Show me your heart ~ Dramione

43 ~ Die Abreise

Hermine war total nervös.

Als sie Draco vor zwei Tagen versprochen hatte, übers Wochenende mit ins Manor zu fahren hatte sie gar nicht daran gedacht, was dieses Versprechen alles mit sich bringen würde.

Es war Freitag Nachmittag kurz nach dem Unterricht.

Draco hatte ihr im Zaubertränke-Unterricht eine Notiz zukommen lassen, dass er mit McGonagall gesprochen hatte und das diese ihnen beiden erlaubt hatte übers Wochenende das Schloss zu verlassen.

Auch seiner Mutter hatte er einen Brief geschrieben und hatte ihren Besuch angekündigt.

Er hatte aber nur geschrieben, dass er seine Freundin mitbringt um sie vorzustellen.
Er hatte seiner Mutter aber noch nicht verraten, dass es Hermine war.

Das machte Sie noch nervöser.
Draco hatte ihr zwar mehrfach versichert, dass Narzissa sich von Grund auf verändert hatte aber Hermine wollte das erst mit eigenen Augen sehen bevor sie es glaubte.

Unschlüssig stand sie vor ihrem Schrank und überlegte was sie wohl einpacken sollte.

Sie faltete gerade ihren Lieblingspullover als Ginny ins Zimmer kam.

Und damit kam ein weiter Grund dazu, der Hermine ziemlich nervös machte und den sie bis jetzt verdrängt hatte.

Was sollte sie Harry, Ron und Ginny erzählen?

Sie konnte ja nicht einfach so bis Sonntag Abend verschwinden ohne ein Wort zu sagen.

„Hey Mine warum packst du denn eine Tasche?" fragte Ginny natürlich sofort.

Hermine stand total unter Druck aber wollte auch nicht lügen.
Und außerdem wollten Draco und sie es ja sowieso öffentlich machen nach diesem Wochenende.

Also entschied sie sich einfach die Wahrheit zu sagen.

Sie hatte es satt ihre beste Freundin anzulügen.

„Fall jetzt bitte nicht in den Ohnmacht Ginny, aber ich fahre übers Wochenende mit Draco zusammen zu seiner Mutter."

Ginny war plötzlich wie erstarrt und hatte den Mund und die Augen weit aufgerissen.

Ein paar Sekunden sagte niemand etwas und Hermine wusste auch nicht so recht was sie hätte sagen sollen.

Langsam fand Ginny ihre Gesichtszüge wieder und fing plötzlich an zu grinsen.

„Ich wusste es doch. Meine Intuition als beste Freundin hat mich also nicht getäuscht.
Die ganzen letzen Wochen in denen du ständig abgelenkt warst, in denen du ab und zu verschwunden warst.
Du warst immer bei ihm.
Oh ist das süß Hermine.
Ich freue mich so.
Endlich bist du bereit es mir zu erzählen.
Und jetzt besucht ihr seine Mutter ?
Man es muss ihm ja wirklich ernst mit dir sein."

Hermine wusste gar nicht was sie sagen sollte.

Sie war einfach überglücklich, dass Ginny es so gut aufgenommen hatte.

Jetzt war ihr Geheimnis endlich schon mal bei ihrer besten Freundin raus und deswegen fiel Hermine ein riesiger Stein vom Herzen.

„Ginny du bist nicht sauer, dass ich es dir so lange verschwiegen habe?" fragte sie zur Sicherheit noch einmal nach.

„Mine ich habe dir doch schon bei unseren letzen Gespräch gesagt, dass ich deine beste Freundin bin und das ich etwas vermute und das du mir das erst erzählen sollst wenn du bereit bist und das bist du jetzt.
Also alles gut.
Aber jetzt erzähl doch mal.
Wie ist es so mit dem Bad Boy von Slytherin zusammen zu sein ?"

„Ach Ginny er ist einfach nur unglaublich.
Ich kann gar nicht in Worte fassen wie viel er mir bedeutet.
Er ist einfach perfekt.
Mal abgesehen davon das er so gut aussieht, er ist witzig, charmant und ob du es glaubst oder nicht, er kann auch richtig romantisch sein.
Er gibt mir einfach das Gefühl etwas besonderes zu sein und ich weiß, dass ich mich immer auf ihn verlassen kann.
Er hat eine Seite in mir geweckt die ich vorher nicht kannte.
Es ist so verrückt das ausgerechnet er es ist.
Das hätte mir vor ein paar Jahren mal jemand erzählen sollen, dass ich mich Hals über Kopf in Draco Malfoy verliebe.
Aber so ist es Ginny. Ich liebe ihn."

Hermine wurde rot.

Das war das erste Mal, dass sie es laut ausgesprochen hatte.

„Oh Mine wenn du sehen könntest wie du strahlst wenn du über ihn sprichst.
Ich freue mich so unglaublich für dich." 

„Danke Ginny. Den Rest der Geschichte erzähle ich dir mal in Ruhe, wie das alles angefangen hat und wie wir zusammen kamen, aber jetzt muss ich mich langsam beeilen, ich muss Draco gleich am Schulleiterbüro treffen.
Von dort aus können wir wohl apparieren.
Ach und Ginny ich habe noch ein Problem.
Ich muss es ja Ron und Harry wohl oder übel jetzt auch erzählen."

„Weist du was Mine, das übernehme ich erstmal. Ich werde keine Einzelheiten erzählen, ich werde ihnen sagen wo du am Wochenende bist und das du am Sonntag Abend ein Gespräch mit Ihnen führen wirst und alles genauer erklärst, aber ich möchte nicht, dass du dir diesen Stress noch vor deinem Wochenende mit Draco antust.
Ich kann mir nämlich vorstellen, das Ron es nicht so gut aufnehmen wird.
Deswegen mach dir keine Sorgen, ich warne die beiden schon mal vor und du klärst am Sonntag alles auf. Das wird schon."

Hermine kamen fast die Tränen, so gerührt war sie von Ginny's Angebot und sie nahm es dankend an.

Nicht weil sie sich vor der Aussprache drücken wollte, im Gegenteil sie wollte endlich keine Geheimnisse mehr haben, aber wenn Ginny die beiden schon mal langsam auf das Thema vorbereiten würde dann würde es ihr mit Sicherheit leichter fallen am Sonntag.

„So und jetzt schleich dich schnell raus Hermine, Harry und Ron müssten noch in der großen Halle sein. Schnapp Dir deine Tasche und hab ein wunderschönes Wochenende."

Ginny umarmte sie ganz fest und Hermine machte sich auf den Weg zum Schulleiterbüro.

Sie wurde immer aufgeregter je näher sie dem Büro kam.

Als sie um die letze Ecke bog, blieb ihr fast der Atem weg.
Dort lehnte Draco an der Wand.
Er trug eine schwarze Jeans und einen grauen Pullover, der so geschnitten war, dass sich seine Muskeln darunter abzeichneten.
Er sah einfach nur perfekt aus und Hermine ging mit einem Lächeln auf ihn zu.

„Hallo meine Liebe." begrüßte er sie und zog sie in seine Arme und küsste sie.

„Hey" hauchte Hermine in den Kuss hinein.

„McGonagall müsste uns jeden Moment rein lassen. Nett von ihr, das wir apparieren dürfen, mit dem Besen hätten wir Stunden gebraucht." sagte Draco und wie auf Kommando offenbarte sich plötzlich die Treppe zum Schulleiterbüro.

Als die beiden eintraten, begrüßte die Schulleiterin sie freundlich.

„Ah Mister Malfoy, Miss Granger schön sie beiden vereint zu sehen.
Ich spreche im Namen der Gemeinschaft wenn ich ihnen sage, dass es schön ist zu sehen, dass gerade Sie beide zueinander gefunden haben. Sie setzen ein Zeichen, dass die Feindschaft der Häuser nun endgültig Geschichte ist."

Hermine war es etwas unangenehm, dass ausgerechnet Professor McGonagall so über ihre Beziehung zu Draco sprach.

Nun meldete sich aber Draco zu Wort.

„Professor, bevor wir aufbrechen, wo sind denn Professor Dumbledore und Professor Snape? Ich würde Ihnen gerne noch einmal danken für das was sie für mich am ersten Tag hier getan haben. Seit dem bin ich frei und wirklich glücklich."

„Tut mir leid mein Junge, die beiden sind auf einem wichtigen Treffen im Zaubereiministerium.
Ich denke das müssen sie auf ein andermal verschieben.
So nun aber schnell, ich habe den Apparierzauber nur für eine kurze Zeit aufgehoben.
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende."

Hermine sah Draco unsicher an.

Dieser nahm ihre Hand zum apparieren und bevor alles schwarz vor ihren Augen wurde, hörte sie ihn noch sagen „Das wird unser Wochenende."