-8- Ein richtiger Yogi - Day 3

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Tag 3

„Schatz, aufwachen!" Leo streichelt mir mit seiner Hand über den Arm. Ich versuche meine Augen zu öffnen, doch es klappt nicht. Es scheint als wären sie noch nicht in der Lage dem Leben entgegen zu treten. Ich brummle und ziehe mir die Decke über den Kopf. „Scheint als hättet ihr gestern noch lange gefeiert", höre ich Leo sagen. Seine Stimme klingt leicht vorwurfsvoll. Langsam lasse ich die Decke wieder über mein Gesicht gleiten und öffne vorsichtig die Augen. „Ah das ist viel zu hell. Ich brauch meine Sonnenbrille." Ich halte mir die Hände vor die Augen. Auf seine Aussage reagiere ich nicht.


Nachdem Leo mir die Sonnenbrille gebracht hat, bin ich ins Badezimmer getorkelt. Bei meinem Anblick im Spiegel hätte ich beinahe gekreischt, konnte mir aber gerade noch die Hand auf den Mund pressen. Meine Schminke ist im ganzen Gesicht verteilt, meine Frisur - wenn man es so nennen darf, aber ich bezweifle es - gleicht einem Vogelnest, welches zuerst durch einen Tornado geflogen, danach durch das Meer getrieben und anschliessend in einer Flugzeugturbine trocken gepustet wurde. Nicht wirklich schön. Mit meinen Fingern versuche ich vorsichtig meine Haare auseinander zu ziehen. Ob ich das jemals wieder hinbekomme, ohne dass ich das Gestrüpp abschneiden muss?


Nach einer Stunde habe ich es dann tatsächlich geschafft. „Boah eine Dusche tut echt verdammt gut und den Erfinder der Haarbürste könnte ich knutschen", meine ich zu Leo während ich nach meinen FlipFlops suche. Leo sitzt auf der Couch und tippt auf seinem Handy herum. „Leo?" Erschrocken blickt er auf. „Hast du was gesagt?" Ich schüttle den Kopf und suche weiter. „Ah da seid ihr ja." Ich halte meine FlipFlops freudig in die Luft. „Wir können los", rufe ich Leo zu.


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Als wir beim Frühstücksbuffet ankommen schaue ich mich vorsichtig um. Kein Paddy und keine Joelle. Erleichtert schnappe ich mir zwei Teller und beginne diese mit den leckeren Sachen zu füllen. Nachdem ich alles zum Tisch gebracht habe, hole ich mir noch etwas zu trinken. „Hi", höre ich eine Stimme hinter mir sagen und prompt lasse ich den O-Saft fallen, den ich in den Händen gehalten habe. „Oh shit", fluche ich und schnappe mir ein paar Servietten. Paddy tut es mir gleich und zwei Mitarbeiter des Resorts kommen uns zu Hilfe. Nachdem die Sauerei beseitigt ist, drehe ich mich zu ihm. Seine Haare sehen ähnlich aus, wie meine heute Morgen und er trägt ebenfalls eine Sonnenbrille. Ich muss grinsen. „Anstrengende Nacht gehabt?" Er steckt seine Hände in die Hosentasche und grinst ebenfalls. „Nicht so wie du jetzt denkst. Du?", gibt er zurück. Ich schnappe mir einen neuen O-Saft und sage verschmitzt: „Who knows. Bis später." Ich gehe an Paddy vorbei zu Leo. Was Paddy macht sehe ich nicht, da ich mit dem Rücken zu ihm sitze. „Ist Joelle auch da?", frage ich Leo vorsichtig und komme mir vor wie eine Agentin in Geheimmission. „Nein, Paddy ist weg gegangen nachdem er mit dir gesprochen hat. Was wollte er denn?" Ich zucke mit den Schultern. „Er hat nur hallo gesagt und dass wir uns ja später beim Stand up Paddling sehen", lüge ich Leo an. Ich presse meine Zähne aufeinander, denn ich hasse es zu lügen. Eine richtige Lüge war es ja nicht wirklich - fast.

✔️ Ocean Vibes (Michael Patrick Kelly FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt