-6- Stress im Paradies

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„Entschuldigt unsere Verspätung, mein Manager hat mich noch kurz angerufen." Leo und ich stehen auf um die beiden zu begrüssen. Joelle scheint sehr reserviert aber nicht abgeneigt zu sein, denn sie begrüsst mich und Leo mit einem Lächeln. „Danke nochmals für den Cocktail heute Mittag." Scheinbar hat sie jetzt wieder bessere Laune. „Gerne", gebe ich zurück. „Ich dachte, wenn sich die Männer schon über irgendwelchen Kram unterhalten, können wir Frauen es uns ja auch gut gehen lassen." Paddy und Leo laufen bereits über den Steg zum Restaurant und wir laufen ihnen rasch hinterher.


Das Restaurant ist eine süsse kleine Holzhütte mit fünf kleinen Balkonen, auf welchen die Tische und Stühle stehen. Es sieht von oben bestimmt aus wie eine Blume und die Gäste sind die Bienen, die sich auf die Blütenblätter setzen. Auf den Tischen brennen Kerzen und das Ambiente ist allgemein sehr gemütlich. In der Mitte der grossen Hütte steht eine Bar.


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Ein Kellner bringt uns zu einer dieser Plattformen und schiebt mir und Joelle den Stuhl hin. „Thank you", sage ich und nehme die Speisekarte, die vor mir auf dem Tisch liegt in die Hand. „Ich glaube ich nehme heute das Kokosrisotto", verkünde ich und schicke Leo einen Luftkuss zu. Seit er dieses Risotto in dem Unterwasserrestaurant gegessen hat, spricht er ständig davon. Leo und Paddy bestellen sich Steaks und Joelle entscheidet sich für einen Caesar Salad. Der Kellner nimmt unsere Bestellung auf und kommt anschliessend mit einer Flasche Wein zurück. „Auf einen wunderschönen und erholsamen Urlaub", sagt Leo und hält das Glas in die Luft. „Auf neue Bekanntschaften", ergänzt Paddy und wir stossen alle an.


Während dem Essen fragt Leo Paddy über das Rockstardasein aus. „Das tolle ist, dass man immer wieder neue Orte und Leute kennenlernt. Man hat seine Bandkollegen dabei, die im besten Fall auch gleichzeitig deine Freunde sind, denn man verbringt doch viel Zeit mit Warten. Man fährt gemeinsam zu den verschiedenen Locations und weiss nie so recht was einen dort erwartet. Jede Show kann entweder bombastisch werden oder eben eine totale Katastrophe." „Wow das klingt echt beeindruckend. Gibt es auch Nachteile?", fragt Leo weiter. Ich hänge ganz gebannt an Paddys Lippen. Er hat eine Art zu erzählen, die einen einfach mitreisst. „Man lebt aus dem Koffer und muss ständig in irgendwelchen Hotels übernachten. Hinzu kommen die Fans, die vor den Hotels und den Locations darauf warten, mit mir ein Selfie zu machen. Je nach dem wie gut gelaunt ich bin, stört es mich mal mehr und mal weniger. Die meisten davon sind aber ganz anständig."


Während Paddy erzählt glänzen seine Augen und man merkt richtig, wie sehr ihn seine Arbeit erfüllt. „Da wären noch die ganzen Weiber, die dich während dem Konzert ständig anfassen wollen", mischt sich Joelle ein und an ihrem Tonfall merkt man sofort dass sie von der ganzen Sache ziemlich genervt sein muss. Paddys Blick verfinstert sich und er dreht sich zu ihr um. „Das ist jetzt nicht dein ernst. Ich habe dir schon tausend Mal gesagt, dass du dieses Thema nicht ständig ansprechen sollst. Ausserdem lasse ich mich nicht anfassen und das weisst du ganz genau. Also hör bitte auf damit. Ich hab das Thema langsam echt satt und ich glaube nicht, dass das Isa und Leo sonderlich interessiert. Iss du deinen Salat und gut ist."


Wums, das hat gessesen. Nachdem Paddy Joelle zurechtgewiesen hat, sagt sie kein Wort mehr. Sie sitz einfach nur da und hört uns zu. Ich versuche ein paar Mal sie in das Gespräch mit einzubinden aber sie reagiert nicht darauf.


„Ich wünsche euch noch einen schönen Abend", sagt sie plötzlich und steht auf. Gerade hat der Kellner unsere Teller abgeräumt. „Du willst schon gehen?", fragt Leo verdutzt. Ohne ein Wort zu sagen verlässt sie das Restaurant. „Ist bei euch alles in Ordnung?", fragt Leo nun an Paddy gewandt. „Keine Ahnung aber lassen wir uns von ihr nicht den Abend verderben. Was habt ihr morgen noch so vor? Ich fühle mich hier auf der Insel irgendwie nutzlos und weiss nichts sinnvolles mit meiner Zeit anzufangen."


Leo berichtet, dass er uns morgen für das >Stand Up Paddling<  angemeldet hat und Paddy beschliesst sich uns anzuschliessen. „Das wollte ich immer schonmal machen aber alleine macht das eben alles keinen Spass. Ich hätte mir wohl die Prospekte, die in der Villa liegen doch mal genauer anschauen sollen." Es scheint mir als wäre Joelle ziemlich langweilig - was ich ihr natürlich nicht unterstellen will. Mich würde echt interessieren was da los ist zwischen den beiden. Vielleicht ergibt sich ja noch eine Gelegenheit, in der ich Paddy fragen kann.  „Bring doch Joelle auch mit. Das wäre bestimmt lustig", ich schaue ihn erwartungsvoll an. Er verzieht das Gesicht und sagt: „Ich kanns ja mal versuchen aber mach dir keine grossen Hoffnungen."


Während Paddy von seinem letzten Konzert berichtet klingelt plötzlich Leos Handy und Paddy verstummt. „Du hast dein Handy mitgenommen?" Ich schaue ihn herausfordernd an. „Ich muss da ran, sorry", sagt er und verlässt das Restaurant. „Na prima. Wir hatten eigentlich ausgemacht, dass die Handys in der Villa bleiben." Paddy nimmt sein Weinglas und streckt es mir entgegen. „Auf die Übriggebliebenen." Ich muss lächeln und hebe mein Glas. „Auf die Zwei, die das Wort Urlaub  auch wirklich ernst nehmen."


Als Leo zurück kommt hat Paddy seine Geschichte zum Konzert gerade beendet. Leo legt eine Hand auf meine Schulter. „Schatz ich muss in die Villa. Der Online-Shop ist nun komplett abgestürzt und ich muss schauen wie ich das wieder hin bekomme. Es tut mir wirklich leid." Ich verdrehe die Augen und seufze. Leo dreht sich zu Paddy und sagt: „Ihr könnt euch ja noch einen schönen Abend machen. Bringst du Isa später nach Hause?" Ich komme mir vor wie ein kleines Kind. „Äh ich glaube ich würde den Weg auch alleine finden Leo." „Klar, mach ich", sagt Paddy und Leo verabschiedet sich von ihm. Mir gibt er noch rasch einen Kuss und verschwindet.


Ich trinke mein Weinglas in einem Rutsch aus, denn irgendwie fühlt es sich gerade etwas komisch an, hier alleine mit Paddy Kelly zu sitzen. „Willst du noch ein Dessert?" Paddy schaut mich fragend an. „Nein danke, aber wenn du noch eins willst..." Er schüttelt den Kopf. „Wollen wir ein bisschen spazieren gehen und danach an der Bar noch einen Cocktail trinken?" „Das klingt doch nach einem guten Plan", sage ich und stehe auf. Der Kellner begleitet uns bis zum Steg und verabschiedet sich von uns. Vielleicht wäre jetzt eine gute Gelegenheit, um ein paar mehr Details aus ihm rauszukitzeln.


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✔️ Ocean Vibes (Michael Patrick Kelly FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt