Gespräche mit den Jungs

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Hermine hatte gemeinsam mit Lorayn den Vormittag verbracht, in dem sie, die unzähligen Truhen von Hermine ausgepackt hatten und die Sachen ordnungsgemäß verräumten. Hin und wieder war von Lorayn ein entzückter Aufschrei zu hören gewesen, wenn sie in Hermines Sachen ein neues Kuscheltier, ein Spiel oder ein neues Kleidungsstück für sich entdeckt hatte.

So verging die Zeit, wie im Flug als es kurz vor zwölf, plötzlich an Hermines Tür klopfte.
„Ich mach auf Mummy", schrie Lorayn und lief ohne auf die Antwort ihrer Mutter zu warten, zur Tür.

Mit einem, „Wer stört?", riss sie Tür auf und verdrehte sogleich genervt die Augen.

„Was wollt ihr denn hier?", fragte sie frech und sah dabei ihre beiden Brüder, die ihm Flur standen, herausfordernd an.

Finbar, der sich als erstes wieder gefangen hatte, entgegnet „Na Lorayn, es scheint dir ja nach deiner kleinen Vorstellung, wieder prächtig zu gehen? Aber zu deiner Information, du kleine Nervensäge, Mum hat uns eingeladen!"

Damit schob er sich, an seiner kleinen Schwester vorbei und betrat die Wohnung seiner Mutter. Brendan folgte seinem Bruder und schenkte der Kleinen einen grimmigen Blick.

„Kuck nicht so blöd!", maulte ihn Lorayn an und warf die Tür mit einem Knall ins Schloss. Brendan, der sonst, der eher sanftmütigere von den beiden Snape-Brüdern war, nutzte die Gelegenheit und packte sie recht unsanft am Arm. „Pass auf Lorayn, was du sagst. Ich schwöre dir sonst knallt es! Es reicht jetzt, für einen Tag hast du bereits deinen Auftritt gehabt!"

Das kleine schwarzhaarige Mädchen sah ihren Bruder einen Moment aus Angst geweiteten Augen, ehe sie „Mummy..?", wimmerte.

Finbar, der das ganze eher gleichmütig beobachtete, trat nun auch auf seine Schwester zu und zischte. „Lorayn, ich warne dich. Mum ist gerade erst angekommen und du führst dich hier auf, wie ein wild gewordener Kniesel.
Was glaubst du, wie sie sich fühlen muss, wenn sie sieht wie es hier abgeht?"

Lorayn kniff die Augen zusammen, ehe sie zurück zischte. „Lass mich endlich los, Brendan, du tust mir weh!".

„Okay, ich lasse dich los, aber nur, wenn du dich zusammenreißt!", entgegnete der Braunhaarige mahnend.

Doch Lorayn konnte nichts mehr erwidern, denn in diesem Augenblick kam Hermine aus ihrem Schlafzimmer, in dem sie gerade die letzten Sachen verräumt hatte.

„Hey meine Süßen, da seid ihr ja!", rief sie fröhlich und bemerkte nicht, wie sich Brendan beeilte, seine Schwester loszulassen.

„Ja Mum, du meintest doch, wir sollten zum essen kommen! Sind wir zu früh?", fragte Fin etwas verunsichert.

„Nein im Gegenteil, ihr seid wie immer superpünktlich", beeilte sich Hermine und schloss den Deckel der leeren Truhe, um sie kurz darauf mit einem Wisch ihres Zauberstabes verschwinden zulassen.

„Was haltet ihr davon, wenn ihr schon mal beginnt den Tisch zu decken, während ich mich darum kümmere, bei den Elfen etwas zum essen zu bestellen?"

„Oh ja", schrie Lorayn begeistert, „Fin und Bren decken den Tisch und ich helfe dir beim bestellen!"

„Oh nein mein Fräulein, du wirst deinen Brüdern beim Tischdecken helfen. Glaub mir, das Essen kann ich ganz alleine bestellen. Und jetzt keine Wiederrede mehr, Lorayn!", entgegnete Hermine und schenkte ihrer Jüngsten einen strengen Blick, ehe sie sich umdrehte und zu dem Kamin ging.

So bekam sie auch nicht mit, wie ihre Söhne, der Kleinen ein triumphierendes
Grinsen schenkten.

„Verdammter Mist", dachte sich Lorayn, „so hab ich mir das eigentlich nicht vorgestellt!". Doch ohne weiter zu murren, fügte sie sich dem Willen ihrer Mutter und trottete hinter ihren Brüdern in die Küche.




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Severus war auf dem Weg in die Große Halle zum Mittagessen. Er verspürte zwar überhaupt keinen Hunger und am liebsten hätte er den Rest des Tages in seinen Räumen verbracht. Doch er wußte, wenn er sich heute nicht mehr zeigen würde, dann wäre das für den Rest der Schule ein Zeichen dafür, das ihn die Szene vom heutigen Morgen belastete. Und das wäre ein eindeutiges Zeichen von Schwäche.

Die Schüler warteten doch gerade zu nur auf ein Indiz der Schwäche, doch bei ihm, da würden sie lange darauf warten.

Würdevoll wie immer, betrat er kurz darauf den Saal und erstickte jeden neugierigen Blick der Schüler, mit einem seiner gefürchtetsten, sofort im Keim.

Völlig genervt nahm er auf seinem üblichen Stuhl am Lehrertisch Platz und begann, nachdem die Elfen die Speisen serviert hatten, sich seinen Teller zu füllen.

„Ach Severus, du isst hier?", fragte neben ihm Minerva und schenkte ihm einen nicht zu deutenden Blick. „Wo sollte ich denn deiner Meinung sonst essen, Minerva?" erwiderte er schroff, ehe er missmutig die Gabel zum Mund führte.

„Nun, ich dachte nach heute Morgen, da würdest.....!". „Genau das ist das Problem Minerva, du denkst zuviel!", unterbrach er die Kollegin barsch. „Und wenn du nichts dagegen hast, würde ich jetzt gerne mein Mittagessen genießen!" Damit wandte er sich wieder seinem Teller zu.

Minerva atmete tief durch, ehe sie es erneut versuchte. „Und wo ist Lorayn? Ich vermisse ihr Geschnatter beim Essen? Hat sie sich wieder beruhigt."

Severus Hand krampfte kurz zusammen, doch er schluckte seinen Bissen noch zu Ende, ehe er knurrte. „Lorayn ist bei ihrer Mutter, mehr weiß ich nicht, Minerva. Wenn du mehr wissen willst, gehst du am Besten zu Hermine und fragst sie!" Damit war für ihn das Gespräch beendet.

Seine Kollegin hatte wohl begriffen, dass der Tränkeprofessor nicht in bester Gesprächslaune war und drehte sich nun auf die andere Seite, um dort mit Albus einen neuen Versuch, der Konversation zu starten.

Severus unterdessen, ließ seinen Blick über die Schülertische gleiten und als er bei den Slytherins ankam, stellte er fest, dass Finbar nicht an seinem Platz saß. Merkwürdig sein Ältester ließ für gewöhnlich keine Mahlzeit aus. Schnell glitt sein Blick zum Tisch der Gryffindors, doch auch von seinem zweiten Sohn, fehlte jede Spur.

Grimmig verzog Severus sein Gesicht, das war ja typisch, kaum war Hermine zurück, lief alles aus der Spur. Sichtlich genervt legte er sein Besteck auf den Teller, tupfte sich mit der Serviette die Mundwickel ab, ehe er wortlos aufstand und die Halle durch den Seiteneingang verließ.

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