Eine hinreißende Pause (Lego Ninjago OS) [German]

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"Du magst zwar der goldene Ninja sein, Lloyd!", meinte Sensei Wu. "Dennoch musste du regelmäßig trainieren. Es ist kein Meister von Himmel gefallen." Lloyd seufzte frustriert. Er wollte nur ein wenig Freizeit! War das denn zu viel verlangt für einen Helden? Momentan war es ruhig in Ninjago und zwei-drei Stunden Freizeit würde niemandem Schaden. Doch Lloyd sprach seine Gedanken nicht laut aus. Dies tat er nie! Seitdem er als Ninja trainiert wurde, gab es nichts anderes außer Training, Kampf und Meditation. Es war ermüdend, eintönig und langweilig. Lloyd beschwerte sich nur in seinen Gedanken. Auf ihm lastete eine Menge Verantwortung. Das Schicksal und das Gleichgewicht Ninjagos lag auf seinen Schultern. Lloyd wusste das! Entmutigt ließ Lloyd den Kopf hängen, jedoch trainierte er stumm schweigend weiter. Kai, Zane, Cole und Jay erteilten Anweisungen und Lloyd setzte sich um. Doch Nya platzte herein. Ihre Miene ließ nichts Gutes erahnen. Die Jungs verharrten und zogen die Köpfe ein. Sie hatten Angst vor der Ansage die Nya machen würde, obwohl die fünf Jungen keine Ahnung hatten, was sie getan haben könnten. Nyas wütendes Funkeln galt den vier Lehrern, die immer kleiner zu werden schienen. Auch Sensei Wu senkte den Blick, als Nya in anblickte. Lloyd musste ein Kichern unterdrücken. Nya war jünger als die fünf und trotzdem hatte sie sie voll im Griff. "Lasst doch unserem mächtigen Ninja mal seinen Spaß? Habt ihr nicht auch eure Pausen gebraucht?", machte sie Lloyds Lehrer auf das Problem aufmerksam. Zane, Jay, Kai und Cole blickten betreten zu Boden. Auch Sensei Wu schien sich unwohl zu fühlen. "Nya hat vollkommen Recht!", gab der Sensei zu. "Aaaaalso?" Nya wurde ungeduldig.  "Lasst uns einen Tag Pause einlegen!", schlug Kai vor. Begeistert sprang Lloyd auf und rannte vom Schiff. Endlich gab es Freiheit! Endlich gab es Mal ein paar ruhigen Minuten! Voller Freude schlenderte Lloyd durch die Straßen Ninjagos. Seine Anspannung fiel von ihm ab. Es war schön wie ein normaler Mensch durch die Straßen zu streifen. Lloyd hatte in eine Arcade einige Stunden verbracht und wollte sich nur noch bei Al's Pizza einen Milchshake kaufen, bevor er sich zurück zum Flugschiff begeben würde. "Einen Schoko-Spezial bitte!", bestellte er mit einem freundlichen Lächeln. Lloyd ließ seine Blick durch das Lokal schweifen. Plötzlich erstarrte er. Sein Unterkiefer klappte nach unten. "Unglaublich!", raunte Llyod. Er war hin und weg. An der Glastür stand ein Mädchen. Sie trug einen grünen Kapuzenpulli und eine schwarze Hose. Ihre hellblondes Haare wurden durch ein schwarz-grünes Bandana zusammen gehalten. Das Haar waren in zwei Zöpfe gebunden. Sie sah so unschuldig aus. So wunderschön... "Hallo Al!" Ihre Stimme war einfach hinreißend. Lloyd konnte seine Augen von ihr gar nicht mehr abwenden. Das Mädchen war atemberaubend! "Ich hätte gerne das Übliche, Al.", äußerte sie schüchtern. "Kein Problem, Lynnea! Ich bringe es dir an deinen Tisch." Sie lächelte zart. Lloyd seufzte verträumt. Erschrocken schaute Lynnea ihn an. "Entschuldige! Ich wollte dich nicht erschrecken.", entschuldigte der Ninja sich verlegen. Er fuhr sich nervös durch sein hellblondes Haar. "Schon gut!", nuschelte Lynnea schüchtern. Sie wollte gehen, doch Lloyd wollte nicht, dass sie so schnell aus seinem Leben verschwand. Lynnea hatte etwas und er wollte herausfinden, was genau es war. "Darf ich dir Gesellschaft leisten?" Lloyds Stimme wurde auf einmal ganz rau durch seine Schüchternheit. Lynnea schenkte Lloyd ein wunderschönes, sanftes Lächeln. "Es wäre mir eine Ehre!", erwiderte sie. Anfangs herrschte Stille am Tisch. Niemand wusste so recht, was er sagen sollte. Doch in dem Moment, in dem Al die Bestellungen auf dem Tisch platzierte, fasste Lloyd sich ein Herz und redete über dass was ihm gerade in den Sinn kam. Lynnea sprang drauf an. Sie schien begeistert zu sein. Lloyd zersprang beinahe vor Freude, so dass er nicht bemerkte, wie die Zeit verging. Beide legten nach und nach ihre Zurückhaltung und Schüchternheit ab und vertieften sich in einem angeregten Gespräch. Lynnea und Llyod sprachen über Gott und die Welt. Zeit spielte für die zwei überhaupt keine Rolle im Moment! Für Außenstehende mochte es aussehen, als würde zwei Jugendliche sich miteinander unterhalten. Doch es waren Seelenverwandte, die das Schicksal endlich zusammengeführt hatte. Leider sollte es nicht von langer Dauer sein. Die restlichen Ninja platzten gemeinsam mit Sensei Garmadon, Sensei Wu und Nya herein. "Lloyd!", riefen alle erleichtert und stürmten auf ihn zu. "Was ist denn los?", wollte Lloyd wissen. Der arme Junge war völlig verwirrt. Er verstand überhaupt nicht, was los war und warum seine Freunde und Familie so einen Aufstand machte. "Wir haben uns Sorgen gemacht, mein Sohn!", äußerte Garmadon als Erstes und schloss seinen Sohn in die Arme. "Aber warum denn?" Lloyd schien immer noch vollkommen ahnungslos zu sein. "Wir hatten uns zum Abendessen verabredet! Das war vor..." Cole blickte sich verzweifelt nach einer Uhr um. "Vor drei Stunden hatten wir vor uns wieder zu treffen!", half Zane ihm auf die Sprünge. "Die Ninja!", hauchte Lynnea ehrfürchtig. Alle Blicke wandten sich ihr zu. "LLOYD HAT EINE FREUNDIN!", riefen die vier Jungs in einem Singsang aus. Lloyd errötete. "Sie ist nicht meine Freundin. Ich habe sie gerade erst kennengelernt!", hielt der grüne Ninja dagegen. Ihm war die gesamte Situation sichtlich unangenehm. Außerdem war er leicht überfordert, da er nicht wusste, was er tun sollte. "Sie ist ja furchtbar niedlich!" Jay betrachtete Lynnea eingehender. Ängstlich rutschte das Mädchen von Jay weg. Lloyd sprang auf und stellte sich zwischen die Beiden. "Jay, du machst ihr Angst! Geh ein wenig auf Abstand.", meinte Lloyd. "Tut mir leid.", murmelte der blaue Ninja betrübt. "So Jungs! Wie gehen jetzt!", scheuchte Nya sie weg. "Es tut uns leid, Lloyd! Wir wollten nicht stören." Und schon waren sie verschwunden. Lloyd fuhr sich verlegen durch sein blondes Haar. "Tut mir leid, Lynnea! Meine Familie und Freunde sind etwas..." Er rang nach den richtigen Worten. Sie kicherte. "Aufdringlich? Das ist schon okay! Ich bin es nur nicht gewohnt." Lynnea reichte Lloyd einen Zettel. "Meld dich mal! Es wäre schade, wenn wir uns nicht mehr wieder sehen würden!" Sie hauchte ihm einen Kuss auf die Wange und verschwand. Lloyd taumelte überglücklich zurück und wusste für diesen kleinen Moment nicht mehr, wie eine Welt aussah, die nicht aus Träumen und Frieden bestand.

One Shots [Requests Open]Where stories live. Discover now