19 ~ Frieden

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Hermine konnte es einfach nicht glauben.

Hier saß sie nun, mit Draco Malfoy auf einer Bank am See und hatte Frieden geschlossen. Klar würde es noch dauern, bis sie ihm wirklich alles verzeihen könnte, aber ein Anfang war schon mal gemacht.

„Also Granger, jetzt wo wir das Kriegsbeil begraben haben, hast du Lust mir noch ein bisschen Gesellschaft zu leisten ?
Ich finde wir sollten uns mal ganz normal unterhalten."

Draco lächelte sie selbstsicher an.
Er fühlte sich gerade einfach gut.
Er saß an diesem wunderschönen See und auf der Bank neben ihm saß tatsächlich sein Mädchen.
Sie wusste zwar noch nichts von ihrem Glück, aber so nah war er ihr noch nie gewesen.

„Joar ich denke ein paar Minuten kann ich aufbringen Malfoy" grinste Hermine zurück.
Sie war ganz begeistert, wie locker Draco sein konnte, wenn er wollte.

Draco musste sie einfach die ganze Zeit ansehen.
Sie ist einfach so schön.
Er wollte sie keine Sekunde aus den Augen lassen, um jedes Detail von ihr einzufangen.

„Darf ich dich etwas fragen?" Draco sah ihr plötzlich ernst in die Augen.
„Ja, du darfst." antwortete Hermine etwas verunsichert.

„Hm also, was hast du gemacht, als der Krieg vorbei war?
Ich hoffe es ist okay, wenn ich diese Frage stelle."

„Ja ist es. Ich bin nach dem Krieg zu den Weasley's gezogen, zusammen mit Harry. Weist du, ich konnte nicht mehr nach Hause und da Harry, Ron und ich so viel durchgemacht haben, mussten wir einfach zusammen bleiben und die Weasley's haben uns aufgenommen, wie ihre eigenen Kinder.
Es waren wirklich schreckliche Monate.
Fred wurde im Krieg getötet und George leidet schrecklich.
Es war für niemanden leicht.

„Das kann ich verstehen, wirklich das tue ich. Aber darf ich dich fragen, warum du nicht nach Hause konntest?"

Diese Frage traf Hermine sehr unerwartet und sie musste erst einmal schlucken bevor sie antwortete.

„Ähm ich.. also als Ron und mir klar wurde, dass wir Harry unterstützen müssen im Kampf gegen Voldemort und uns klar war, dass wir eine Weile von Zuhause und von hier weg mussten, weil es einfach nicht mehr sicher war, da habe ich meine Eltern mit den Obliviate-Zauber vergessen lassen, dass es mich gibt und sie sind nach Australien ausgewandert.
Es war das beste so für Sie.
Immerhin sind sie Muggel und ich wollte einfach nicht, dass ihnen etwas passiert."

Betrübt blickte sie zu Boden.
Sie wunderte sich über sich selbst.
Es viel ihr so schwer über dieses Thema zu reden und sie tat es auch fast nie.
Aber jetzt saß sie hier ausgerechnet mit Draco Malfoy und erzählte ihm diese schreckliche Geschichte.

Draco wusste einfach nicht, was er dazu sagen sollte.
Sie sah so traurig aus, dass er sie am liebsten in den Arm genommen hätte, aber dafür war es wohl definitiv zu früh.
Er schämte sich so sehr, dass er auf der Seite gekämpft hatte, die Hermine dazu gezwungen hatte, so etwas zu tun.

Er wollte gerade etwas sagen, als sie erneut das Wort ergriff.

„Naja vergessen wir das Thema, ich möchte nicht weiter drüber reden. Aber jetzt möchte ich auch wissen, was du das ganze letzte Jahr nach dem Krieg gemacht hast."

Draco sah sie an.
Sie ist wirklich ehrlich zu ihm gewesen und hatte ihm etwas sehr privates anvertraut und deswegen würde er das jetzt auch tun.

„Also mein Jahr war wirklich alles andere als schön. Ich wollte mich eigentlich schon kurz vor dem Krieg von meinen Eltern und dem dunklen Lord abwenden, aber ich hatte zu viel Angst.
Und dann bei der großen Schlacht, als der dunkle Lord verkündet hatte, dass Potter tot ist, da wollte ich auf der guten Seite bleiben aber ich musste wechseln, sonst hätte er mich getötet.
Als Harry dann doch noch lebte und Voldemort zum Glück besiegt hatte, da sind meine Eltern mit mir untergetaucht, da mein Vater natürlich einer der bekanntesten Todesser überhaupt ist und von den Auroren verfolgt wurde.
Wir sind dann einige Zeit durchs ganze Land gereist, sind nie länger als 2 Tage an einem Ort geblieben.
Irgendwann wurden wir aber gefunden und mein Vater wurde direkt nach Askaban gebracht, wo er hoffentlich auch nie wieder raus kommt.
Meine Mutter und ich wurden zum Glück frei gesprochen, sonst würde ich wahrscheinlich auch mein ganzes Leben dort eingesperrt sein, für Taten die ich nicht aus freiem Willen begangen habe.
Meiner Mutter und mir geht es besser ohne meinen Vater.
Wir haben das ganze Jahr lang kaum das Haus verlassen, da unsere Familie nicht mehr gerade gern gesehen ist in der Zauberwelt.
Ich hätte auch nie damit gerechnet, dass ich wieder nach Hogwarts eingeladen werde aber hier hin ich und bin sehr froh darüber.
Ich möchte eine zweite Chance haben, allen zu beweisen wie und wer ich wirklich bin.
Und deswegen bin ich gerade sehr glücklich, dass ich mit dir hier auf dieser Bank sitze und so schon einmal einen Schritt in die richtige Richtung gemacht habe."

Hermine war wirklich sprachlos.

Draco tat ihr wirklich leid.
Sie dachte immer, er würde dieses Leben auf der Seite des Bösen genießen, weil er sich immer so verhalten hatte, aber tatsächlich hatte er immer gelitten.

Die beiden unterhielten sich noch eine ganze Zeit über alles Mögliche und Hermine musste zugegen, dass sie es genoss mit Draco Zeit zu verbringen.
Er hatte einen tollen Humor und er brachte sie wirklich zum Lachen.

Nach einiger Zeit sah sie auf die Uhr und erschrak.

„Ach du Schande, es ist schon so spät. Ich muss leider los. Ich habe Ron versprochen, ihm heute bei seinem Aufsatz in Zaubergeschichte zu helfen.
Danke für dieses Gespräch Draco, ich bin froh, dass wir mal alles geklärt haben."

Hermine erhob sich und hatte Draco schon den Rücken zugedreht, als sie ihren Namen hörte.

„Hermine, können wir das mal wiederholen ?"

Draco Malfoy sah sie mit einem Lächeln an, dass ihr den Atem raubte.

„Ich denke, dass würde ich schön finden Draco."

Hermine schenkte ihm ein freundliches Lächeln und ging davon.

Draco lehnte sich entspannt auf der Bank zurück und konnte nicht anders als zu Grinsen.

Sein größter Traum war gerade wahr geworden.

Hermine Granger, das Mädchen seiner Träume, hatte hier mit ihm gesessen und hatte über seine Witze gelacht und hatte Frieden mit ihm geschlossen.

Der Tag konnte nicht besser werden.

Show me your heart ~ DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt