-3- Kühles Nass und heisse Kerle - Day 2

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Tag 2

Das Frühstücksbuffet übertrifft meine Erwartungen komplett. Nebst normalen Dingen wie Brötchen, Marmelade oder Eier und Speck, gibt es auch Kuchen, Obst, Smoothies, belegte Brötchen und sogar Suppen. „Ich glaube ich bin im Paradies", schwärmt Leo und schnappt sich einen Teller. Das Buffet ist so hübsch angerichtet und ich weiss gar nicht wo ich anfangen soll. Während ich meinen Teller fülle, merke ich dass ich wohl noch einen zweiten und vielleicht sogar noch einen dritten Teller brauchen werde. Leo scheint es nicht anders zu gehen, denn als wir uns an den Tisch setzen schauen wir uns an und fangen an zu grinsen. „Man könnte meinen wir hätten drei Monate nichts gegessen", sage ich und nehme einen Schluck von dem frisch gepressten O-Saft.


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Nach dem Frühstück gehen wir zurück in die Villa, um unsere Strandsachen zu holen. „Eincremen nicht vergessen Spätzelein", rufe ich Leo hinterher. Bevor ich aus der Türe gehe, schnappe ich mir meine Sonnenbrille und meinen Sonnenhut.


Am Pool hat es bereits ein paar weitere Urlauber, doch die meisten Liegestühle sind frei. „Nehmen wir doch die zwei da hinten, da kann man den Pool und auch das Meer gut sehen." Ich zeige mit meinem Finger auf die rechte Poolseite. Nachdem wir uns häuslich eingerichtet haben entscheidet sich Leo kurz ins Meer zu springen. Wasserratte bleibt Wasserratte. Ich schnappe mir mein Buch >Cupido< und beginne zu lesen.


Nach einer Weile höre ich eine mir bekannte Stimme. „Warum können wir nicht die Liegen nehmen, die wir gestern schon hatten?" „Weil ich jetzt einfach diese Liegen ausgesucht habe. Who cares. Ist doch völlig egal welche Liegen wir nehmen!" Ich schüttle den Kopf und vertiefe mich wieder in mein Buch. Wie kann man an einem Ort wie diesem über Liegestühle streiten? Die sollen doch froh sein, dass sie hier sein können. Ich kenne genügend Leute, die gerne mit ihnen tauschen würden.


„Buh!" Leo legt seine kalten nassen Hände auf meinen Bauch und ich zucke zusammen. „Boah Leo, der Typ im Buch versucht gerade jemanden umzubringen." Ich lege meine Hand an meine Stirn und tue so als würde ich gleich ohnmächtig werden. „Zum Glück liege ich schon." Ohne Vorwarnung legt sich Leo auf mich drauf. „Ahhh du bist zu schwer und so kalt", presse ich heraus. „Aber das ist so bequem." „Ich weiss, dass du gerne auf meinen Brüsten liegst aber für mich ist es nicht wirklich bequem." Ich versuche Leo hochzudrücken aber es gelingt mir nicht. „Leo bitte, wir sind hier nicht alleine." Nachdem ich den Satz gesagt habe muss ich lachen, weil es so spiessig klingt. Leo steht auf und trocknet sich mit seinem Handtuch ab. „Ich muss schon sagen, dein Training zahlt sich wirklich aus. Siehst echt heiss aus." Leo dreht sich zu mir um. „Alles deins mein Schatz", sagt er und zwinkert mir zu.


Keine halbe Stunde später schläft Leo schon wieder tief und fest. Er hat es sich verdient. Die letzten Monate musste er so viele Überstunden machen, weil immer einer seiner Kollegen krank war. Leo arbeitet in einem Musikgeschäft und macht dort alles was mit dem An- und Verkauf von Musikinstrumenten zu tun hat. Ebenfalls betreut er den Online-Shop. In letzter Zeit musste er aber auch immer wieder für seine Kollegen im Direktverkauf einspringen.


„Joelle jetzt hör endlich auf mich zu nerven! Du wolltest unbedingt auf diese verdammte Insel! Ich hab dir gesagt, dass das nicht mein Ding ist aber nein, Madame wollte ja unbedingt auf die Malediven. Du kannst alleine zum Strand, ich bewege mich hier heute nicht weg und wenn es dir nicht passt, ist das dein Problem." „Achja? Mein Problem? Na wenn das so ist."


Ich lege mein Buch weg und schaue über den Rand meiner Sonnenbrille. Die grauen Wolken an der Pärchenfront sind mittlerweile wohl schon schwarz geworden. Die Frau steht neben dem Liegestuhl ihres Mannes und hat die Hände in die Seiten gestemmt. Sie trägt ihre teuere Sonnenbrille und den Sonnenhut. Ihr Mann liegt auf der Liege und starrt in sein Handy. Es sieht aus als würde sie auf ihn einreden, denn irgendwann wirft sie die Arme in die Luft und macht sich alleine auf den Weg zum Strand. Nach einer Weile legt der Typ sein Handy weg, zieht seine Sonnenbrille aus und macht sich auf den Weg in den Pool.


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Ich versuche mich wieder meinem Buch zu widmen aber irgendwie kann ich mich nicht konzentrieren. Dieser Mann kommt mir so bekannt vor aber ich habe keine Ahnung woher. Ich schaue immer wieder zu ihm hin und zermartere mir das Hirn. Als er ganz nah an mir vorbei schwimmt, treffen sich unsere Blicke und ich verstecke mich sofort hinter meinem Buch.


In meinem Augenwinkel sehe ich, dass er sich wieder auf seine Liege legt und auf seinem Handy herum tippt. Scheint ein Handyjunkie zu sein. Leo schnaubt neben mir und wird langsam wach. Ich drücke auf einen Knopf, der sich am Ständer unseres Sonnenschirms befindet und warte auf einen der Poolkellner. Ich bestelle uns zwei Cocktails. „Hey Leo sag mal, der Mann da hinten" - ich zeige mit meinem Daumen möglichst unauffällig in seine Richtung - „kommt mir irgendwie bekannt vor." Leo reibt sich die Augen. „Keine Ahnung, woher sollten wir ihn denn kennen?" „Naja vielleicht habe ich mich auch geirrt." „Wahrscheinlich, das wäre schon ein bisschen schräg, wenn du hier jemanden kennen würdest. Du kennst ja nicht gerade viele Leute und dann bestimmt auch keinen der gerade jetzt zufällig auch hier auf den Malediven ist. Das wäre echt crazy." „Ey nicht so frech Freundchen", gebe ich grinsend zurück. Der Poolkellner bringt uns unsere Drinks und wir stossen auf unseren ersten richtigen Urlaubstag an.


Leo hat sich seine Kopfhörer in die Ohren gesteckt und ich entscheide mich den Pool einzuweihen. Immerhin hat er mich gestern schon die ganze Zeit gerufen und ich sollte ihm doch endlich seinen Wunsch erfüllen und in das kühle Wasser eintauchen. Während ich langsam die Treppenstufen hinabsteige, umspielt das kühle Wasser meine Füsse und meine Beine. Die Erfrischung tut richtig gut, denn die Sonne hier ist doch ziemlich heiss. Ich schwimme ein paar Längen und gehe dann zum Poolrand um ein bisschen aufs Meer zu schauen. Ich lege meine Arme vor mir auf den Beckenrand und lasse meine Beine hinten im Wasser gleiten. Ist das jetzt einer dieser perfekten Augenblicke an die man noch jahrelang zurück denkt? Wo man sich mit der Zeit nicht mehr sicher ist, ob es wirklich passiert ist, weil es einfach zu perfekt war?


„Ein echt schöner Ausblick", sagt jemand neben mir. Nein, es nicht jemand - es ist der Typ! Ich drehe meinen Kopf nach links und sehe seine Silhouette. Er liegt genau in der gleichen Position wie ich im Wasser - Arme auf dem Poolrand, die Beine hinter sich ausgestreckt. „Fast zu perfekt um wahr zu sein", antworte ich. Ohne ein weiteres Wort zu sagen schwimmt er wieder davon. Jetzt bin ich mir ganz sicher - ich kenne diesen Typen und ich glaube auch zu wissen woher.


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✔️ Ocean Vibes (Michael Patrick Kelly FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt