Kräfte schwinden, wandeln und kehren unverhofft zurück

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Welcome back, 

hier ist das zweite Kap für den Leseabend. 

Ich hoffe es gefällt euch und ich melde mich dann um 19 Uhr zurück.

LG

Jolie :*

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(Elisabeths Sicht)

Catarina lief neben mir, immer darum bemüht mir etwas Kraft zu geben, damit ich weiter lief, doch meine Erschöpfung griff mich immer mehr und mehr an. 

Mein Auftritt im Ratssaal war für mich schon ein wahnsinniger Kraftakt gewesen und nun auch noch meine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen schien utopisch. Ich wollte eigentlich nur noch schlafen. 

Mich hinlegen und die Augen schließen. 

Es war schön nicht mehr die ganze Zeit Dunkelheit um mich herum zuhaben, wo man nicht genau wusste, ob man nun wirklich geschlafen hatte. Vielleicht würde ich dann auch mal wieder richtig entspannt erwachen und nicht so, als hätte ich gerade einen Marathon hinter mich gebracht. 

Doch dafür musste ich hier raus, erinnerte ich mich selbst. Ich musste beweisen, dass ich keine Gefahr war, dass ich ihnen gleich war. Dass ich ihnen helfen konnte. Sonst würde ich den Rest meines Lebens in der Unendlichen Dunkelheit der Stadt der Stille verbringen, und darauf hatte ich nun wirklich keine Lust.  

Der Zenturione, Bloodoak, der uns begleitete, hatte, gegen meinen Willen, einen meiner Arme um seine Schultern gelegt und stützte mich nun, da ich andernfalls nicht noch einen Meter gehen konnte. Die Ketten um meine Handgelenke kamen noch erschwerend dazu.

Sie hatten seit dem Ratssaal bestimmt hundert Kilo an Gewicht dazugewonnen. Und das war noch beschönigt. Die verfluchten Dinger wogen mehr als der Himmel.  

Wir gelangten schließlich, mehr schlecht als recht, in eines der Büros, das gerade wahrscheinlich nicht benutzt wurde, da in den Sonnenstrahlen, die durch die Buntglasfenster fielen abertausend Staubpartikel tanzend und mich zum niesen brachten. 

Bloodoak trug mich nun mehr, als das er mich nur stützte, zu einem der Sofas, die allesamt unter weißen Laken versteckt waren, die mich seltsamerweise an einen Horrorfilm erinnerten, den ich einmal mit Tori gesehen hatte, und ließ mich darauf sinken. Ich war komplett ausgelaugt und hätte am liebsten die Augen geschlossen und wäre für einige Tage weggedöst, doch da hatte ich die Rechnung leider ohne meine liebe Catarina gemacht. Sobald ich nach hinten gegen die Lehne sackte, hatte sie mein Gesicht auch schon in den Händen, tätschelte mir liebevoll die Wange und sprach mit autoritärer Stimme auf mich ein, was mich zu mindestens etwas weiter zurück in die Realität holte. 

>>Elisabeth du kannst dir jetzt nicht leisten zu ruhen. Wir brauchen dich in bester Kondition und Konzentration, hast du das verstanden? Wir können uns nicht leisten, dass hier heute zu verbocken, ist das klar?<<, fragte sie streng. Ich nickte träge und versuchte mich ordentlich hinzusetzt. Meine Hände ließ ich einfach hängen, da die Ketten sie sowie so gen Boden zogen. Mein Kopf schien auch nicht mehr richtig auf meinem Hals zu sitzen, da er immer wieder zur Seite oder nach hinten wegkippte und keinem meiner Versuche sie normal zu benehmen folgte.  

Ich war so erschöpft. 

>>Bloodoak?... Nimm ihr die Ketten ab, dass erschöpft sie nur noch mehr.<<, wies Catarina den Zenturionen an und tatsächlich; er nahm mir die Ketten ab. 

Mit einem Mal fühlte ich mich viel besser. Weniger erschöpft. Als hätte man mich gerade von einer unbeschreiblichen Macht befreit. Ich fühlte mich wie Atlas ohne das Gewicht des Himmels auf meinen Schultern. 

Verwirrt sah ich zu Catarina. Das war doch nicht normal. 

>>Alte Magie. Die Ketten sind da um dich zu ermüden. Damit werden Straftäter weniger gefährlich und dafür immer träger und träger. Und ich muss sagen, du hast dich eigentlich relativ gut gehalten. Normalerweise hättest du es nie ohne Hilfe in den Ratssaal schaffen dürfen.<<, erklärte sie lächelnd. 

Auch ich schenkte ihr ein Lächeln, auch wenn es nicht ganz so strahlend war wie ihres. 

>>Bloodoak hier, kümmerst sich jetzt erst einmal darum das du einige frische Runenmale bekommst und ich schau mal nach deinem Rücken. Dann bekommst du frische Kleider und überstehst die Vorführung des Rates.<<, erklärte Catarina ruhig. Ich nickte leicht, auch wenn ich wusste, dass die Sache mit meinem Rücken nicht angenehm werden würde. 

(Jace' Sicht)

Magnus war gerade mit seiner Aussage geendet, als ich spürte wie mir ein Schauer über den Rücken lief. Meine Nackenhaare stellten sich auf und ich fühlte mich als wäre ich gerade in ein Dämonennest gestolpert. Auf Magnus Gesicht konnte ich sehen, dass auch er etwas gespürt haben musste. Das war nicht gut.

Das nächste was passierte, kam extrem unerwartet. Auch wenn ich eine Vermutung hatte, dass gleich etwas geschah, damit hatte ich nicht gerechnet. Tori, die gerade auf dem Weg zu Robert war um ihre Aussage zu machen, begann zu schreien und ging sich windend zu Boden. Alle Geräusche im Saal erstarben und wenig später waren sowohl Sebastian, als auch Amatis, Stephen und ich auf den Beinen und hasteten, genau wie Magnus zu Tori, die auf dem Boden lag und sich halt suchend an sich selbst klammerte und aus vollem Hals schrie.

Panik brach aus. 

Weitere Personen wollten uns folgen, wollten wissen, was mit meiner Schwester war, drängten auf den Treppen in unsere Richtung, doch die Zenturionen hatten bereits eine Linie vor den Treppenaufgängen gebildet und ließen keinen durch, sodass ich Alec und Clary, welche später reagiert hatten hilflos an ihren Plätzen stehen sehen konnte, abwartend was vor sich ging. 

Bei der Zeit zu der ich bei meiner Schwester ankam, lag sie bereits in Sebastians Armen, welcher leidend auf sie hinab sah, während er ihr beruhigende Worte auf Walisisch zu wisperte, der Sprache, die die beiden sehr früh gelernt hatte und welche sie auch beide fließend beherrschten. Manchmal wenn sie nicht wollten das jemand ihnen zuhörte begannen sie damit sich in dieser Sprache zu zu wispern. Meine kleine Schwester vergrub ihr Gesicht in seiner Brust, was die Schreie minimal dämpfte. Mein Vater saß verzweifelt daneben, während Amatis versuchte ihre Tochter dadurch zu beruhigen, dass sie ihr über das strohblonde Haupt strich. Magnus unterdessen zog sie Rückseite ihres Shirts herauf. 

>>Was machst du denn?<<, zischte ich, wobei ich Magnus verwirrt anstierte. Er sah mich kurz an, dann zeigte er auf Toris Rücken. Es sah aus als würde sich ihre Haut verformen. Immer wieder zogen sich Stränge unter ihrer Haut über ihren Körper. Es sah aus als würden sich irgendwelche Tiere sich darunter bewegen.

>>Was ist das?<<, hauchte ich. Vorsichtig fuhr ich mit meinen Händen über Toris Rücken, was sie dazu veranlasste noch kräftiger zu schreien, weswegen ich meine Hand schnell wieder wegzog. Während ich sie berührte konnte ich keinerlei Bewegung spüren. Es war als würde ich Halluzinieren. Hätte ich nicht Magnus, der genau das gleiche sehen musste wie ich, in Angesicht seines Gesichtsausdruckes, würde ich auch glauben ich würde mir das alles nur einbilden.  

Als ich wieder zu Magnus sah, konnte ich allein in seinen Augen sehen, wie sein Gehirn zu arbeiten schien. 

>>Ihre Hüfte. Schau auf ihre linke Hüfte.<<, forderte er. Ich sah ihn verwirrt an, doch tat was der wollte und schob ihr Shirt wieder etwas hoch, wobei Sebastian meine Schwester etwas zu mir drehte, damit ich eine bessere Sicht hatte. Und was ich sah gefiel mir ganz und gar nicht.  

Hidden in the ShadowsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt