One Shots [Requests Open]

Rache? (Descendants OS) [German]

Request by Alexandra3458

Mit einem abschätzigen Blick musterte ich das Gebäude vor mir. Das war also die Auradon Prep. Sie war zwar groß, aber hatte ansonsten nichts beeindruckendes an sich. Das Schloss besaß viele Fenster, war zu hell und machte einen gepflegten Eindruck. Es stellte ein einziges Klischee dar. Wie kam Mal auf die hirnrissige Idee mich hier her zu holen? Mir gefiel es auf der Insel der Verlorenen. Dort verbreitete ich Angst und Schrecken an Mums Stelle. Zornig ballte ich die Hände zu Fäusten. Ich würde es Mal heimzahlen. Alles was sie getan hatte und vor allem, was sich NICHT getan hatte. Mal würde leiden und für ihren Verrat bezahlen. Das hatte ich mir geschworen. DAS war der einzige Grund, warum ich mich auf diesen Schwachsinn überhaupt einließ. Ich warf meine amethystfarbenes, bis zur Taille reichendes Haar nach hinten und schlurfte lässig mit meinen Händen in den Taschen meiner Lederjacke auf den Eingang zu. In diesem Moment trat eine kleine Frau mit braunem Haar, welches an ihrem Hinterkopf ordentlich und perfekt hochgesteckt war, heraus und lächelte mich warm und freundlich an. Widerlich! Ich wollte würgen, doch um meinen Plan durch zu ziehen musste ich vorgeben mich ändern zu wollen. "Hallo Anna! Ich bin die gute Fee und die Direktorin der Schule. Freut mich dich kennenzulernen." Die gute Fee streckte mir die Hand -immer noch ekelhaft fröhlich lächelnd- entgegen. Ich nahm sie und schüttelte sie kurz. "Hallo.", erwiderte ich kurz angebunden. Innerlich schloss ich die Augen. >Alles wird böse! Ganz ruhig Anna. Du bekommst schon, dass was du willst und kannst danach wieder verschwinden.<, sagte ich mir in Gedanken. Nachdem ich etwas ruhiger geworden war, schenkte ich der Direktorin ein kleines Lächeln, welches mir wirklich schwer fiel, denn es durfte nicht böse oder diabolisch sein, sondern...uäh...freundlich. "Deine Schwester und die anderen VKs werden dich einwenig herumführen." Nach dieser Aussage erblickte ich auch schon, die eben erwähnten Personen. Dann konnte das Spiel beginnen. "Schwester.", meinte ich kalt. "Schwester." erwiderte Mal im selben Tonfall wie ich. Nun stierten wir einander an. Unsere grünen Augen glühten. Es war unser Blickbattle genauso wie früher. Genauso wie mit Mum. Heute passierte etwas ungewöhnliches. Zum ersten Mal in letzten siebzehn Jahren blickte ich zuerst weg. Ich schaffte es nicht ihrem Blick standzuhalten. Das war seitdem wir auf der Welt waren noch nie passiert. Ich war immer der bösere Zwilling gewesen. Doch jetzt schien Mal böser zu sein als ich. Es entfachter mein Verlangen nach Rache noch stärker. "Gewonnen!", entgegnete sie arrogant. "Folge uns!" Während Mal mit Carlos, Evie, Ben und -ich seufzte schwach, aber besann mich sofort eines besseren- Jay. Ich betrachtete meine Schwester eingehend. Sie hatte ihren Look etwas verändert aber sie stach trotzdem heraus. Mal besaß immer noch den Insel-Look mit einem Auradon-Touch. Ihre Haare hatten nach wie vor dunkle Lila und waren somit dunkler als mein violettes Haar. Wie konnte mein Zwilling, der durch und durch böse gewesen war, nun so ein Softie sein. Und auch ihre Gang? Vor allem Jay? Wie konnten sie das Böse nur so verraten und hintergehen? Mit abschätzenden Blicken betrat ich mein Zimmer. "Du kannst gehen Mal...", begann ich und wurde jäh unterbrochen. "Ich vertraue dir nicht Greta.", schnaubte Mal und verschränkte die Arme. "Tja Berta, aber das hier ist mein Zimmer also verschwinde!", keifte ich meine Schwester an. Mal lachte verächtlich. "Glaubst du wirklich, ich würde dich einen Moment unbeobachtet, während in dir Mums Einfluss herrscht?" Natürlich war dies eine rhetorische Frage. Meine allerliebste Schwester schloss die Tür hinter sich und setzte sich auf das zweite Bett.

Einige Tage vergingen und Mal wich mir keine Nanosekunde von der Seite. Jedes Mal, wenn ich mich aus ihrem Blickfeld entfernen wollte, hielt sie mich fest oder sagte mir, dass ich es gar nicht erst versuchen sollte. Diese wenigen Tage waren eine unglaubliche Qual. Diese pinke Rüschchenwelt war überhaupt nicht mein Lifestyle. Der einzige Lichtblick in dieser rosa Barbiewelt war Jay. Ich mochte Jay schon, seitdem ich vierzehn war. Momentan hatte ich Mittagspause. Ich saß mit Jay an einem Tisch. Mal war mit Ben wegen königlichen Zeug beschäftigt. Deswegen wurde Jay als mein persönlicher Stalker deklariert. "Schau nicht so grimmig!", lachte Jay und stupste mich an. "Ich will zurück auf die Insel der Verlorenen.", brummte ich missmutig und blickte Jay genervt an. "Hier ist alles zu hell, zu fröhlich und einfach ekelhaft. Auradon geht mir auf den Geist. Und ihr seid zu furchtbaren, netten Softies geworden. Grauenhaft!" Ich verdrehte frustriert die Augen. Jay wackelte anzüglich mich den Augenbrauen, rutschte näher und legte seinen Arm um meine Schultern. Mir wurde warm. Mein ganzer Körper kribbelte angenehm. "Gib es zu.", raunte Jay in mein Ohr. "Stehst auf böse Softies." Keine Sekunde später lagen seine Lippen auf meinen.