Grübelnd blätterte ich drei Seiten in drei verschiedenen Büchern um. Im Moment versuchte ich einen von den Texten zu entschlüsseln die mir Magnus zum Üben gegeben hatte. Ein reines Wirrwarr aus acht verschiedenen Sprachen, zusammen gewürfelt zu einem fünfseitigen Text. Er hatte sich echt Mühe gegeben.
Insgesamt drei Stunden brütete ich jetzt schon darüber. Inzwischen hatte ich es geschafft jedes Wort seiner Sprache zuzuordnen. Und dreizehn Sätze übersetzt. Für drei Stunden, recht wenig. Magnus hätte das alles in sechs Stunden geschafft. Ich brauchte wahrscheinlich eine Woche dafür.
Genervt erhob ich mich und trat aus meinem Zimmer. Schlürfend ging ich in die Küche und nahm mir eine Tasse Kaffee.
>> Na, hast du schon genug?<<, spottete eine Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und reichte Magnus eine Tasse Kaffee. Ich blickte ihn müde an.
>> Hahaha, sehr witzig. Das ist scheiß schwer. Das mit den acht verschiedenen Sprachen hättest du dir sparen können. Wann kann ich eigentlich mal wieder was trainieren, was mit meiner Schattenjägerausbildung zu tun hat?<<, fragte ich ein wenig zu scharf. Magnus sah mich traurig an und ging dann ins Wohnzimmer.
>> Du weißt das ich dich nicht trainieren kann und Alexander ist der Meinung das du im Institut leben solltest, da du ja zu einem bestimmten Teil auch Schattenjägerin bist.<<, erklärte er zähneknirschend. Ich fühlte mich schlecht. Bei James und Tessa hatte ich beides gehabt. Von Tessa einigermaßen annehmbarer Zauberunterricht, von James Schattenjägertraining. Bei Magnus hatte ich nur das eine. Zauberunterricht, allerdings vom Obersten Hexenmeister von Brooklyn.
>> Ich überlege seit dem Treffen mit Tori vor einem Monat ob ich nicht vielleicht doch ins Institut gehen sollte.<<, vertraute ich Magnus an.
Er nickte wissend.
>> Das wäre eine weise Entscheidung, zu Mal du dann immer ein Mal die Woche zu mir kommen kannst und ich dich weiter unterrichten könnte. Dann bekämst du zusätzlich noch deine weiter Schattenjägerausbildung und du wärst in der Nähe deiner Schwester...<<
>> und meines Bruders den ich laut meines Vaters nicht sehen sollte.<<, unterbrach ich ihn schnell.
Magnus nickte wieder und nahm einen Schluck.
>> Magnus?<<
>> Hm?<<
Ich sah ihn sanft an und stellte meine Tasse weg.
>> Ich finde wir sollten Alec einweihen. Dann könnten er und Victoria aufpassen das keiner merkt wer ich bin. Vor allem nicht Jace.<<, überlegte ich laut.
In genau diesem Moment öffnete sich die Tür und Alec trat ins Wohnzimmer. Er schien gute Laune zu haben, da er sehr unüblich, grinste und vor sich hin pfiff.
Verwirrt blickten wir ihn an.
Er grinste weiterhin und ließ sich neben Magnus nieder. Schnell drückte er ihm einen Kuss auf die Wange und machte es sich bequem.
>> Was ist den mit dir passiert, das du so fröhlich bist?<<, erkundigte ich mich bei ihm. Alec grinste weiterhin fröhlich vor sich hin.
>> Alexander?<<, fragte nun auch Magnus da das benehmen seine Freundes ihm merkwürdig vorkam.
>> Gar nichts. Ich hab bloß gute Laune.<<, erklärte Alec schlicht.
Magnus begann ebenfalls zu grinsen.
Nur ich blieb übel gelaunt. Die Aussicht gleicht Alec alles über mich zu erzählen war nicht gerade sehr reizvoll für mich, zu Mal ich seit dem ich sechs Jahre alt war immer darauf getrimmt wurde meine wahre Identität zu verschleiern.
Betrübt nippte ich an meinem Kaffee und sah dann zu Alec und Magnus.
>> Ähm, ja, Alexander, wir hatten gerade ein kleines Gespräch und Tara würde dir gern etwas wichtiges sagen.<<, erklärte Magnus schließlich. Selbst das rüttelte nicht an Alecs guter Laune.
>> Okay, was hast du den?<<, erkundigte sich Alec lächelnd.
>> Gut, also, ich hab mir überlegt das ich ins Institut gehen sollte, da ich nun ja auch Schattenjägertraining brauche, und ich könnte dennoch jede Woche zu Magnus mitkommen und er könnte mir etwas neues beibringen.<<, erklärte ich ihm. Alec nickte und lächelte immer noch glücklich.
>> Das ist eine sehr gute Idee.<<, lächelte er und ging in die Küche um sich eine Tasse Kaffee zu hohlen. Als er zurück kam sah ich ihn wieder ernst an.
>> Ist noch etwas?<<, erkundigte er sich bei mir.
Ich nickte schlicht.
>> Ich weiß eigentlich nicht wie ich dir das sagen soll, also wird es sich wahrscheinlich ein wenig plump anhören.<<, erklärte ich und nestelte mit meinen Fingern am Saum meines Shirts herum,>> Ich hab dich eigentlich vom ersten Moment, in dem ich dich kennengelernt habe angelogen.<<
Alec wirkte verwirrt:>> Und wie sieht die Wahrheit aus.<<
Ich atmete tief ein und auf und antwortete schließlich:>> Mein richtiger Name ist Elisabeth. Nicht Tara. Meine Mutter ist Amatis Herondale und mein Vater Stephen Herondale. Sprich bin ich Jace' Halbschwester. Victoria ist ebenfalls meine Schwester und noch dazu meine Parabatai.<<
Nun klappte Alec der Mund auf und er blickte verwirrt zwischen mir und Magnus hin und her.
>> Das ist doch gar nicht möglich. Stephen Herondale starb Monate vor Jace' Geburt und du bist höchstens siebzehn, was ein Jahr jünger wäre.<<, erklärte Alec.
Ich wurde inzwischen noch nervöser.
>> Ich bin sechzehn. In Wirklichkeit ist Stephen Herondale gar nicht gestoben, er hatte ienen Zwillingsbruder, der ein wenig eigenartig war und deswegen auch nie in der Öffentlichkeit bekannt war, er sah Stephen zum verwechseln ähnlich und ist damals für Stephen unterwegs gewesen. Er hatte meinen Vater darum angebettelt und als er gestorben ist, musste Stephen untertauchen, weil ja keiner von seinem Bruder wissen sollte. Als Celine dann schließlich auch noch gestorben ist, hat er ziemlich lange getrauert, dann ist er mit meiner Mutter wieder zusammen gekommen und na ja, daraus entstanden Victoria und ich.<<, erklärte ich schnell.
Alec blickte mich völlig geschockt an.
>> Ich würde mit ins Institut kommen, dann würde ich dich allerdings darum bitten das du niemanden etwas von dem erzählst was ich dir bis jetzt über mich erzählt habe.<<, bat ich ihn vorsichtig.
>> Okay. Aber warum?<<, erkundigte er sich skeptisch.
>> Mein Vater wollte nicht das Victoria und ich Jace kennen lernen. Vielleicht auch anders herum, weil er Jace nicht verärgern wollte, da Tori und ich ja nach dem Tod von Jace' Mutter geboren wurden.<<, erklärte ich ihm so gut ich konnte.
DU LIEST GERADE
Hidden in the Shadows
Fiksi PenggemarSechzehn Jahre. Blonde Haare. Blaue Augen. So erschien ich eines Nachts vor der Tür des Obersten Hexenmeisters von Brooklyn. ~ Es gibt einige selbsterfundene Charaktere und ist unnabhängig von City of Heavently Fire. ~