Kapitel 16

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Taehyung... Wieso musste jemand wie er sein Leben lassen? Mein Kopf tat so weh, das ich es nicht beschreiben kann. Ich wollte schreien. Weinen. Einfach weglaufen. Egal wohin, einfach weit weg. Zusammen mit Taehyung.

Es konnte und durfte einfach nicht sein, das er sterben würde. Obwohl ich bereits Kenntnis davon hatte, konnte ich einfach nicht anders, als zu weinen.

,,Taehyung das... Nein. Das... Nein!"

,,Doch Jungkook. Ich weiß es schon länger... schon bevor wir uns kannten, war klar das ich sterben würde. Es tut mir so leid Jungkook."

,,Wieso tut dir das jetzt leid?!"

,,Eigentlich war es nicht meine Absicht noch Freundschaften zu schließen nachdem ich das erfahren hatte. Ich wollte meine Kontakte alle abbrechen. Niemand sollte darunter leiden, das ich diese Welt verlassen werde. Jungkook... Wirklich, es tut mir so leid. So sehr..."

Er fing fürchterlich an zu weinen und hörte einfach nicht auf sich zu entschuldigen. Das er sich dafür entschuldigte, machte die ganze Sache noch viel schlimmer, als sie es sowieso schon war.

,,Ich möchte niemanden traurig machen. Schon immer wollte ich die Leute um mich rum zum lachen bringen und nicht der Grund sein, warum man weint."

,,Hör auf..."

,,Aber es tut so schrecklich weh. Meine Mutter weint seitdem ununterbrochen. Sie will mich kaum noch aus dem Haus gehen lassen. Sogar mein Vater leidet an Depressionen. Und nur, weil ich sterben werde."

,,HÖR AUF!!"

Ich war wirklich niemand der andere Leute anbrüllte, aber das war zu viel. Immerhin war es nicht seine Schuld. Er hat sich das nicht ausgesucht. Niemand konnte irgendwas dafür. Am aller wenigsten er.

Eine kurze Stille beherrschte den Raum, bis Taehyung diese brach.

,,Jungkook?"

,,Hm?"

,,Ich hab dich lieb."

Weinend vergrub er sich in meinem Shirt. Diese Worte drangen durch mich durch, als wäre ich nichts. Wieso musste das alles bloß passieren? Meine Liebe des Lebens wird sterben und ich bin dem machtlos ausgesetzt.

,,Ich dich auch. Mehr, als du dir vorstellen kannst."

,,Ich will nicht sterben. Das kann doch nicht sein. Es ist viel zu früh...Es gibt so vieles was ich noch vorhabe."

Ich sagte die ganze Zeit über nichts mehr. Das einzige was ich tat, war weinen. So wie er. Wobei er viel bitterlicher weinte, als ich. Für mich war es keine Überraschung mehr, aber trotzdem zerbrach meine Welt. Es war wirklich unfair. So sehr wünschte ich, das ich einfach seinen Platz einnehmen könnte. Ich würde alles dafür geben.

Ohne ihn, wäre mein Leben sowieso nicht lebenswert und im Gegensatz zu mir, hatte er Pläne für die Zukunft. Pläne, Wünsche und Ziele. Ich hingegen, hatte nur ihn vor Augen. Jemanden, dessen Leben bald sein Ende finden würde.

,,Jungkook, warum ist das so?"

,,Ich weiß es nicht. Niemand weiß das. Ich will das auch nicht. Weißt du, du bist einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben."

Traurig schaute er zu mir hoch. Sein Weinen verlief schon lange ohne Tränen. Diese waren ihm ausgegangen. So wie sie mir ebenfalls langsam ausgingen. So oft hatte ich deswegen schon geweint. Ich vermisse ihn jetzt schon so sehr, das es mir das Herz zerreißt.

,,Das meine ich, wegen mir bist du traurig."

,,Taehyung, steh auf."

Er stand auf, woraufhin ich seine Hand nahm und ich ihn in den Flur zog.

,,Was ist los? Willst du etwa gehen?!"

Mit angsterfüllten Augen schaute er mich an, bevor er mich von hinten in seine Arme zog.

,,Bitte geh nicht Jungkook, lass mich nicht allein. Bitte!"

,,Zieh dich an."

Er schien zu verstehen, das er mitkommen sollte. Also ging er meiner Aufforderung nach und zog sich seine Schuhe an.

Wieder nahm ich seine Hand. Diesmal noch behutsamer als vorher, aber doch beschützend fest.

No Future // JungkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt