-20- Goodbye - Day 7

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Tag 7

Den ganzen Morgen liegen Leo und ich schon am Pool. Er im Schatten, dick eingecremt - ich in der Sonne, normal eingecremt. Meine Haut scheint sich an der Sonne zu erfreuen, denn ich bin in den letzten Tagen wirklich sehr braun geworden. So braun war ich in meinem ganzen Leben noch nie.




Ich drücke den Knopf, um den Poolkellner zu rufen. „Two coconuts, please." Der Kellner nickt und verschwindet. Ich blicke mich ein bisschen um. Irgendwie kommt es mir vor, als wären nicht mehr allzu viele Leute hier. Es ist sehr ruhig und ich sehe nur eine Handvoll Menschen am Pool. „Sag mal Leo, wollen wir heute noch irgendetwas unternehmen?" Leo schnaubt. „Ehrlich gesagt würde ich den Nachmittag gerne hier am Pool verbringen und einfach nochmals die Ruhe geniessen. Wir haben morgen eine lange Reise vor uns. Hattest du denn etwas Bestimmtes im Kopf?" „Nein, ich dachte nur dir wäre vielleicht langweilig." Leo streckt seine Hand zu mir herüber und streicht über meinen Arm. „Mir ist nie langweilig. Wenn du da bist, hab ich alles was ich brauche." Ich schicke ihm einen Handkuss rüber und er mir einen zurück. Der Kellner kommt und bringt uns die Kokosnüsse. Wie ich das Zuhause vermissen werde....




Nach einer Weile wird es mir in der Sonne zu heiss und ich nehme eine Erfrischung im Pool. Auch den werde ich Zuhause schmerzlich vermissen - wie eigentlich die ganze Insel. Ich schwimme ein bisschen hin und her, schaue in die Ferne, lege mich dann auf den Rücken und lasse mich durchs Wasser gleiten. Ausser mir ist keiner im Pool.


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Irgendwann stösst jemand gegen mein Bein und ich hoffe dass er es ist. Als ich die Augen öffne ist es jedoch ein älterer Herr der mich erschrocken ansieht. „Oh i'm sorry", stammle ich und verlasse rasch den Pool. Leo kommt gerade mit zwei Tellern zurück. „Es gibt Burger, Pommes und Salat", erklärt er freudig. Ich trockne mich ab und gebe Leo einen Kuss. „Danke mein Schatz." Mein Magen knurrt und ich bin froh, kann ich sofort etwas essen.




Den ganzen Nachmittag halte ich immer wieder Ausschau nach Paddy, doch ich sehe weder ihn noch Joelle. Von den drei Büchern die ich mitgebracht habe, ist noch kein einziges fertig gelesen. Irgendwie war ich wohl ein bisschen abgelenkt. Ich schnappe mir mein angefangenes Buch und bin nach kurzer Zeit wieder voll in der Geschichte gefangen.



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Als mir jemand an die Schulter tippt schrecke ich hoch. Neben mir steht ein Rezeptionsmitarbeiter. Leo scheint verschwunden zu sein, denn sein Liegestuhl ist leer. Ob ihm etwas passiert ist? „Miss Kramer?" Ich nicke und werde unruhig. „I have a letter from Mr. Kelly for you. He asked me to give the letter to you when you're alone." Er streckt mir einen Briefumschlag hin, den ich zögernd annehme. Der Hotelmitarbeiter geht wieder weg und lässt mich mit dem Brief alleine. Ich blicke mich kurz um und schaue ob Leo wieder kommt.




Auf dem Briefumschlag steht in krakeliger aber doch irgendwie künstlerisch-angehauchten Schrift mein Name. Mehr nicht.


Da Leo noch nicht in Sicht ist öffne ich den Briefumschlag und nehme den zweiseitigen Brief heraus. Mein Herz scheint vor Aufregung beinahe aus meiner Brust zu springen. Was hat es mit dem Brief auf sich?




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Seine Worten berühren mich und ich muss weinen. Paddy hat recht, mit allem was er schreibt. Diese Woche hier hat mit der Realität nichts zu tun. Auf dieser Insel war ich eine andere Isa. Eine Isa, die aus ihrem Alltag ausgebrochen ist. Die jemanden gefunden hat, dem es auch so ging. Der ihr Verlangen nach Abenteuer geteilt und ausgelebt hat. Ich habe Paddy gebraucht und er mich. Manchmal muss man eine andere Rolle spielen um sich selbst zu finden. Bin ich gut so, wie ich bin? Bin ich wirklich so, wie ich sein möchte? Ist mein Leben so, wie ich es mir immer gewünscht habe?




Jetzt wo Paddy weg ist, empfinde ich erstaunlicherweise keine Trauer - ich vermisse ihn auch nicht. Im Gegenteil, ich bin glücklich, dass sich unsere Wege getroffen haben. Es sollte einfach so sein. Manche Dinge im Leben kann man nicht erklären, sie passieren einfach. Man sollte sie auch nicht hinterfragen, denn eine Antwort wird man nicht bekommen.



Leo würde jetzt sagen: „Bereue niemals etwas, was dich lächeln liess."



In diesem Sinne lieber Paddy, cheers to us.

✔️ Ocean Vibes (Michael Patrick Kelly FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt