Kapitel 10

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>23 Tage<

Nörgelnd weckte er mich auf. Das er Kopfschmerzen hatte, war nicht zu übersehen. Dennoch, lächelte er mich wie immer strahlend an.

,,Aaah Kookie mein Kopf platzt gleich hilf mir."

,,Kommt davon wenn man so viel trinkt."

,,Aaah sei doch nicht so laut."

Ach Taehyung. Obwohl ich gar nicht laut war, empfand er mich als solches.

,,Ich hole dir Wasser ja?"

,,Ja aber schnell bevor ich sterbe."

Ich ging gelassen nach unten in die Küche, um ihm das besagte Wasser zu holen.

...schnell bevor ich sterbe...

So verkatert wir er heute ist, würden wir nichts mehr unternehmen. Jedenfalls nicht draußen.

,,Ah danke."

Er nahm das Wasser entgegen und trank es mit einem Mal aus.

,,Wie spät ist es eigentlich?"

,,Halb vier ungefähr."

,,Wow was?! Schon so spät??"

,,Ja ich habe dich immerhin erst heute morgen um 4 Uhr mitgenommen."

,,Um vier Uhr? Krass das wir so lange unterwegs waren. Und was war mit Mei?"

,,Der hast du doch ein Taxi geholt, schon vergessen?"

,,Achja..."

Natürlich hatte er es vergessen. Von der vergangenen Nacht, waren keine Erinnerungen übrig geblieben. Weder an die Party, an seine Freundin, noch an mich. Wobei die Sache mit mir eigentlich etwas sein sollte, was man nicht einfach vergisst. Aber so war es nun mal und das musste ich akzeptieren.

Seufzend drehte er sich in meinem Bett hin und her.

,,Jungkooook, ich will nicht nach Hause. Mir ist schlecht und ich habe Kopfschmerzen."

,,Dann bleib doch hier, bis es dir ein bisschen besser geht."

,,Neee lieber nicht. Ich denke mal das meine Eltern schon sauer genug sind, weil ich nicht nach Hause gekommen bin."

Ich senkte traurig meinen Blick, wobei ich mich beherrschen musste nicht zu traurig auszusehen. Es tat jedes mal so schrecklich weh in gehen zu lassen. Wieso konnte ich nicht einfach mein ganzes Leben mit ihm verbringen?

,,Naja dann ist es wohl wirklich besser so. Ich geh eben duschen, danach kannst du wenn du möchtest."

Er nickte mir zu. Obwohl ich wusste das er gleich gehen würde, stieg ich trotzdem unter die Dusche. Das kalte Wasser beruhigte meine Nerven. Wenigstens für einen kurzen Moment, stellte es meine Gedanken auf stumm.

,,Ehm Jungkook? Meine Eltern haben angerufen. Ich soll mich gefälligst beeilen. Wir schreiben später ja? Bis dann!"

Mit diesen Worten verschwand er aus meinem Haus und ließ mich alleine.

Am späten Nachmittag, rief er mich an um zu fragen, ob ich nicht vielleicht vorbeikommen wollte. Er bat mir sogar an, bei ihm zu schlafen. Auch wenn ich wusste wie sehr es mich verletzte, nahm ich es dankend an. Ihn wieder so nah bei mir zu haben, ohne Hoffnung auf mehr als nur Freundschaft, zerriss mich innerlich. Es fraß mich regelrecht auf und doch tat ich es mir immer wieder an. Ich konnte nicht anders, dafür liebe ich ihn viel zu sehr.

Es war schon Abends, als ich vor seinem Haus stand und die Klingel betätigte. Müde öffnete er mir die Tür und schenkte mir eine lange Umarmung. Nachdem er mich hereingebeten hatte, wollte er direkt in sein Zimmer gehen. Da ich aber nicht unhöflich sein wollte, machte ich mich auf um seinen Eltern "guten Tag" zu sagen.

Auch wenn Taehyung immer über sie schimpfte, waren sie dennoch liebe Personen. In meinen Augen waren sie besser als meine eigenen. Sie interessierten sich wenigstens für das Leben ihres Sohnes, wenn auch etwas streng. Wenn meine Eltern wenigstens froh wären wenn ich nicht zu Hause bin, würde ich sie nicht als schlecht bezeichnen. Aber in den meisten Fällen, bekommen sie nicht mal mit, das ich außer Haus bin.

Nachdem ich seine Eltern begrüßt hatte, welche mich liebevoll empfingen, ging ich mit Taehyung auf sein Zimmer.

No Future // JungkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt