Der Sturm vor der Ruhe

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Hermines Umzug am nächsten Tag verlief ohne weitere Probleme. Sie war in der Früh, bereits weit vor dem Weckerklingeln aufgewacht. Obwohl sie letzte Nacht zu einer der Letzten gehört hatte, die die Party bei den Potters verlassen hatte, spürte sie keine Müdigkeit. Sie schob das Ganze auf ihre Aufgeregtheit, den bevorstehenden Umzug betreffend.

Sie war aus dem Bett gesprungen und nach einem kurzen Aufenthalt im Badezimmer, nahm sie ein letztes Frühstück in ihrem Haus ein.

Nachdem sie das Geschirr gespült hatte, ging sie noch einmal ihr Gepäck durch, ehe sie die Truhen, mit einem Schlenker ihres Zauberstabes magisch verkleinerte, so dass diese, mühelos in den Taschen ihres Umhangs verschwanden.

Mit einem letzten sehnsüchtigen Blick auf ihr gemütliches Wohnzimmer, schloss sie ihre Augen, konzentrierte sich auf ihr Ziel und war kurz darauf mit einem „Plopp" verschwunden.


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Mehrere hundert Kilometer entfernt, gab es noch eine Person, die es vor lauter Aufregung nicht mehr in ihrem Bett hielt. Lorayn erwachte bereits, als sich die ersten schwachen Sonnenstrahlen in ihr Zimmer kämpften.

Endlich war der Tag gekommen, den sie sich die letzten Wochen, so sehnlichst herbei gesehnt hatte. Heute war es endlich soweit, heute würde ihre Mutter wieder in ihrer Nähe sein. Und endlich hätte sie, wie ihre beste Freundin Lily Potter, ihre Mutter und ihren Vater unter einem Dach.

Das kleine Mädchen hatte immer sehr darunter gelitten, dass sie ihre Mutter nur gelegentlich sehen konnte. Natürlich hatte sie, nie jemandem davon erzählt oder geweint, denn nur Babys weinten hatte ihr Fin erklärt und der musste es ja wissen. Nur manchmal abends, wenn sie alleine in ihrem Bett gelegen hatte und die Sehnsucht nach ihrer Mummy besonders groß war, dann weinte Lorayn. Natürlich leise und ganz heimlich, damit ihr Daddy ja nichts davon mitbekam.

Daddy mochte es nicht, wenn sie weinte, er mochte weinen im allgemeinen nicht.
Schnell stand sie auf, denn sie wollte keine einzige Minute von diesem kostbaren Tag verlieren. Nur mit ihrem Pyjama bekleidet und mit nackten Füssen, lief sie so schnell sie konnte aus ihrem Zimmer in das Schlafzimmer ihres Vaters.

Wie zu erwarten, schlief dieser noch tief und fest, denn sie konnte ihn leise schnarchen hören. Wie konnte Daddy noch schlafen, wußte er denn nicht, wie wichtig dieser Tag war?

Ohne zu zögern sprang sie mit einem lauten, „Daddy aufstehen!!!", auf das große Bett, in dem ihr Vater bis jetzt friedlich geschlafen hatte.

„Lorayn!!" Snape setzte sich, wie von der Tarantel gestochen im Bett auf.
„Wir müssen uns beeilen, Daddy!", quiekte die Kleine völlig unbeeindruckt davon, das ihr Vater, dank ihrer Attacke, soeben fast einen Herzinfarkt erlitten hätte.

Severus rieb sich müde über die Augen, ehe er einen Blick auf seinen Wecker wagte.
„Sag mal spinnst du, Lorayn, weißt du eigentlich, wie spät es ist?", knurrte der Vater und der Ton kam dem, den er normalerweise im Klassenzimmer anschlug extrem nah.

Doch wie immer schien es das, sein jüngstes Kind nicht im mindesten zu beeindrucken, denn sie brachte ihre kleine Stupsnase ganz nah an seine, blickte ihm in die Augen und sagte. „Nö, denn ich habe doch gar keine Uhr!"

Völlig verdattert über diese Antwort, starrte er diesen Zwerg, der da auf seiner Brust hockte an, ehe er sich mit einem verzweifelten Stöhnen zurück ins Kissen fallen ließ.

Doch das schien Lorayn völlig kalt zu lassen, denn es dauerte nicht lange, bis Severus, die kleinen Finger spürte, die versuchten seine Lieder nachoben zuschieben. „DADDY! DU MUSST AUFSTEHEN!!"

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