: Wie kannst du so tun, als ob zwischen uns nie etwas passiert wäre?
Ich: So wie sie es können.
Emir: Gut.
Ich: Gut.

Eine lange Zeit lang kam nicht aus meinem und Emirs Mund raus. Ich schaute nach vorne und er beobachtete mich, was mir auch sehr unangenehm war. Wieso tut er das? Er soll damit aufhören. Es ist so unangenehm von ihm beobachtet zu werden, aber ihn nicht berühren zu dürfen.

Ich: Wie geht es eigentlich Demir und Devran? Bitte sagen sie mir wie es ihnen wenigstens geht, wenn ich sie schon nicht mehr sehen darf.
Emir: Ihnen geht es blendend und sie haben dich auch sehr schnell durch Canan versetzt.
Ich: Sie lügen.
Emir: Ich kann dir auch ein Video zeigen.
Ich: Sie haben sowieso keine Beweise. Meine Prinzen lieben mich und sie würden mich auch niemals ersetzen.
Emir: Ok. Ich schicke dir per E-Mail ein Video und dann kannst du auch sehen, ob ich dir Wahrheit sage oder nicht.
Ich: Ok, aber ich merke es schon, wenn sie ein Video zusammen schneiden.
Emir: Ok ich zeige es dir jetzt.
Ich: Zeigen sie her und noch etwas wenn ich sie sieze, dann möchte ich auch das sie mich siezen.

Emir sagt nichts mehr dazu und nahm sein Handy raus und zeigte mir ein Video. Meine Prinzen liefen auf Canan zu und riefen:,, Anne endlich bist du wieder da. Wir lieben dich, du bist auch besser als die andere Frau, die kein Geld hatte." Ich kann es nicht fassen, meine Kinder sagen zu ihr Mama und mir Frau. Was habe ich getan, dass mein Leben so sein sollte, aber ich werde jetzt nicht weinen. Allah wollte, dass es so wird und ich überlasse mich meinem Schicksal. Endlich landeten wir und ich lief so schnell ich konnte weg und nahm mir mein Koffer. Draußen sah ich schon das Taxi, welches ich schon bestellt hatte und stieg ein. Die Taxifahrerin fuhr mich zu meinem Hotel. Am Hotel angekommen, bedankte ich mich bei der Fahrerin und gab ihr das Geld und wie immer zehn Euro, auch wenn es mein letzter Schein war. Ich stieg aus und checkte mich bei meinem Hotel ein. Ich drückte auf ein Knopf und die Türe ging langsam zu, bis ein Fuß dazwischen getan wurde. Er kam ein Mann in meinem Alter oder auch etwas älter rein und ich ging ganz in die Ecke. In meiner Etage angekommen, stieg auch der fremde Mann aus und was ein Zufall sein Zimmer ist direkt gegenüber meins. Ich legte mein Koffer auf das Bett und zog mich um, damit ich auch angemessen bekleidet zum Grab gehen kann. Als ich fertig war und die Türe öffnete, öffnete der fremde Typ auch seins. Fast stolperte ich gegen ihn, aber auch nur fast. Ich gab ein leises Entschuldigung und ging wieder zu den Aufzügen. Ich ging zu Fuß bis zum Grab und kam nach gefühlten zwei Tagen an. Ich ging zu dem Grab von meinen Eltern, die mich 18 Jahre lang aufgezogen und mich, wie deren eigenes Kind geliebt haben. Dort ging ich auf meine Knie, legte zwei verschiedene Blumen und fing an zu weinen.

Ich: Wieso, wieso musste alles so passieren. Ich wünschte ihr wärt noch am leben und würdet mir Kraft geben. Auch wenn ihr nicht meine echten Eltern seid, liebe ich euch trotzdem wie meine leiblichen Eltern, bitte vergisst das niemals.

Ich stand wieder auf und ging zu meinem Hotel. Dort legte ich mich auf mein Bett und schlief ein.

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BEARBEITET: 28.03.2018

Zwangsheirat Ela&EmirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt