Hidden in the Shadows

Der Preis den Pfand erlöse

(Jace' Sicht)

Ich schreckte aus dem Schlaf hoch, als ich das klopfen am Tor hörte. Clary murrte neben mir, drehte sich zu mir und blinzelte mich verwirrt an.
》Was ist den hier los?《, fragte sie. Ich sah sie sanft an.
》 Bestimmt nur irgendein Mädchen, das mich in der Stadt gesehen hat und   mich entführen will.《, antwortete ich grinsend, dann schwang ich mich aus dem Bett und machte mich auf den Weg zum Tor.
》 Du bist ein Idiot.《, warf meine Frau mir hinterher, dann hörte ich die Decken rascheln. Sie folgte mir.
Trotzdessen sie kleiner war und somit kürzere Beine besaß hatte sie schnell zu mir aufgeschlossen und öffnete sogar die Tür.
Davor stand ein total aufgewühler Alec. Mein Parabatai keuchte und aus seinen Augen sprach Panik.
》Alec? Was machst du den um diese Uhrzeit hier?《, fragte ich verwirrt. Er wäre nicht hier wenn es nicht wichtig wäre.
》Elisabeth. Jace...《, er keuchte, dann schluckte er und sah mich bedauernd an.
Ich wusste sofort was los war. Oder ich hatte da so meine Vermutung. Und ich war stinksauer.
》Sag mir nicht das sie getan hat was ich denke was sie getan hat.《, knurrte ich. Alec sah mich weiterhin bedauernd an.
》Es tut mir Leid, Jace. Sie war vor zwei Stunden bei meinem Vater und hat ihm erzählt wer sie ist. Amatis ist bei Tori und Sebastian. Sie ist total aufgelöst. Tori auch.《, erklärte er hastig, dann stürmte ich auch schon davon um mich anzuziehen. Clary folgte mir. Alec wartete unten auf uns.
》Ich kann nicht fassen das sie das getan hat.《, knurrte ich sauer, während ich mir ein frisches Shirt überzog.
》Ich dachte wir hätten ausgemacht das wir warten und weiter beraten.《, fuhr ich auf. Clary war bereits in etwas anderes geschlüpft und sah mich besänftigend an.
》Sie wird ihre Gründe haben. Erinner dich doch mal an die Zeit in der wir uns kennen gelernt haben. Ich hätte alles getan um meine Mutter zu befreien und aufzuwecken. Das ist euer Vater. Er ist ihr wichtig. Da setzt ihr Verstand aus.《, versuchte sie mich zu beruhigen. Ich sah sie ernst an.
》Sie hat damit wahrscheinlich gerade ihr Todesurteil unterschrieben.《, knurrte ich aufgebracht. Sie legte sanft ihre Hände auf meine Schultern und sah mich von unterher liebevoll an.
》 Sie kommt da raus. Vertrau mir. Sie ist wie du. Wahnsinnig kämpferisch.《, erklärte sie und half mir damit mich etwas zu beruhigen. Mit einer blitzschnellen Bewegung stellte sie sich auf die Zehenspitzen und drückte mir einen Kuss auf die Lippen.
》Es wird alles gut. Aber jetzt müssen wir erst einmal mit deiner Schwester und Amatis die nächsten Schritte beraten.《, erklärte sie mir, dann begaben wir uns nach unten um mit Alec zu Tori zu gehen.

(Elisabeths Sicht)

》Robert.《, murmelte ich. Er bedeutete mir mich hinzusetzen, dann schickte er den Zenturionen raus, nachdem ich mich gesetzt hatte.
》Ich wusste das du her kommen würdest.《, erklärte er ernst. Ich schenkte ihm ein überhebliches Lächelnd.
》Wirklich? Oder hattest du einfach darauf spekuliert, nachdem du meinen Vater in die Stadt der Gebeine bringen lassen hast?《, fragte ich ihn arrogant.
Robert lächelte mich nur an.
》Ich muss zugeben. Es war eine Überraschung dich nicht in seiner Begleitung vorzufinden.《, gab er zu, dann stand er auf, nahm sich zwei Gläser und schenkte Scotch ein. Eines davon reichte er an mich weiter.
》Deine Zenturionen werden schlampig. Wir haben sie bereits vor drei Jahren in Moskau bemerkt, danach haben wir sie etwas verwirrt und schließlich bin ich untergetaucht. Ich hätte nicht gedacht das ihr meinen Vater so schnell findet.《, erklärte ich, dann nahm ich einen Schluck. Es war beruhigend. Das vertraute Brennen in der Kehle und der samtige Geschmack auf den Lippen.
》Wir auch nicht. Allerdings hätte ich auch nicht gedacht, dass du hier auftauchen würdest. Damals in Glasgow hat dein Vater mich angebettelt euch nicht zu verraten. Und jetzt spatzierst hier einfach in mein Büro. Die ganze Arbeit deines Vaters zunichte gemacht.《, erklärte er und nahm ebenfalls einen Schluck.
》Ich möchte ihn auslösen. Und ich hoffe du wirst mich nicht allzu hart behandeln. Im Angesicht unseres Verhältnisses.《, murmelte ich hart. Robert nickte und blätterte in seinen Unterlagen.
》Weis irgendjemand von deiner Anwesenheit in Idris?《, fragte er weiter. Ein strenger Blick im Gesicht.
Ich schüttelte den Kopf.
》 Wo warst du die ganze Zeit?《, erkundigte er sich weiter.
》 Bei Freunden. Mundies. Nicht weiter wichtig.《, antwortete ich. Nicht zu schnell und nicht zu langsam. Ich konnte gut lügen und Robert wusste das eigentlich auch.
Er schmunzelte.
》Am liebsten würde ich dich mit dem Engelsschwert befragen, doch aus Erfahrung weis ich, dass das bei dir nicht wirkt.《, er sah mich über den Rand seines Glases hinweg an.
》Bloodoak!《, der Zenturione kam ins Büro zurück. 》 Bring sie in die Stadt der Stille... Dein Vater wird morgen Früh frei gelassen.《
Ich erhob mich. Kippte den Scotch runter und folgte dem Zenturionen.
Jetzt gab es kein zurück mehr.

(Victorias Sicht)

Jace, Clary und Alec stürzten in das Wohnzimmer des Morgenstern Familiensitzes und sahen angespannt in die Runde. Jace war sauer. Er sah zwischen mir, meiner Mutter und Magnus hin und her. Magnus schien bedrübt zu sein. Sie war sein Patenkind, doch irgendetwas stimmte hier nicht, und das merkte er.
》Wo ist sie jetzt?《, fragte Jace wütend. Ich seufzte und sah ihn besänftigend an.
》In der Stadt der Stille. Dad wird morgen Früh entlassen und er darf bis zur Verhandlung bei Mom bleiben. Wir kriegen sie da wieder heraus.《, meinte ich. Zum einen zu ihm als auch zu meiner Mutter.
》Sie hat angegeben, sie wäre die ganze Zeit bei Mundi-Freunden gewesen. Wir sind raus.《, erklärte Alec schließlich nach einiger Zeit des Schweigens. Aufeinmal stand Magnus und lief auf und ab.
》Magnus? Alles okay?《, erkundigte Alec sich sofort und legte seine Hände um seine Hüften.
》Wir haben uns noch unterhalten. Kurz bevor sie weg ist. Sie war so in Gedanken. Ich hätte was merken sollen.《, erklärte er betrübt.
》 Worüber habt ihr geredet?《, fragte Jace sofort.
》Sie hat mich gefragt ob es einen Zauber oder Ähnliches gibt, mit dem sie mich beherrschen könnte.《, erklärte er. Jace und ich wechselten einen schnellen Blick.
》Sie zieht den Plan durch. Nur ohne uns.《, murrte Jace und fuhr sich in die Haare.
Das würde interressant werden.