13.02.18

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Durch meine Kopfhörer drang Musik. Musik, die meine Umwelt vergessen ließ. Eine einzelne Träne rann meine Wange herunter und tropfte geräuschlos auf den schmutzigen Asphalt. Der Schnee knirschte unter meinen Füßen, während sich einzelne Schneeflocken auf meinen Haaren niederließen. Das weiß des Schnees strahlte mir entgegen. Es ließ die Welt viel friedlicher wirken. Wie von selbst blieb ich stehen, den Blick starr auf den Boden gerichtet. Meine Finger streckten sich nach einer einzelnen Schneeflocke aus. Sanft flog sie auf meine Hand herab. Beruhigend betrachtete ich die Flocke, die nach wenigen Sekunden anfing zu schmelzen und eine eisige Spur der Kälte hinterließ.

Kurz schloss ich die Augen, um den Anflug von Euphorie einzuatmen. Er war von kurzer Dauer, doch zum ersten Mal spürte ich so etwas wie Fröhlichkeit. Ich wollte es noch einmal spüren, es langsam einatmen und dieses Gefühl weiterhin in mir tragen.

Meine Hände glitten zu Boden. Der Schnee begann sich langsam in Eis zu verwandeln, doch das war mir egal. Meine Finger berührten den Schnee und sofort wurde meine Hand kalt. Nichts als Kälte war zu vernehmen. Das Gefühl allerdings war unbeschreiblich. So etwas hatte ich zuvor noch nie gespürt.

Ein kleines echtes Lächeln bildete sich auf meinem Gesicht. Meine Maske begann zu tauen. Sie begann sich in Wirklichkeit zu verwandeln. Es war schön. Es war von mehr Intensität umgeben, als ich es je hätte empfinden können.

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Ich spüre nichts mehr. Mein Körper ist nicht mehr Teil meiner selbst. Seelig lächle ich in mich hinein, bevor ich meine Augen schließe und mich von der Welt verabschiede...

Papierfetzen.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt