In love with an other one (Wolfblood)[German]

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Request by Alexandra3458

"Hey Talia!", begrüßte ich meine feste Freundin mit einem kleinen, verschlafenen Lächeln. "Guten Morgen Rhyd!", erwiderte Talia mit einem für sie typischen, frechen Grinsen. Sie wusste ganz genau, dass ich absolut nicht wollte, dass sie mich Rhyd nannte. Aber sie wäre nicht Talia, wenn sie keine kleine Rebellin wäre und es trotz meines Protests tun würde. Innerlich verdrehte ich leicht genervt die Augen, doch äußerlich erhielt ich mein Lächeln aufrecht. "Wir müssen noch warten. Meine Schwester ist immer noch nicht fertig Seit zwei Monaten braucht sie total lange im Bad. Ich verstehe gar nicht warum.", teilte mir Talia offensichtlich genervt mit. >Ich weiß schon, warum sie so lange braucht."<, schoss es mir verzweifelt durch den Kopf. "Macht dir keine Sorgen! Maddy hat noch eine Menge Zeit. Ich bin extra früher gekommen.", beruhigte ich Talia. Das 14-jährige Mädchen warf ihr cyanfarbenen Haare nach hinten und blickte mich mit ihren brauen Augen unverändert grimmig an. Sie murmelte irgendwas für mich unverständliches, da ich ihr gerade nicht im Geringsten zu hörte. Mit meinem Gedanken war ich bei Maddy und bei Shannons Worten, nachdem ich schon zwei Monate mit Talia zusammen war. Das Gespräch mit Shannon machte mich seit einer Woche (ich war mit Talia seit zwei Monaten und einer Woche zusamen) richtig fertig. Bevor ich noch tiefer in Gedanken versinken konnte, stapfte jemand wütend die Treppe hinunter. "Lasst uns gehen!", knurrte Maddy und stieß ihre jüngere Schwester zur Seite. Reflexartig fing ich Talia auf und wir starrten gemeinsam Maddy hinterher. "Schwesterherz was ist mit dir passiert? Du siehst fast aus wie ich von deinem Make-up her und ich meine du trägst NIE Make-up.", stieß Talia entsetzt aus. "Denkst du das geht dich was an?!", fuhr Maddy ihre Schwester an, welche erschrocken zurück wich. Ich hatte mich bisher noch gar nicht zu der ganzen Sache geäußert, denn der Schreck steckte mir immer noch in den Knochen. Ich verstand nicht, was plötzlich mit Maddy passiert war. Ihre Laune konnte ich mir erklären, aber ich hatte keine Ahnung, warum sie sich plötzlich anders stylte als vorher. Die beiden Schwestern verloren kein weiteres Wort und rannten los. Ich folgte ihnen mit kurzer Verzögerung. Wie gesagt ich musste ständig an Shannons Standpauke denken und ließ mich von meinen Schuldgefühlen auffressen.
An der Schule angekommen, schob ich meine düsteren Gedanken in die hinterste Ecke meines Gehirns. "Wir sehen uns später Rhyd!", verabschiedete sich Talia von mir und gab mir einen Kuss auf die Wange. "Äh...ja! Bis später!", erwiderte ich und nahm ein leises Knurren war. "Beruhige dich Maddy! Du kannst dich nicht hier in der Schule verwandeln.", hörte ich Shannon flüstern. Dieses Wolfsgehör war ein Segen und ein Fluch zu gleich. Manchmal hörte man Dinge, die man nicht hören wollte und dies war eines dieser Dinge. "Komm Tom! Lass uns schon mal reingehen.", wandte ich mich an meinen besten Freund und zog ich von den beiden Mädchen weg. "Du kannst Maddy und Shannon nicht ewig aus dem Weg gehen. Wir sind ein Rudel! Hast du das schon vergessen?", erinnerte er mich eindringlich. Ich seufzte. "Ich weiß Tom. Aber ich kann, dass Talia nicht antun.", erwiderte ich verzweifelt. "Du hast erlebt, was ihr hier passiert ist und mich haben schon die Erzählungen über das Mobbing schockiert." Ich warf ihm einen hilflosen Blick zu. "Seitdem Shannon mir erzählt hat, dass Maddy mich auch mag und die ganze Zeit total daneben lag mit meiner Vermutung, überlege ich nur wie ich das ganze wieder in Ordnung bringe." Freundschaftlich klopfte mir Tom auf die Schulter, sagte aber nichts. Wahrscheinlich wusste er selbst nicht, wie man aus so einer Situation herauskommen sollte. Knapp bevor Mr. Jeffries kam, betraten Maddy und Shannon das Klassenzimmer. Bevor Maddy sich setzte warf sie mir einen mürrischen und wütenden Blick zu. Der Schultag zog sich in die Länge ohne jegliches Ende in Sicht und ich dachte wieder einmal darüber nach, wie ich einen Ausweg in meiner unlösbaren Situation fand. Nach Schulschluss wagte ich es todesmutig auf Shannon und Maddy zu zu gehen. "Triff dich bitte mit mir in Bernies in einer halben Stunde!", bat ich Maddy. Als Antwort bekam ich einen kalten Blick. Ich ging mit gesenktem Kopf nach Hause, legte meine Schultasche ab, wechselte meine Kleidung und machte mich auch schon auf den Weg. "Hey Bernie! Kriege ich vielleicht ein Wasser bitte?", bestellte ich. Er nickte knapp und ich nahm in einer hinteren Ecke Platz. Nervös wackelte ich mit meinem rechten Bein. Immer und immer wieder blickte ich von der Tür zu meinem Handy und vom Handy wieder zur Tür. >Ob sie noch kommt?<, überlegte ich. Die kleine Klinge über der Tür schellte leise, jedoch hatte ich es aufgegeben erwartungsvoll den Kopf zu heben um wieder enttäuscht zu werden. "Hier bin ich!", hörte ich eine ziemlich erboste Maddy. "Also was willst du?" Erleichtert schaute ich sie an. "Ich möchte dir etwas erklären, aber du solltest mir bitte bis zu Ende zu hören und nicht wegrennen." Mit einem widerwilligen Gesichtsausdruck setzte sie sich auf dem Platz gegenüber von mir und deutete mir, dass ich fortfahren sollte. "Im Vorraus sei bitte nicht sauer auf Shannon.", bat ich sie. Maddy zog die Augenbrauen skeptisch zusammen, nickte trotzdem. "Ich weiß nicht wie ich anfangen soll, aber..." "Wie wäre es mit dem Anfang?", stöhnte sie bissig. "Wie du ja weißt bin ich mit Talia zusammen..." Erneut unterbrach Maddy mich. "Ach wirklich! Das ist mir total neu!", erwiderte sie sarkastisch. "Hör mir doch einfach bis zum Ende zu!", fuhr ich sie leicht an. Ich wusste, dass sich Maddy von mir nicht einschüchtern ließ, aber sie blieb endlich still. "Ich habe gedacht, dass ich auf Talia stehe, nachdem ich geglaubt habe bei dir keine Chancen zu haben." Beim letzten Teil des Satzes starrte mich Maddy geschockt an. Unbeirrt fuhr ich fort. "Irgendwie habe ich meine Verliebtheit auf Talia projiziert, obwohl ich sie nur freundschaftlich mag. Dann hat mir Shannon letzte Woche eine Standpauke gehalten, wie ich nur so blöd sein kann. Ich bin total verwirrt gewesen. Sie hat mir gesagt, dass du in mich verliebt bist und es total unfair ist, dass ich mit deiner Schwester zusammen bin. In diesem Moment ist mir ein Licht aufgegangen und ich habe festgestellt, dass ich einfach meiner Enttäuschung entkommen wollte. Es kam mir gerade recht, als Talia mir gesagt hat wie sehr sie mich mag. Ich habe nicht nachgedacht und jetzt kann ihr nicht das Herz brechen. Nicht nur weil ich sie so gern habe, sondern auch weil ich ihre Vergangenheit kenne. Aber ich möchte, dass du weißt wie sehr ich dich liebe und wie leid es mir tut, dass ich ein ignoranter, asozialer Vollidiot bin, der dich nicht verdient hat..." Ich kam gar nicht dazu meinen Redefluss zu beenden, denn plötzlich flog mein Gesicht nach rechts und direkt danach gab mir Maddy einen kleinen Kuss auf die Wange. "Du hast Recht! Du bist ein Vollidiot und deswegen hast du einen Schlag verdient.", rechtfertigte Maddy sich. Ich lächelte verstehend an. "Und wofür war der Kuss?", wollte ich wissen. "Dafür, dass du auf das Herz meiner Schwester aufpasst." Wir grinsten einander dümmlich an. Maddy öffnete den Mund um etwas zu sagen. Doch sie kam gar nicht dazu, denn Talia kam zu uns. "Hey Rhydian! Ich möchte nicht lange um den heißen Brei herum reden und wenn ich es schnell mache fällt es mir leichter." Talia atmete einmal tief durch. "Ich mache Schluss mit dir! Ich liebe dich nicht mehr! Es tut mir wirklich leid, aber ich habe mich in jemand anderen veliebt und..." Lächelnd unterbrach ich sie. "Lilly atme durch! Es ist alles okay. Ich wusste selbst nicht wie es dir sagen soll, aber ich habe mich auch in jemanden anderen verliebt.", erklärte ich ihr. Ihre Augen wurden groß. "Oh mein Gott! Wer ist es?", wollte sie aufgeregt und begeistert wissen. Jetzt überfiel mich Unsicherheit. Zum Glück ergriff Maddy das Wort. "Bitte werde nicht sauer Lilly, aber..." Mads stockte kurz. "Ich bin es." Talia begann fröhlich zu quicken. Irritiert schauten Maddy und ich aneinander an und danach blickten wir wieder zu Maddys Schwester. "Ich versuche schon seit einem Monat euch beide irgendwie auf so eine Basis zu kriegen, weil Maddy so sauer war. Wenn du nicht mehr so sauer auf Rhydian gewesen wärst, hätte ich mit gutem Gewissen Schluss machen können, aber du wolltest dich ja nicht mal über ihn unterhalten. Naja ist auch egal! Ich freu mich für euch." Keine Sekunde später hatte Talia sie aus dem Staub gemacht. Lachend schüttelte ich den Kopf. "Deine Schwester ist ein kleiner Wirbelwind. Sicher dass sie ein Wolfsblut sind?", erkundigte ich mich grinsend. "Manchmal weiß ich es selbst nicht.", erwiderte Maddy kichernd. Abrupt hörte sie auf zu lachen und starrte mich an. Ich wollte gerade den Mund öffnen um sie zu fragen, was los war. Doch ich hatte nicht einmal eine Millisekunde Zeit um irgendwie zu reagieren, denn Maddy legte ihre Lippen auf meine.

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Ich bin nicht wirklich zu frieden mit meinem One Shot. Ich hatte große Schwierigkeiten ihn zu schreiben, aber ich hoffe, er gefällt euch trotzdem.
LG Casey

One Shots [Requests Open]Where stories live. Discover now