Du hast was?

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„Du hast was?", fragte Kyle und sah Hermine ungläubig an.

„Ich sagte, ich habe meinen Job im Ministerium gekündigt, weil ich ab dem 1. September wieder in Hogwarts unterrichten werde!", entgegnete Hermine und versuchte dabei so normal, wie möglich zu klingen.

Es war Samstagabend und Kyle war am Vorabend, für das Wochenende, nach Hause gekommen.

„Aber warum Hermine, dir hat die Arbeit im Ministerium doch immer Spaß gemacht? Woher kommt diese Idee mit dem unterrichten so plötzlich? Du triffst dich doch nicht etwa wieder mit deinem Mann?", kam es von ihm, im erregten Tonfall.

Hermine atmete tief ein, um sich selbst so ruhig wie möglich zu halten und entgegnete dann, mit zusammen gepressten Zähnen. „Nein Kyle, dir hat die Arbeit im Ministerium Spaß gemacht. Für mich war es nur immer eine Notlösung. Mein Herzenswunsch war immer, eines Tages wieder zu unterrichten! Und tu mir einen Gefallen ja, lass Severus aus dem Spiel. Er hat mit der ganzen Sache, nun wirklich überhaupt nichts zu tun, wenn dann eher mit meinen Kindern. Denn seit ich von ihnen getrennt lebe, habe ich ständig das Gefühl, ich verpasse, wie sie größer werden."

Kyle schwieg einen Augenblick, ehe er ihre Hand, in seine nahm. „Überlege es dir noch einmal Hermine, ich bin sicher, wenn du am Montag zu Arthur gehst und ihm sagst, dass das Ganze eine Fehlentscheidung war, dann nimmt er deine Kündigung zurück."

Hermine dachte, sie hätte sich verhört, „Nein Kyle, ich werde meine Kündigung nicht zurücknehmen. Ich habe meinen neuen Arbeitsvertrag bereits am Mittwoch, bei Dumbledore unterschrieben. Finde dich also mit der Tatsache ab, dass ich, ab dem 1. September in Hogwarts unterrichte."

Er sah sie entsetzt an, „Verdammt noch mal, wie kannst du nur so egoistisch sein, Hermine? Du hättest, die ganze Sache doch vorher mit mir besprechen können!", schrie er.

Hermine entzog ihm ihre Hand und entgegnete scharf, „Ja, das hätte ich, aber du hast deinen Entschluss nach Wladiwostok zu gehen, ebenfalls alleine getroffen."

„Ach darum geht es hier also, du wolltest mir dafür eins auswischen, habe ich Recht? So nach dem Motto, was der böse Kyle kann, kann die gute Hermine schon lange?"

„Mach dich doch nicht lächerlich, Kyle. Ich dachte, du würdest dich für mich freuen, aber wie ich sehe, war das ein Fehler. Um genauer zu sein, der zweite, den ich in meinem Leben gemacht habe."

Sie hatte sich vom Sofa erhoben und ging ans Fenster.

„Wie meinst du das?", fragte Kyle misstrauisch.

„So, wie ich es gesagt habe", kam die kühle Antwort.

Es vergingen mehre Minuten, in denen keiner ein Wort sagte. Kyle war es schließlich, der die Stille durchbrach, „Wenn du in Hogwarts anfängst, was wird dann aus uns und unserem Haus?"

Ohne sich vom Fenster abzuwenden, entgegnete sie mit eisiger Stimme, „Du meinst wohl eher, mit meinem Haus? Nun ich denke, ich werde es erst einmal leer stehen lassen und es nur, in den Ferien mit den Kindern nutzen. Und was mit uns wird, das weiß ich im Moment wirklich nicht!"

„Weißt du Hermine, das war schon immer etwas, was mich an dir gestört hat. Es war immer dein Haus, deine Kinder, deine Freunde und für mich und meine Interessen, war in deinem Leben nie platz", keifte er.

„Oh doch, Kyle, in den letzten Jahren, hat sich mein ganzes Leben nur um dich gedreht. Deinetwegen habe ich meinen Mann und meine Kinder verlassen. Und nun entschuldige mich, ich bin müde."

Hermine wandte sich von ihm ab und ging zur Treppe, die in die obere Etage führte. An der untersten Stufe ,blieb sie jedoch noch einmal stehen und drehte sich zu ihm um. „Professor Dumbledore hat mir angeboten, bereits etwas früher ins Schloss zu ziehen, damit ich ein wenig Zeit habe, mich einzuleben. Ich denke, ich werde sein Angebot annehmen. Es ist mir wichtig, dass du das weißt, damit du bei deiner nächsten Stippvisite, nicht vor verschlossenen Türen stehst. Es steht dir natürlich frei, hier zu wohnen oder mich bei Gelegenheit, auf dem Schloss zu besuchen."

VerzeihenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt