„Entschuldige Daddy!

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Hermine hatte Lorayn, den ganzen Nachmittag über schlafen lassen, während sie selber, die letzten Sachen in die zahlreichen Regale und Schränke verräumt hatte. Die meiste Zeit hatte dabei, das Verstauen ihrer zahlreichen Bücher, in Anspruch genommen. Doch Hermine hatte schließlich alle in ihrem privaten Büro untergebracht.

Nachdem sie das letzte Buch verstaut hatte, beschloss sie, dass es nun an der Zeit war eine kleine Pause einzulegen und so hatte sie sich kurzer Hand bei den Hauselfen eine Kanne Tee mit etwas Gebäck bestellt.

Sie nahm sich eine Zeitschrift und trank ihren Tee dazu. Als sie das nächste Mal auf die Uhr sah, stellte sie fest, dass es langsam Zeit wurde, Lorayn zu ihrem Vater zurück zu bringen.

Wenn sie ehrlich war, dann fürchtete sie sich ein wenig vor der Begegnung mit Severus. Wie würde er sich nach dem Vorfall von heute Morgen, ihr gegenüber verhalten? Wie würde er sich Lorayn gegenüber verhalten?

Sie wußte aus eigener Erfahrung, dass Severus sehr lange brauchte, um sich von einer persönlichen Enttäuschung zu erholen. Und Severus war von Lorayns Verhalten enttäuscht gewesen oder zumindest tief verletzt.

Und zu guter letzt, hatte sie sich auch noch eingemischt, in dem sie Lorayn mit zu sich genommen hatte. Aber wie, hätte sie sich sonst verhalten sollen? Der Anblick von ihrem völlig verstörten Kind, hatte ihr ins Herz geschnitten, sie hätte sich niemals einfach so abwenden können.

Nun gut, da mussten Lorayn und sie jetzt wohl oder übel durch. „Auf in den Kampf", dachte sie sich, ehe sie sich erhob und in ihr Schlafzimmer ging. Leise betrat sie den Raum und erkannte dass Lorayn noch immer schlief. Sie trat zu dem Kind ans Bett und beugte sich über das Mädchen.

„Lorayn, Süße, es wird Zeit zum aufstehen. Ich bringe dich jetzt zurück zu deinem Dad!" flüsterte sie sanft und fuhr der Kleinen sanft, durch die schwarzen Locken.

„Ich will nicht, Mummy! Hier ist es so schön!", quengelte ihre Tochter und verzog ihr Gesicht.

„Es muss aber sein, Süße!"

„Ich will aber nicht!" Der Ton der Kleinen wurde schärfer. „Ich will hier bleiben!"

Hermines Gesicht wurde härter und sie entgegnete scharf. „Lorayn, wir haben das vorhin besprochen. Du wirst jetzt aufstehen und gemeinsam mit mir zu deinem Vater gehen. Ende der Diskussion, ich warte im Wohnzimmer auf dich!" Damit wandte sie sich ab und ließ das Kind alleine auf dem Bett zurück.

Hermine wartete mehrere Minuten im Wohnzimmer, bis Lorayn aus ihrem Schlafzimmer kam und sich bockig vor ihre Mutter stellte.

„Gut, wenn du so weit bist, dann können wir jetzt gehen!" Sie ging zur Eingangstür öffnete diese, ließ das kleine Mädchen vor sich aus der Wohnung treten, ehe sie ihr folgte. Auf dem Weg über den Flur sprach Loren kein Wort, folgte ihrer Mutter aber brav. Kurz vor Snapes Wohnungstür, fasste Hermine Lorayn leicht an der Schulter.

„Lorayn, ich möchte, dass du weißt, dass das keine Strafe ist. Du kannst jeden Tag zu mir kommen, wann immer du willst. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass Daddy auch nichts dagegen hat, wenn du ab und zu am Wochenende bei mir übernachtest. Aber ich erwarte jetzt von dir, dass du dich bei ihm entschuldigst. In Ordnung?" Hermine hatte bewusst ganz liebevoll mit der Kleinen gesprochen, da sie sich vorstellen konnte, was in dem Mädchen, bei dem Gedanken gleich ihrem Vater gegenüber zutreten, vorging.

Doch Lorayn gab keine Antwort. „Lorayn, ich habe dich gerade etwas gefragt. Würdest du mir bitte sagen, ob du mich verstanden hast?", fragte Hermine schärfer und zählte innerlich bis zehn.

„Ja", war die kurze und knappe Antwort.
„Gut, dann lass uns jetzt gehen!" Hermine ging an ihrer Tochter vorbei und hielt an der nächsten Tür an. Sie wartete, bis Lorayn zu ihr aufgeschlossen hatte, atmete ein Mal tief durch, ehe sie klopfte.

VerzeihenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt