Mit einem dramatischen Seufzen ließ Brian sich auf das Sofa des Hotelzimmers fallen. Ich grinste und setzte mich neben ihn. Seit unserem zweiten Weihnachtsfest am 25. Juni mit seiner Mom und Doug hatte Liz es sich zur Aufgabe unsere Hochzeit zu planen und sie war darauf bedacht, dass keiner von uns beiden kalte Füße bekam. Deswegen war Liz kurzerhand mit nach Neuseeland gekommen, obwohl ihr zu reisen absolut widerstrebe. Doch diese Hochzeit war ihr absolutes Herzensprojekt. "Ich habe genug von diesem Drama!", stöhnte mein Freund genervt. Ich konnte ihn verstehen. Es war wirklich viel, denn entweder war Brian am Dreh oder musste sich mit Liz und mir auseinander setzen. Ihm wäre eine Las Vegas-Hochzeit lieber. Doch ich wollte eine Märchenhochzeit. Liz ließ sich von ihrem Vorhaben sowieso nicht abbringen. Sie war voller Elan und Leidenschaft bei der Sache. Meine Herz explodierte beinahe vor lauter Begeisterung. Es rührte mich zu Tränen, dass es Brians Mutter so wichtig war, dass die Hochzeit stattfand und perfekt wurde. Aber mein armer Cinder litt unter dem Terminstress. "Das wird schon, Cinder!" Ich drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. Brians Augen weiteten sich erstaunt. Innerlich wurde mein Grinsen noch breiter. Also konnte ich ihn immer noch überraschen. Plötzlich sprang Brian, gab mir einen Kuss auf die Wange und stürmte aus dem Zimmer. Völlig ratlos und verwirrt blieb ich auf der Couch zurück. Ich wusste nicht, was gerade passiert war oder was in ihn gefahren war. Mein Handy piepte.
Ich bitte euch, holde Priesterin Ellamara, mir im Aufenthaltsraum Gesellschaft zu leisten.
In tiefster Demut
Euer holder Druidenprinz CinderDieser Spinner! Was hatte ihn dazu bewegt aufzuspringen? Was zur Hölle hatte er vor? Ich nahm mir die gute alte Zuckerstange und begab mich zum Aufzug. Heute war ein anstrengender Tag gewesen. Ich musste viel laufen und hatte wenige Pausen. Jetzt entschied Brian sich dazu mich in den Aufenthaltsraum unseres Hotels zu beordern. Ein wenig verärgerte es mich, da mir alles wirklich weh tat. Es sollte besser wichtig oder beeindruckend sein, dass ich ihn nicht zusammenfalten würde. Ich drückte die Tür ächzend auf und erstarrte. Es war wichtig und beeindruckend! Brian kniete in Mitten von einem Herz aus roten Rosenblättern. Ich war umgeben von hundert Teelichtern. Dazwischen war ein Gang, der zu Brian führte. Zitternd lief den Gang hinunter, bis vor Brian zum Stehen kam. Er kniete weiterhin vor mir mit einer kleinen Schachtel in der Hand, in der sich mein Verlobungsring war. Ich hatte ihm den Ring zu Weihnachten geschenkt und konnte ihn, seitdem ich gestern geduscht hatte, nicht finden. Dieser Spinner hatte ihn mir einfach entwendet! Ich konnte nicht fassen wie mir geschah, als Brian zu sprechen begann. "Meine kleine, wunderschöne Ellamara!" Er schenkte mir das schönste und liebevollste Lächeln, dass ich jemals zu Gesicht bekommen hatte. "Ich liebe dich so sehr, dass es weh tut und ich möchte nicht eine Sekunde meines Lebens ohne dich verbringen müssen. Es war mir klar vom ersten Moment. Mir war alles klar ab dem Moment, in dem ich dich kennenlernen durfte! Ich bin dankbar, dafür dass ich dich kennenlernen durfte. Ich bin dankbar, dass ich dich treffen durfte und ich bin dankbar, dass du mich genauso sehr liebst, wie ich dich liebe. Meine Welt existiert ohne dich überhaupt nicht, denn du bist meine Welt! Ich wusste, dass schon immer, aber am deutlichsten wurde es mir an dem Tag, an dem du dich nicht mehr gemeldet hast. An dem Tag, an dem du für eine viel zu lange Zeit aus meinem Leben verschwunden bist. Leere beschreibt nicht mal ansatzweise, wie ich es in mir aussah zu dieser Zeit. Doch du hast dich ins Leben zurück gekämpft und bist jetzt hier bei mir. Jeder auf dieser Welt weiß, wie egoistisch ich bin. Du, meine liebe Ellamara, dürftest es am besten von allen wissen! Seitdem du bei mir bist, will ich dich nicht gehen lassen und ich habe es auch in Zukunft nicht vor. Deswegen frage ich dich hier und jetzt: Möchtest du mich, Cinder, heiraten, Ella?" Tränen liefen mir übers Gesicht. "Ja!", kam es aus meiner von Tränen erstickter Kehle. Zum zweiten Mal steckte er mir den Ring an den Finger. Endlich stand Brian auf, umfasste mein Gesicht und küsste mich. Der Kuss war federleicht und doch so intensiv wie Brian selbst. All unsere Glücksgefühle steckten in diesem sanften, hauchzarten Kuss. Langsam lösten wir uns von einander und er zog mich an sich. "Ich habe es dir doch gesagt, Madam!", raunte Brian mir zu. "Ich mache dir einen nicht erzwungenen, überaus romantischen, kitschigen Heiratsantrag!" Er drückte mir einen Kuss auf die Schläfe. "Und passend dazu kannst du bald deine Märchenhochzeit haben, Ellamara." Ich schmiegte mich an ihn. "Nichts lieber als das, Cinder."
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One Shots [Requests Open]
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