Meine Brust fühlte sich an, als hätte man einen riesigen Gürtel um meinen Brustkorb gelegt und so festgezurrt, dass meine Lungen keinen Kubikmillimeter aufnehmen konnten. Tränen befeuchteten meine Wangen, während ich zusammengekauert auf meinem Bett lag. Die Bluetoothbox, die mir mein Freund geliehen hat, spielte vor sich hin. Ich versuchte meine Seele in der Musik zu ertränken. Nichts anderes wollte ich spüren! Nichts außer die Musik... Mein Handy klingelte. Ich zuckte zusammen und es machte es mir nur noch schwerer, Luft zu bekommen. Keuchend nahm ich mein Handy. Display verriet mir, dass Shawn Mendes, mein Freund, versuchte mich zu erreichen. Mit einem Ruck setzte ich mich auf. Ein Stechen malträtierte meine Brust. Es ersetzte das Keuchen. Doch es war auch nicht besser! So oder so ich litt und momentan fand ich allein keinen Weg aus dieser Panikattacke heraus. Ich versuchte einen tiefen Atemzug zu nehmen. Natürlich gelang es mir nicht! Dennoch nahm ich den Anruf entgegen. „Hey Babygirl!" Shawn klang so unglaublich glücklich, dass ich mich dazu entschied ihm nichts von meiner Panikattacke zu erzählen. Ich musste nicht seine Stimmung runterzuziehen. „Hey Muffin! Wie geht es dir?" Sehr gut! Man hörte nicht, dass ich nicht atmen konnte. Wenn ich es schaffte, weiter so zu spielen und nicht in Tränen auszubrechen, bis wir auflegten. Ich wollte nicht sein Glück ruinieren! Die letzten Monate waren für Shawn stressig gewesen und bis oben hin mit Terminen und Arbeit vollgestopft gewesen. Deshalb würde ich meinen Anfall für mich behalten! Ich konnte ihm es nicht antun, dass ich ihm von meinem Rückfall erzählte. Sein Glück war wichtiger als alles andere. „Mir geht es großartig!", riss Shawns Stimme mich aus meinem Gedankenwirbel. Ein müdes Lächeln zierte meinen Mund. „Das freut mich zu hören.", erwiderte ich und ich meinte es auch so. Niemand hatte es mehr verdient als er! Die Hintergrundgeräusch bei meinem Freund ließen mich die Stirn runzeln. Einen Moment lang vergaß ich das Stechen und Brennen in meiner Brust. „Wo bist du?", wollte ich in Erfahrung bringen. „Ich bin im Auto! Aber keine Sorge", fügte Shawn hinzu. „ich telefoniere über den Autoassistent." Ein Stöhnen unterdrückend legte ich mich wieder hin und kauerte mich zusammen. Jetzt spürte ich wieder mit voller Kraft die Auswirkungen meiner Krankheit! Sie schnürte mir die Luftröhre ab. „Wo fährst du hin?", fragte ich, in der Hoffnung meinen Zustand nicht zu verraten. „Ich bin auf dem Weg ins Studio! Aber vorher hole ich noch ein paar der Jungs ab. Wir holen Pizza und arbeiten an einigen Songs und Arrangements. Es wird ein toller Abend!" Seine Aufregung war überwältigend! Ich freute mich für ihn. Es war schön, dass es für ihn jetzt so viel besser lief. Er verdiente es, sich zu entspannen und glücklich zu sein. Shawn brachte diesen Abend, vor allem weil er mich in seinem Leben hatte! Es war egoistisch von mir mit ihm zusammen zu sein. Meine psychische Erkrankung hielt ihn zurück, spannte ihn ein und lenkte ihn ab. Doch Shawn würde niemals sagen, dass ich ihm zu viel war oder dass er ab und zu Abstand brauchte! Shawn war der liebste Freund. Er war das Beste, was mir passiert war und ich das Schlimmste, was seinen Weg hätte kreuzen können. Es schmerzte mitanzusehen, wie er sein eigenes Glück opferte, nur um bei mir zu sein. Deswegen kämpfte ich um jede Sekunde, in der Shawn befreit von dem Stress mit meiner psychischen Gesundheit war. Sein Glück war meine oberste Priorität! Nichts war wichtiger für mich. Rein gar nichts... „Kein Zeitdruck! Einfach nur einbisschen komponieren und sich mit der Musik zu verbinden. Es wird super!" Ein zartes Lächeln verzog meine Lippen. Er klang fröhlich und ausgelassen! Das löste ein wenig die Enge um meine Brust. Plötzlich fragte er mich, was ich gerade machte. „Nichts Besonderes!", sagte ich dahin. Hoffentlich kam diese Lässigkeit zumindest halbwegs rüber. Aber ich hatte gute Karten, denn Shawn konnte mein schweißnasses Gesicht sehen oder meine kalten Hände nicht fühlen! Das brachte mir einen Vorteil. Shawn raues Lachen klang an mein Ohr. „Und was heißt nichts Besonderes im Detail?", verlangte mein Freund zu wissen. Ich konnte genau vor mir sehen, wie er vor sich hin grinste, während er seinen Wagen fuhr. „Ich höre nur Musik.", antwortete ich. „Du und ich wissen, dass wir nicht einfach nur Musik hören! Das ist nur selten der Fall.", kicherte Shawn. „Was für einen Song hörst du gerade?" Schlagartig fiel mir das Lächeln aus dem Gesicht. Ich wollte ihm die Frage nicht beantworten! Er würde sofort wissen, dass es mir nicht gut ging. Aber mein Mund war mal wieder viel schneller als mein Gehirn. „Einen Song von dir! Bad Reputation.", murmelte ich in mein Smartphone. Shawn hustete. Dann ertönte Reifenquietschen. Was war passiert?! Ich bekam Angst, aber ich kam nicht dazu nachzuhaken. „Ich bin schon auf dem Weg!", meinte Shawn, was mich verwirrte. Er hatte mir doch schon erzählt, dass er auf dem Weg ins Studio zu fahren. „Shawn, ich weiß, dass du ins Studio fährst.", erwiderte ich. „Da liegst du falsch!", widersprach er mir. „Ich sehe dich in fünf Minuten." „Das musst du nicht! Du bist verabredet und du wolltest an deiner Musik arbeiten. Du brauchst mich nicht zu besuchen!", hielt ich dagegen. Das Atmen fiel mir immer schwerer. Es war so, als würde ein Elefant auf meiner Brust sitzen! Verdammt! Ich konnte nicht Shawn dazu zu bringen, ins Studio zu fahren und meinen Atem wieder unter Kontrolle zu bringen. „Ich kann und ich werde.", beharrte Shawn. „Du brauchst mich und ich werde dich nicht im Stich lassen. Also werden wir uns gleich sehen! Aber solange ich nicht bei dir bin, werde ich am Telefon bleiben."
Ich konnte nicht glauben, was passierte! Ich war die furchtbarste und egoistischste Freundin, die die Weltgeschichte gesehen hatte. Ich hatte die Nacht meines Freundes ruiniert! Dem Menschen, den ich am meisten liebte, hatte ich schon wieder einen Stein in den Weg gestellt. Wie konnte ich ihm das nur antun? Warum konnte ich ihn nicht einfach gehen lassen? Ich musste ihn gehen lassen... Kaum hatte sich der Gedanke geformt, stürmte Shawn in mein Zimmer. Ich hatte ganz vergessen, dass er einen Ersatzschlüssel hatte. „Ich bin hier, Babygirl!", sagte er und schloss mich fest in die Arme. „Es tut mir so leid!", heulte ich. Meine Finger krallten sich in seinen Hoodie. Dann verlor ich die Kontrolle über mich und meine Krankheit. „Ich hab alles kaputt gemacht!", japste ich. Ich konnte nicht mehr vernünftig atmen. „Du solltest einen entspannten und schönen Abend haben! Du solltest doch nur glücklich sein. „Hey, hey, hey! Red nicht so einen Schwachsinn, Babygirl. Du bist mein Glück! Ich brauche nur dich. Es macht mich glücklich bei dir zu sein! In guten wie in schlechten Zeiten, meine Liebe. Mehr als dich brauch ich nicht..."
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One Shots [Requests Open]
FanfictionAs the title says I publish One Shots here! You can send me any requests of almost every fandom anytime!!! I write on German and on English but I only write about my fandom because it is obvious that I know them the best. You can request about fando...