Die Entscheidung

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Am Montagmorgen saß Hermine in ihrem Büro im Ministerium und spielte mit ihrem Kugelschreiber, einem Geschenk ihrer Eltern zu ihrem bestandenen Hogwartsabschlusses, herum, während sie über Dumbledores Angebot nachdachte.

Im Grunde war es das Angebot, auf das sie schon immer gewartet hatte, aber es würde vor allem, eine Lösung für viele Probleme sein. Sie könnte ihre Kinder täglich sehen und somit auch, wesentlich mehr Zeit mit ihnen verbringen.

Außerdem könnte sie hier im Ministerium endlich das Handtuch schmeißen, die Arbeit hatte sie, wenn sie ehrlich war, nie wirklich befriedigt und wenn sie tief in sich hinein hörte, dann wollte sie auf die Dauer auch nicht ganz alleine, in ihrem großen Haus wohnen bleiben. In Hogwarts dagegen, wäre sie nie ganz alleine.

Auf der anderen Seite würde das bedeuten, dass sie auf engstem Raum mit Severus zusammenleben und arbeiten müsste und ob das auf die Dauer, den Kindern und ihr gut tun würde? Sie hatte da so ihre Zweifel.

"Albus wird dir mit Sicherheit Räume, am anderen Ende des Schlosses zur Verfügung stellen. Du würdest ihn also höchstens, zu den Mahlzeiten, im Lehrerzimmer oder zu Besprechungen sehen", versuchte ihre innere Stimme, sie zu beruhigen.

"Auch wahr", murmelte Hermine. Aber was wäre mit Kyle, wie würde es mit ihm weiter gehen? Würde er im Ernstfall, zu ihr nach Hogwarts ziehen oder würde er unter allen Umständen in London wohnen bleiben wollen?

Ein Klopfen an der Tür, riss Hermine aus ihren Gedanken. Sie richtete sich gerade an ihrem Schreibtisch auf, fuhr sich mit den Händen durch die Haare und sagte laut, "Herein".

Die Tür öffnete sich prompt und im Türspalt erschien Harrys grinsendes Gesicht. "Guten Morgen".

"Guten Morgen Harry, komm rein, willst du einen Kaffee?", erwiderte Hermine lächelnd.

Der dunkelhaarige Mann, trat vollständig in das Zimmer und schloss die Tür hinter sich.

"Nein danke! Ich wollte mich nur vergewissern, dass du am Samstag gut nach Hause gekommen bist und Snape dich nicht in Stücke gerissen hat." Er ließ bei seinen Worten prüfend, seine grünen Augen über sie wandern.

Hermine lachte auf, "Oh Harry, warum sollte er, er hat es früher nicht getan, warum sollte er also jetzt damit anfangen?"

"Ganz einfach, in der Zwischenzeit hat sich einiges geändert. Zwischen euch ist viel passiert und wie wir alle wissen, gehört Snape nicht gerade zu der Sorte Menschen, die schnell verzeihen und vergessen!"

Hermine stöhnte auf und stützte den Kopf in die Hände, "Harry bitte, fang du nicht auch noch damit an. Es reicht wirklich, dass Severus mir meinen Fehler jedes Mal vorwirft, wenn er mich sieht!"

"Fehler?", Harry wurde hellhörig.

"Ja Fehler und nun lass es bitte gut sein Harry, ich habe im Moment wirklich andere Sorgen!"

"Weißt du, ich habe gerade das Gefühl, dass es jetzt erst richtig interessant wird. Wenn also dein Angebot von vorhin noch gilt, dann nehme ich doch gerne einen Kaffee!", entgegnete Harry und ließ sich in einen der Sessel, die gegenüber von ihrem Schreibtisch standen, fallen.

Hermine nickte und ging zur Kaffeemaschine, nahm zwei Tassen vom Regal und füllte beide mit der heißen, schwarzen Flüssigkeit.

"Milch und Zucker?", fragte sie über ihre Schulter.

"Nur Milch, danke".

Sie reichte ihm eine der beiden Tassen und nahm anschließend wieder auf ihrem Stuhl, hinter dem Schreibtisch Platz.

VerzeihenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt